Seit dem 9. Juni und dem «gestohlenen» GP-Sieg in Montreal hatte Vettel eigentlich nur noch einen Höhepunkt: Seine Heirat mit Hanna! Sonst gab es nur Ärger mit und im Ferrari.
In Frankreich startete der Deutsche als Siebter, wurde im Rennen Fünfter. In Österreich sogar nur Startplatz neun – und dann wenigstens Rang vier.
Auch heute beim GP von Grossbritannien kann Vettel, erneut von Leclerc (3.) entzaubert, nur von einer erfolgreichen Aufholjagd träumen. Aus der dritten Startreihe neben dem erwachten Pierre Gasly im Red Bull-Honda.
«Mal sehen, ob etwas nicht stimmte»
Vettel, fast täglich von Rücktrittsgerüchten verfolgt: «Tjaa. Alles in allem fehlte am Samstag der Speed. Ich habe mich im Auto nicht so wohl gefühlt. Am Sonntag wirds sicher besser. Alle wurden während der Qualifikation schneller – wir nicht. Mal sehen, ob etwas nicht stimmte.»
Seit fünf Wochen ist Vettel angeschlagen. Seine Aussagen sind kein klares Bekenntnis zur Formel 1. Und der Monegasse Leclerc (letztes Jahr noch bei Sauber) erhöht bei jedem Training den Druck auf den Wahlschweizer.
Fünf Jahre bei Ferrari gehen an keinem Piloten spurlos vorüber. Vettel braucht jetzt dringend ein Erfolgserlebnis. Das letzte hatte er am 26. August 2018 mit dem Sieg in Spa! Das war vor 323 Tagen.
Seither hat Lewis Hamilton (Mercedes) zwölf Rennen gewonnen! Gestern verpasste der WM-Leader seine 87. Pole vor dem Heimpublikum um lumpige 0,006 Sekunden gegen Teamkollege Bottas – vorher noch nie unter den drei Schnellsten in der Quali!
Hamiltons emotionale Silverstone-Fahrt
Der Finne zeigte nach seiner 10. Pole einmal mehr kaum Emotionen. Er weiss, er muss Hamilton endlich fordern, sonst wird sein Platz Ende Jahr anders besetzt.
Für Hamilton war die erste Niederlage in Silverstone nach vier Pole-Erfolgen in Serie nicht so schlimm. Lewis hatte seine grosse emotionale Stunde schon vorher erlebt. Heimlich durfte er in einem Mercedes-S-Klasse Rollstuhl-General Frank Williams um den Kurs fahren! Hamilton hat ja selbst einen behinderten Bruder.
Am heutigen französischen Nationalfeiertag werden sich die vier Renault-Autos eine Schlacht auf dem 5,891 km langen Kurs liefern. Dabei gilt McLaren gegen das Werksteam als Favorit!
Bei Alfa-Sauber werden Giovinazzi und Räikkönen aus der 6. Reihe versuchen, wie vor zwei Wochen in Spielberg in die WM-Punkte zu fahren.