Lange sah es so aus, dass der Holländer mit Charles Leclerc (26) im Ferrari die härteste Konkurrenz auf dem Weg zum vierten WM-Titel bekommt. Doch seit dem Monaco-Triumph ist der Monegasse in ein Tief gefallen. Wie das rote Team auch. Zu viele Pannen und strategische Fehler.
Karambolage schon im Sprint
Der neue «Jäger» des Holländers im Red Bull-Honda ist sein bester Freund: der Brite Norris im McLaren-Mercedes. Aber auf der Rennstrecke geben sie sich Saures. Wie in Spielberg, wo es bereits beim Sprintrennen am Samstag zu Berührungen kam.
Max (196 Rennen) spürt, dass ihm mit Lando (115 Rennen) eine unangenehme Gefahr droht. Da zählt die eindeutige Statistik schon lange nicht mehr: 61:1 Siege – 40:2 Pole-Positionen – 106:19 Podestplätze.
Beide Fahrer bestraft
Nach dem GP-Crash in der dritten Kurve – nach bereits wilden Zweikämpfen – beschuldigten sich natürlich beide Parteien gegenseitig. Und die FIA, sonst im Schlafwagen-Modus unterwegs, sah in Verstappen, der Norris nach aussen drängte, den Sünder – zehn Sekunden.
Fünf Runden zuvor hatte man Norris mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Er hatte trotz schwarzweisser Warnflagge zum vierten Mal allein die Strecke (Track Limits) verlassen.
Max verwaltet keine Siege
Wurde die Strafe rechtzeitig bekannt? Darüber wird weiter gestritten. Nun, Red Bull hätte Leader Verstappen warnen – und dieser hätte Norris ohne Kampf vorbeilassen können. Mit einem gemütlichen Rückstands-Polster für die letzten Runden von fünf Sekunden.
Die Experten sind sich einig: So will ein Verstappen nicht gewinnen! Auch wenn der frühere Rambo in den letzten Jahren einiges gelernt hat.
Fortsetzung in Silverstone
Die Formel-1-Regelhüter der FIA sollten sich in Zukunft die Zwischenfälle weiter gut ansehen. Aber lasst die beiden doch Rad an Rad kämpfen. Zu lange dominierte – nach den Hass-Duellen zwischen Hamilton und Verstappen – in diesem Sport die Langeweile.
Und ab Freitag geht die Show in Silverstone weiter. Vor einem Jahr holte Verstappen die Pole-Position (vor Norris) und gewann dann auch das Rennen (vor Norris). Es ist also angerichtet.
Colapinto im Williams
Da alle Teams verpflichtet sind, zweimal an einem GP-Freitag den Nachwuchs einzusetzen, wird Williams-Mercedes beim Heimrennen den Argentinier Franco Colapinto (21) für 60 Minuten im ersten Training fahren lassen.
Der aktuelle Vierte der Formel-2-Serie (punktgleich mit Maloney von der Sauber Academy) wurde am Sonntag in der Steiermark hinter dem brasilianischen Gesamtdritten Gabriel Bortoleto Zweiter. Dieser wird vom Talentschuppen bei McLaren unterstützt.