Neuer Lewis-Wirbel in der Türkei
Hamilton: Mach den Sack zu – und unterschreibe!

Lewis Hamilton (35) wird den Mount Everest im Motorsport zum siebten Mal bezwingen. Vielleicht kommt er schon am Sonntag in der Türkei wieder am Himmelstor an, wenn er seinen Mercedes weiter so liebevoll behandelt.
Publiziert: 12.11.2020 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 16:55 Uhr
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Lewis Hamilton wird am Sonntag in der Türkei wohl seinen 7. WM-Titel einfahren.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

«Die Frage nach dem Weltmeister ist entschieden, es fragt sich nur noch, wann Lewis den Sack zumacht», sagt selbst sein Chef Toto Wolff (48).

Keine Wetten mehr auf Bottas

Die Mathematik ist vier Rennen vor Schluss bei 85 Punkten Vorsprung auf Valtteri Bottas (31) eigentlich nur noch ein unnötiger Firlefanz. Selbst die verrückten englischen Buchmacher nehmen auf den WM-Ausgang keine Wetten mehr an.

Denn dem Finnen würden bei vier Hamilton-Ausfällen (er hat jetzt in 45 Rennen in Serie gepunktet!) nicht einmal vier zweite Plätze mit dem Extra-Punkt genügen (76). Auch drei Siege und ein 7. Rang (total 84) würden nicht reichen…

Es geschah am 1. Juli 2018…

Der letzte Hamilton-Ausfall? Es war am 1. Juli 2018, als er in Spielberg kurz vor Schluss liegenblieb – fehlender Benzindruck. Seither siegte er 28 Mal – also vergessen Sie lieber jede Rechnerei.

Auch Wolff hätte nichts dagegen, wenn man beim türkischen Europa-Finale zwei Wochen nach dem 7. Konstrukteuren-Titel auch die 7. Fahrer-Krone in Serie feiern könnte.

Europameister jagt 7. WM-Krone

Europameister ist Lewis Hamilton schon seit Wochen – jetzt muss noch der WM-Titel her. Und den dürfte die FIA nach dem eigenen Reglement 2020 gar nicht vergeben!

Für den Status einer WM sind in der Formel 1 mindestens acht Rennen auf drei Kontinenten nötig. Die Corona-Krise hat auch diesen Punkt im Regelbuch ausser Kraft gesetzt.

Zum Glück gehts nach 14 Europa-Rennen wenigstens noch zu drei Auftritten in die Wüste von Bahrain und Abu Dhabi. So findet die seltsamste Saison seit WM-Beginn 1950 immerhin auf zwei Kontinenten statt.

Stilloser Rücktritt wie Nico?

Spätestens bei den Kamelen soll das nervige Theater um die Vertragsverlängerung vorbei sein. Oder will sich Hamilton wie sein verhasster Teamkollege Nico Rosberg drei Tage nach dem Titel 2016 stillos durch die Hintertüre verabschieden – und Mercedes so in Probleme bringen?

«Stillos», nannte damals Hamilton das Vorgehen seines Erzfeindes, der ihn damals mit 385:380 geschlagen hatte, weil Hamilton in Malaysia mit einem Motorschaden (in Führung liegend) ausgeschieden war.

«Ich liebe die Rennen!»

Doch dem Briten gefällt offenbar der mediale Poker und das unwürdige Theater mit Wolff. Hamilton gestern in der Türkei: «Ich habe noch nicht alle Antworten auf meine Fragen und was ich wirklich tun will.» Kurz darauf: «Ich liebe es, Rennen zu fahren, ich liebe die Herausforderung und ich glaube nicht, dass sich das so bald ändern wird.»

Also unterschreibe endlich!

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