Leclerc meldet Motorschaden und muss aufgeben
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Aus bei Baku-GP:Leclerc meldet Motorschaden und muss aufgeben

Leidet auch Alfa-Sauber und Haas unter dem roten Chaos?
Ferrari-Binotto: «Dafür bezahlen wir jetzt den Preis»

Seit 2007 (Räikkönen) und 2008 (Team) ist Ferrari ohne WM-Titel. Nach vielen schmerzhaften oder eben kaum erfolgreichen Jahren schien 2022 endlich die Wende zu bringen. Aber die Hoffnungen lösen sich immer mehr in Rauch auf.
Publiziert: 13.06.2022 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2022 um 17:21 Uhr
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Im Mittelpunkt der Kritik: Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.
Foto: imago/PanoramiC
Roger Benoit

Man muss nicht einmal ein Prophet sein, um ein erneutes Scheitern der Roten vorauszusagen. Vor allem weil Red Bull-Honda nach kurzen Startschwierigkeiten mit zwei Verstappen-Nullern in den ersten drei Rennen jetzt im Siegesrausch ist. Es war der 81. Triumph der Bullen – darunter Vettel mit 38 und Verstappen mit 25.

Erstmals seit 2009…

Das Baku-Drama mit zwei Ausfällen (Hydraulik und Power Unit) muss den Chronisten in Maranello beim Schreiben der Medienmitteilung besonders getroffen haben: «Heute ist das erste Mal in dieser Saison und tatsächlich das erste Mal seit Australien 2009, dass Ferrari beide Autos auf Grund der Zuverlässigkeit verloren hat!»

Und mittendrin im Chaos: Teamchef Mattia Binotto (53), während der Pandemie von der harten Italo-Presse angezählt. Der in Lausanne geborene Italiener überstand die Krisen – jetzt steht er wieder in der Kritik

Binotto: «Ich will unseren Technikern keine Schuld geben. Sie haben tolle Arbeit geleistet. Wir haben mit dem Hybridsystem grosse Leistungssprünge geschafft. Jetzt zahlen wir offenbar dafür den Preis!»

Fahrer und Kunden hilflos

Die beiden Fahrer Leclerc (6. Pole-Positionen 2022) und Sainz sind natürlich mehr als angefressen, halten sich mit Vorwürfen öffentlich (noch) zurück. Sie sind die hilflosesten Figuren im roten Chaos. Ausser sie crashen…

Hilflos sind auch die beiden Ferrari-Motorenkunden Haas und Alfa-Sauber. Weil beide Teams – im Gegensatz zu Ferrari – eine eher schwache Kommunikation haben, weiss man eigentlich nie genau, warum die Fahrer plötzlich ein Training verpassen oder eben (wie in Baku) in den Punkterängen ausfallen.

Die roten Versuchskaninchen

Wie Magnussen (dessen weisser Rauch einiges sagte) oder Zhou, der zum dritten Mal einfach das Auto abstellen musste! Trotz fehlerfreier Fahrt. In Hinwil sprach man auf Anfrage von Kühlung und sagte, dass es nichts mit Ferrari zu tun hat.

Doch in früheren Jahren hatte man oft den Verdacht, dass Ferrari zuerst bei den Kundenteams neue Teile ausprobierte. Als rasendes Versuchskaninchen! Ging es gut, übernahm man die Teile – und sonst war das «Opfer» eben nicht Ferrari.

Power Unit ist fast alles…

Seit der Hybrid-Ära ist die Power Unit (Triebwerk) sehr oft ein Ausfallgrund. Aber was ist in diesem Überbegriff eigentlich alles erhalten?

Da wäre der Verbrennungsmotor, der Turbolader, die MGU-H, der Elektromotor am Turbolader, die MGU-K, der Elektromotor an der Kurbelwelle. Auch die Batterie und die Steuereinheiten gehören zur Power Unit. Was dann wirklich kaputt ging, wissen am Ende nur wenige Leute. Und dazu gehören kaum die Fahrer!

Der Rekord ist 21 Jahre…

PS. Ferrari wartete übrigens von 1979 (Jody Scheckter) bis 2000 (Michael Schumacher) 21 Jahre auf einen WM-Titel. Jetzt sind es bereit 15 Jahre – die Millionen Fans hoffen, dass der «Rekord» nicht gebrochen wird.

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