Im Formel-1-Zirkus gehen nach dem GP von England die Wogen hoch: Die beiden WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton crashen in Runde 1 in der Copse-Kurve. Verstappen kracht in die Reifenstapel, Hamilton siegt trotz Zehn-Sekunden-Strafe und verkürzt in der WM den Rückstand auf acht Punkte.
«Die Feierlichkeiten zu sehen, während ich im Spital war, empfinde ich als respektloses und unsportliches Verhalten», greift Verstappen nach dem Rennen Hamilton an. «Das war gemeingefährlich», schimpft Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko über das Manöver des Briten, dessen linkes Vorderrad mit dem rechten Hinterrad von «Mad Max» kollidiert.
In den sozialen Medien brennen bei einigen Usern aber so richtig die Sicherungen durch. «Vor diesem Rennen war ich sein Fan... Sehr schlecht, Sir Lewis Hamilton», kommentiert ein Follower Hamiltons Sieg-Post auf Instagram und fügt ein Gorilla-Emoji hinzu. Andere Kommentare bestehen einzig und allein aus dem Affen-Emoji.
Ausgerechnet Hamilton, der für seinen Einsatz gegen Diskriminierung einen Laureus-Award erhalten hat, wird Opfer einer Rassismus-Attacke. Und wieder trifft es nach den Fussball-Stars Bukayo Saka, Jadon Sancho und Marcus Rashford einen Sportler aus England.
Am Montagmorgen meldet sich die Formel 1 zu den Beleidigungen: «Lewis Hamilton wurde nach dem Rennen mehrfach Opfer von rassistischem Missbrauch. Die Formel 1, die FIA und das Mercedes-AMG Petronas F1 Team distanzieren sich von diesem Verhalten. Solche Leute haben keinen Platz in unserem Sport. Sie sollten für ihre Aktionen verantwortlich gemacht werden.»
Rennunfall oder Hamiltons Schuld?
Die Schuldfrage wird indes heiss diskutiert. 60 Prozent der Blick-Leser finden, dass der Fehler bei Hamilton liegt, 32 Prozent sehen es als Rennunfall und 8 Prozent sehen die Schuld bei Verstappen. «Die Kurve gehört dir, Lewis», titelt «Motorsport-Total». Das Fachmagazin erklärt, wieso die Diskussion nicht so eindeutig ist, wie dies Red Bull darstellt. Oder wie es Mercedes-Motorsport-Chef Toto Wolff sagt: «Man braucht zwei für einen Tango.» (cmü)
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