Valtteri Bottas (31) schnappt seinem Teamkollegen Lewis Hamilton (35) in letzter Sekunde die Imola-Pole weg, startet am Sonntag beim GP Emilia Romagna (ab 13.10 Uhr im BLICK-Liveticker!), dem 13. WM-Lauf und dem vorletzten in Europa von der vordersten Position. Zum 10. Mal in dieser Saison stehen also beide Silberpfeile in der ersten Reihe.
Als sich Hamilton bereits über seine 98. Pole-Position freuen will, schlägt ihn Bottas im Quali-Final doch noch um 0,097 Sekunden. Damit verkürzt der Finne im Pole-Duell der beiden Mercedes-Stars auf 4:9. Platz 3 holt sich wie so oft Max Verstappen im Red Bull neben dem erneut starken Monza-Sieger Pierre Gasly im Alpha Tauri.
Bottas: «Weg zur ersten Kurve ist lang»
Bottas nach der Quali: «Es ist nie leicht, die Pole zu holen. Ich mag diese Strecke. In der letzten Runde habe ich genau die Kleinigkeiten gefunden, die notwendig waren. Kurve 2, 3 musste ich heute wirklich arbeiten. Auch die letzten paar Kurven. Aber in der letzten Runde habe ich ein bisschen was riskiert, und da war das Auto sehr gut. Der Weg zur ersten Kurve ist lang. Das wird kein einfacher Start.»
Lewis: «Das wird langweilig»
Hamilton unterdessen erklärt: «Meine Runde war ziemlich durchwachsen. Kommt vor. Man kann nicht jeden Tag perfekt sein. Red Bull war im Longrun sehr stark. Die Strecke ist wunderschön. Aber ich bin mir fast sicher, dass das Rennen langweilig wird, weil du hier nirgends überholen kannst.»
Max: «Rechnete mit engerem Kampf»
Der drittplatzierte Verstappen: «Ich hatte keine gute Quali. Mit meinem technischen Problem war es ein bisschen schwierig. Die erste Runde in Q3 hatte ich nicht viel Grip. Die zweite war dann besser. P3 ist nicht schlecht, aber ich hatte mit einem engeren Kampf gerechnet.»
Max kämpft mit Zündkerze
Max hat in Q2 mit einer defekten Zündkerze zu kämpfen, flucht über den Boxenfunk, schafft es dann aber doch noch auf den Medium-Reifen ins Q3 und letztlich auf P3. Bei den Bullen wird am Samstag trotzdem gefeiert: Der Schweizer Ersatzpilot Sébastien Buemi feiert seinen 32. Geburtstag. Happy Birthday, Sébastien!
Monza-Sieger Gasly indes zeigt mit P4 erneut, was er drauf hat. Der Franzose, der in Imola mit einem speziellen Helm im Ayrton-Senna-Design am Start steht, sieht sich ja immer noch als Stammfahrer bei Red Bull. Doch die Bullen sagen klar, dass er zu Alpha Tauri gehört. Man will schliesslich die Kleidermarke weiter pushen.
Alfa-Sauber und der Samstags-Fluch
Bei den Hinwilern unterdessen das alte Lied, welches man schon fast nicht mehr hören kann: Man verliert alles am Samstag. Nach der Verkündung des neuen alten Fahrerduos landen Kimi Räikkönen auf Platz 18, Antonio Giovinazzi auf dem 20. und letzten Platz. Am Sonntag soll es dann stets besser laufen, man will alles versuchen und mit etwas Glück punkten.
Dass man auch 2021 mit dem Duo Kimi/Giovinazzi ins WM-Rennen steigt, erstaunt. So gibts auch Stimmen aus Hinwil, die sich überrascht zeigen. Einige hätten gerne neue Gesichter gesehen.
Der Hinwiler Frust würde noch grösser, wenn heute die beiden auf Saisonende fortgejagten Haasen Grosjean und Magnussen den 3:5 Rückstand auf Alfa-Sauber zu ihrem Vorteil verändern würden.
Kimi als einziger 2006 in Imola dabei
Am Sonntag steigt also in Imola der 100. Formel-1-GP auf italienischem Boden seit WM-Start vor 70 Jahren. Das letzte Rennen an der Todesstätte von Ayrton Senna am 1. Mai 1994 fand übrigens im Jahr 2006 statt, als GP San Marino. Damals, am 23. April, gewann Michael Schumacher vor Fernando Alonso und Juan Pablo Montoya. Platz 4 holte sich Felipe Massa vor ... Kimi Räikkönen! Der «Iceman», damals noch im McLaren-Mercedes, ist der heute einzige Fahrer, der schon mal in Imola ein Rennen bestritt.
Ferrari enttäuscht beim Heimrennen
Nun, Ferrari enttäuscht unterdessen in der Quali fürs Heimrennen. Vor allem natürlich Sebastian Vettel, der es nur auf Platz 14 schafft – gleich neben dem in 34 Rennen immer noch punktelosen George Russell im Williams. Vettel: «Das Auto hat sich diesmal wieder gut angeführt, aber der Speed war nicht da.» Die alte Platte… Zuletzt kam es in Portugal ja zum Showdown zwischen den beiden früheren Teamkollegen Vettel und Räikkönen um den letzten WM-Punkt. Vettels monegassischer Teamkollege Charles Leclerc holt in Imola alles aus der Roten Göttin heraus, landet immerhin auf Platz 7. So wird man keine Bäume ausreissen können. Im Gegenteil: Alpha Tauri (77 Punkte) hat nur 13 Punkte Rückstand auf die rote Scuderia (90 P.). Da heissts also: aufpassen!
Mercedes: 103 Siege in 211 Rennen
Für Mercedes dagegen wird es das 211. Rennen seit Wiedereinstieg in die Formel 1 im Jahr 2010. Und die ersten drei Jahre waren mit Schumi und Nico Rosberg ja noch nicht die rosigsten. In den 211 Rennen gabs 116 Pole-Positionen für die Silberpfeile. 202 Mal stand man in der ersten Startreihe. 72 Mal war man Erster und Zweiter im Training. 103 GP-Siege resultierten. Und am Sonntag wird das Team von Chef Toto Wolff den Konstrukteurs-Titel einsacken.
Kurven 9 und 15 sorgen für Aufregung
Der Aufreger des Qualifyings indes sind die Kurven 9 (Piratella) und 15 (Rivazza) des «Autodromo Enzo e Dino Ferrari». Weil die Autos nicht über die weisse Linie kommen dürfen, werden am Morgen 60 Rundenzeiten gestrichen – und am Nachmittag kommen nochmals 24 gestrichene Runden dazu! Da fragt man sich schon: Kann man das nicht anders bauen? Denn das gibt ja auch ein riesiges buchhalterisches Theater, da jede einzelne gestrichene Runde einen Bericht fordert...
Hier gehts zur Startaufstellung zum GP Emilia Romagna!
Frédéric Vasseur: «Zu wissen, dass man eine Runde fährt, die für Platz 13 gut ist, nur um dann zu sehen, wie sie gestrichen wird, ist sehr frustrierend. Aber es ist, wie es ist. Das Potential des Autos ist da und heute war klar wieder einer der Tage, an denen nichts für uns lief und man nicht schaffen kann, was man drauf hätte. Von allen Strecken ist dies hier die schlimmste, um von ganz hinten zu starten. Wir werden etwas Spezielles brauchen, vor allem zu Beginn des Rennens, um etwas zu holen. Aber wir werden alles geben!»
Kimi Räikkönen (Platz 18): «Das Auto war um einiges besser als am Morgen und fühlte sich recht gut an. Wir hätten es mit unserer schnellsten Runde ins Q2 geschafft. Aber leider wurde sie gestrichen. Was passiert ist, ist enttäuschend. Besonders, weil dies eine Strecke zu sein scheint, auf der das Feld eng beieinander ist. Aber Meckern ändert nichts mehr am Resultat. Das Rennen wird nicht einfach, wenn man sieht, wo wir starten. Aber wir müssen tun, was wir können und schauen, wo wir landen.»
Antonio Giovinazzi (Platz 20): «Das Potential unseres Autos hätte für ein weit besseres Resultat gereicht. Aber wir konnten keine sauberer Runde fahren. Die erste Runde war okay und wir sahen echt gut aus. Aber in meinen zwei Push-Runden wurde ich durch Verkehr aufgehalten. Wir wussten, dass dies ein Problem werden wird hier, dennoch ist es frustrierend. Als Letzter zu starten ist natürlich nicht ideal. Aber von dort können wir nur noch nach vorne. Wir werden unser Bestes geben. Überholen wird nicht einfach, weshalb wir einen guten Start und eine gute Strategie brauchen, um aufzuholen.»
Frédéric Vasseur: «Zu wissen, dass man eine Runde fährt, die für Platz 13 gut ist, nur um dann zu sehen, wie sie gestrichen wird, ist sehr frustrierend. Aber es ist, wie es ist. Das Potential des Autos ist da und heute war klar wieder einer der Tage, an denen nichts für uns lief und man nicht schaffen kann, was man drauf hätte. Von allen Strecken ist dies hier die schlimmste, um von ganz hinten zu starten. Wir werden etwas Spezielles brauchen, vor allem zu Beginn des Rennens, um etwas zu holen. Aber wir werden alles geben!»
Kimi Räikkönen (Platz 18): «Das Auto war um einiges besser als am Morgen und fühlte sich recht gut an. Wir hätten es mit unserer schnellsten Runde ins Q2 geschafft. Aber leider wurde sie gestrichen. Was passiert ist, ist enttäuschend. Besonders, weil dies eine Strecke zu sein scheint, auf der das Feld eng beieinander ist. Aber Meckern ändert nichts mehr am Resultat. Das Rennen wird nicht einfach, wenn man sieht, wo wir starten. Aber wir müssen tun, was wir können und schauen, wo wir landen.»
Antonio Giovinazzi (Platz 20): «Das Potential unseres Autos hätte für ein weit besseres Resultat gereicht. Aber wir konnten keine sauberer Runde fahren. Die erste Runde war okay und wir sahen echt gut aus. Aber in meinen zwei Push-Runden wurde ich durch Verkehr aufgehalten. Wir wussten, dass dies ein Problem werden wird hier, dennoch ist es frustrierend. Als Letzter zu starten ist natürlich nicht ideal. Aber von dort können wir nur noch nach vorne. Wir werden unser Bestes geben. Überholen wird nicht einfach, weshalb wir einen guten Start und eine gute Strategie brauchen, um aufzuholen.»