In Gedenken an Lauda und Mateschitz
20. Mai 2024: Österreich weint

Der 20. Mai ist ein dunkler Tag in der Formel-1-Geschichte. Niki Lauda starb an diesem Datum – und der ebenfalls verstorbene Didi Mateschitz wurde geboren. Der Boxenstopp von Formel-1-Experte Roger Benoit.
Publiziert: 20.05.2024 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2024 um 08:21 Uhr
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Sebastian Vettel bei der Imola-Gedenkfeier für Roland Ratzenberger und Ayrton Senna. Im Hintergrund die Senna-Statue in Imola.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

30 Jahre danach. Kaum hat der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel (36) als umsichtiger Organisator am Donnerstag die Imola-Gedenkfeier für Roland Ratzenberger und Ayrton Senna erfolgreich hinter sich gebracht, steht der 20. Mai 2024 vor der Türe.

Der Pfingstmontag wird vor allem in Österreich viele Tränen auslösen. Und zwei Teams – Red Bull und Mercedes – wären mit Didi Mateschitz und Niki Lauda heute kaum so auf Irrwegen unterwegs wie jetzt.

Der Red-Bull-Macher würde am 20. Mai bereits 80 Jahre alt. Doch ein Krebsleiden riss den Steirer am 22. Oktober 2022 aus dem Leben. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda starb am 20. Mai vor fünf Jahren in Zürich. Totales Organversagen.

Der Grazer Dr. Helmut Marko (81) verlor in kürzester Zeit zwei seiner besten Freunde: «Didi und Niki waren zwei starke Persönlichkeiten, beide prägten den Motorsport und hatten grosse Visionen. Beide hatten Handschlag-Qualität. Da brauchte es keine schriftlichen Verträge und so.»

«Vermisse Niki jeden Tag»

Mit Mateschitz würde jetzt das Red-Bull-Team nicht im freien Fall dastehen. Mit einem selbstherrlichen Teamchef Christian Horner, der nur dank der Unterstützung der Thai-Besitzer (51 Prozent, Mateschitz hatte 49) seinen eigenen Weg geht und in Österreich aufräumen will. Trotz der Anklage einer englischen Mitarbeiterin wegen unangemessenen Verhaltens. Der «Sex-Fall» kommt spätestens 2025 vor Gericht. Die Frau wird offenbar von einigen Millionären unterstützt, die alle ihre Anwaltskosten übernehmen.

Mateschitz hätte längst eingegriffen und mit seiner Übersicht und Cleverness für Ruhe gesorgt. Das Gleiche gilt auch für Mercedes, wo Chef Toto Wolff offen sagt: «Ich vermisse Niki jeden Tag mehr! Sein Wissen und die Ratschläge waren unbezahlbar.»

Aero-Mann Jack Vino freigestellt

Die Silberpfeile, seit 32 Rennen sieglos, müssen einen Sturm nach dem anderen und dutzende von Abgängen überstehen. In Imola wurde jetzt auch der zweite Aero-Mann Jack Vino freigestellt. Der technische Direktor James Allison gilt seit Jahren nicht gerade als einfachste Person. Was Probleme auslöst.

Und mit Lauda wäre Hamilton kaum so problemlos zu seinem Ferrari-Transfer gekommen. Mercedes braucht schnell einen Neuanfang. Auf der technischen und fahrerischen Seite. 

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