«Ich hatte in der Formel 3 schon bösere Unfälle als am Sonntag», so Charles Leclerc (20) nach seiner missglückten Heim-Premiere. Wenn ein Neuling den irren 210-km/h-Crash nach einem Bremsversagen gegen Hartley (Toro Rosso-Honda) mit solchen Aussagen locker abschüttelt, dann ist er bald einmal für höhere Aufgaben bereit.
Ab 2020 bei Ferrari? Vorher würde es keinen Sinn machen, das GP-Studium des Monegassen und Ferrari-Lehrlings in Hinwil abzubrechen. Ja, Charles blickt schon voraus: «In zwei Wochen in Montreal sehen wir mit dem Alfa Sauber besser aus!»
Mit dem Horror-Unfall nach dem Tunnel hat Leclerc seinen unschuldigen Gegner noch mehr in eine heikle Lage gebracht. Der Neuseeländer muss neben Teamkollege Pierre Gasly (7. in Monaco, bereits 18 WM-Punkte) um seinen Sitz fürchten. Aber wer soll Hartley mitten in der Saison ersetzen? Einige Medien spekulieren mit DTM-Fahrer und Mercedes-Ersatzmann Pascal Wehrlein (23). Nun, er wurde von der Red-Bull-Leitung nicht einmal auf die Liste gesetzt!
Bei den Bullen stehen nach dem 250. GP-Auftritt und dem souveränen Ricciardo-Sieg die heissesten vier Wochen der Geschichte auf dem Programm: Bis Ende Juni muss Ricciardo entscheiden, ob er bleibt. Gleichzeitig will Renault von Red Bull Bescheid, ob die Motoren-Ehe mit der Scheidung endet?
Nun, eine Stunde vor dem GP Monaco sah man drei hochrangige Honda-Leute aus den heiligen Räumen von Red Bull kommen …