Nach dem brutalen Flammen-Crash von Romain Grosjean spielen sich in der Live-Übertragung beim französischen TV-Sender Canal+ emotionale Szenen ab. Kommentator Julien Febreau begleitet den Piloten aus Genf seit Jahren journalistisch im Fahrerlager. Seine Stimme bebt, als er die irren Bilder kommentiert.
Dann beginnt Febreau sogar zu weinen. Der Grund: Er hat eine SMS von der Mutter des tödlich verunglückten Jules Bianchi (†24) bekommen, die er den TV-Zuschauern vorliest. Christine Bianchi schreibt: «Sie haben den Halo nach dem Tod meines Sohnes eingeführt, nun hat der Halo heute Romains Leben gerettet. Das ist grossartig. Ich bin froh, dass er okay ist.»
Dass der Formel-1-Tod eines Franzosen einem Landsmann wohl das Leben gerettet hat, lässt bei TV-Mann Febreau die Tränen kommen.
Mehr Sicherheit nach Bianchis Tod
Jules Bianchi ist der bisher letzte Rennfahrer, der nach einem F1-Unfall stirbt. Das Riesentalent aus Nizza kracht beim Japan-GP 2014 im Regen mit voller Wucht in einen Bergungsbagger, der im Kiesbett der gestrandeten Sauber von Adrian Sutil bergen will. Bianchi erleidet schwerste Kopfverletzungen, er wacht nie mehr auf und stirbt im Juli 2015 an den Folgen des Unfalls.
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Um in den offenen Cockpits den Helm der Fahrer besser zu schützen, führt die Formel 1 ab 2018 den Halo ein. Unter grosser Kritik: Die Optik der Rennwagen sei mit dem Bügel-Monster verschandelt, heisst es. Selbst Grosjean gibt am Abend seines Unfalls zu: «Ich war gegen den Halo. Doch ohne ihn könnte ich jetzt nicht zu euch sprechen. Also danke.»
Der Halo aus Titan als Lebensretter. Tragisch: Bianchis Crash beschleunigt zwar die Bestrebungen im Rennsport nach mehr Sicherheit für den Kopf des Piloten, aber ihn selber hätte gemäss Experten selbst der Halo nicht retten können.