Heisses «Heckenschützen»-Gerücht
Hat Vasseur bei Ferrari noch alles im Griff?

Der oft eigenwillige Franzose Frédéric Vasseur (54) wusste, dass er bei seinem Wechsel von Hinwil nach Maranello ein Risiko eingeht. Und dass auf ihn dort nach 15 titellosen Jahren ein Himmelfahrtskommando wartet.
Publiziert: 16.03.2023 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2023 um 19:52 Uhr
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Ferrari-Teamchef Vasseur steht schon nach einem Rennen im Gegenwind.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Schon vor dem zweiten Rennen am Sonntag unter den Flutlichtern von Jeddah (TV live 16 Uhr MEZ) steht der Franzose mit dem Rücken zur Wand. Bereits tauchen Gerüchte auf, dass sich bei den Roten die ersten «Heckenschützen» melden. Eine alte «Tradition» …

War Binottos Weggang ein Fehler?

Für viele Mitarbeiter bei Ferrari war der Wechsel von Binotto zu Vasseur ein Fehler. Vor allem Ausländer haben es im Haus der 1000 Lügen und Wahrheiten schwer.

Die Ausnahme war Vasseurs Landsmann Jean Todt (77), der einst Schumi, Brawn und Byrne mit nach Maranello brachte – und 14 WM-Titel als Erbe hinterliess.

Wie viele rote Köpfe rollen?

Nach dem Auftakts-Debakel in Bahrain (Motorprobleme bei Leclerc, 4. Platz von Sainz) hat Chefdesigner David Sanchez das Team verlassen. Vasseur schweigt zu den Gründen: «Ich wünsche ihm viel Glück!»

Fast gleichzeitig tauchen neue Gerüchte auf, dass noch mehr Köpfe rollen könnten. Vasseur: «In einer grossen Firma kommen und gehen die Leute!» Im Winter wurden die Verträge nach vielen Jahren mit Lobby-Spezialist Gino Rosato und Sponsor-Manager Jonathan Giacobazzi nicht mehr erneuert. Und Sportdirektor Laurent Mekies soll mit der FIA flirten.

Leclerc: Dritte Steuereinheit

Das Klima der Angst hat auch die sportliche Seite erreicht. Vasseur: «Wir müssen in Jeddah und Melbourne Updates bringen, sonst fährt uns Red Bull davon.»

Nun, Leclerc braucht in Saudi-Arabien bereits die dritte Steuereinheit – zwei sind pro Saison erlaubt! Jetzt muss der Monegasse am Sonntag bereits zehn Plätze zurück (Blick berichtete). Das gabs im zweiten Rennen noch nie! Sollte auch noch die Batterie gewechselt werden, müsste er sogar von ganz hinten starten.

Verstappen wieder fit?

Der schnellste und gefährlichste Strassenkurs der Welt (6,175 km) hat die meisten Kurven im Kalender (27). Safety-Car-Phasen sind schon in den Trainings (am Freitag ab 14.30 Uhr MEZ) programmiert.

Dann ist auch Weltmeister Verstappen (25) dabei. Wegen eines Magen-Darm-Virus lag er tagelang flach, reist erst in letzter Minute nach Saudi-Arabien.

Haas lieferte Werkzeug nach Russland

Das US-Haas-Team mit Besitzer Gene Haas (70, Werkzeugmaschinen) wehrt sich gegen die Vorwürfe, die Sanktionen gegen Russland gebrochen zu haben. Haas soll 18 Maschinen an Russland geliefert haben. Die Amerikaner wehren sich und sagen, dass diese Lieferung vor Ausbruch des Ukraine-Krieges getätigt wurde. Und seit Sanktionsbeginn (3. März 2022) wurde der Kontakt abgebrochen.

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