In der Wetterhölle von Spa öffnen sich die Schleusen am Himmel am Samstag nicht. Es bleibt trocken, so dass das Qualifying zum erwarteten Zweikampf zwischen Mercedes und Ferrari verkommt. Mit dem besseren Ende für Mercedes und Lewis Hamilton.
Der Brite zeigt ein sackstarkes Qualifying und holt seine 68. Pole der Karriere. Geschichtsträchtig. Denn somit egalisiert er die Marke von Michael Schumacher. Überdies: Hamilton wird am Sonntag seinen 200. GP bestreiten. Diese Marke schafften vor ihm erst 16 Fahrer (siehe Kasten unten).
Hamilton zeigt sich nach dem Qualifying emotional: «Ich verspürte nie Druck, aber das ist ein spezieller Tag.» Der Mercedes-Star schildert sogleich seine erste Erinnerung an Schumi: «Ich hab ihn 1996 in Spa erstmals live gesehen. Er kam mit dem Ferrari in der ersten Kurve. Mein Herz ist fast stehen geblieben. Jetzt hab ich hier den Rekord. Ich kann mir das kaum vorstellen.»
Vettel verlängert Vertrag
Hinter Hamilton schiebt sich Sebastian Vettel auf Rang zwei. Der Deutsche fängt ganz zum Schluss des Qualifyings Mercedes-Bottas und Ferrari-Kumpel Räikkönen noch ab.
Wohl auch, weil ihm Teamkollege Räikkönen Windschatten gegeben hat. Damit konnte Vettel bis zu drei Zehntel gut machen. Mercedes-Chef Toto Wolff zeigte sich unmittelbar nach Ende des Qualifyings alles andere als erfreut.
«Ich hatte ein wenig Hilfe. Das war aber nicht abgemacht! Kimi hat mich aber wohl im Rückspiegel gesehen», so der Wahl-Thurgauer Vettel an der Pressekonferenz.
Auf Schumi angesprochen, sagt Vettel: «Er ist mein Held! 72 Ferrari-Siege zeugen von grossen Fussstapfen. Ferrari will mit mir nun aber eigene Fussstapfen hinterlassen.
Denn auch um den Deutschen gibts News: Wie am Mittag offiziell wurde, verlängert er seinen Ferrari-Vertrag vorzeitig bis 2020, kassiert rund 40 Millionen Franken pro Jahr.
Auch Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas, Dritter in der Spa-Qualifikation, nimmt zu Schumi Stellung, der Finne hält aber fest: «Ich war Fan von meinem Landsmann Häkkinen. Die beiden haben sich ja besonders hier in Belgien grosse Duelle geliefert.»
Nichts neues bei Sauber
Die Sauber-Piloten Ericsson und Wehrlein starten beim GP Belgien vom Sonntag voraussichtlich von den Positionen 17 und 18. Der neue Sauber-Chef Vasseur hats BLICK bereits angekündigt: «Unsere Zukunft wird hart.»
Die Hinwiler sind in Spa nur nicht in der letzten Startreihe, weil zwei Fahrer Strafen kassieren.
So geht als Schlusslicht McLaren-Honda-Pilot Stoffel Vandoorne ins Rennen. Der Belgier kassiert bei seinem Heimspiel insgesamt 65 (!) Strafplätze, weil Antriebsstrang und Motor gewechselt werden mussten. Ebenfalls aus der letzten Reihe startet Danijl Kvyat, der 20 Strafplätze erhält.
Zudem: Gut möglich, dass Renault-Pilot Palmer (Rang 10 nach dem Qualifying) aufgrund eines Motoren-/Getriebewechsels noch mit 5 bis 10 Startplätzen gebüsst wird.
Ein Debakel setzt es für die Williams-Fahrer Massa und Stroll ab. Beide scheitern schon in Q1. Eine Riesen-Überraschung!
Zu den Resultaten der Qualifikation gehts hier!
Das sagen die Sauber-Piloten
Marcus Ericsson: «Es war uns bewusst, dass das heutige Qualifying schwierig wird, weil auf dieser Strecke die Motorleistung eine entscheidende Rolle spielt. Aufgrund der technischen Schwierigkeiten im dritten freien Training, konnte ich heute Morgen nur wenige Runden fahren. Aus dieser Sicht hat das Team hat eine gute Arbeit geleistet, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Das Fahrverhalten hat sich gut angefühlt, dennoch müssen wir einen Weg finden unsere Performance zu verbessern. Das Wetter könnte morgen durchaus einen Einfluss auf das Rennen haben.»
Pascal Wehrlein: «Im Allgemeinen war heute ein besserer Tag als gestern – zumindest habe ich heute keine Zeit auf der Strecke eingebüsst. Im dritten freien Training konnte ich daher eine gute Anzahl von Runden fahren. Doch leider ist unsere Performance nicht gut genug. Wir schauen uns nun die Daten an, um für das morgige Rennen einen Schritt nach vorne machen zu können.»
1. Barrichello 322
2. M. Schumacher 307
3. Button 305
4. Alonso 284
5. Räikkönen 263
6. Massa 262
7. Patrese 256
8. Trulli 252
9. Coulthard 246
10. Fisichella 229
11. Webber 215
12. Berger 210
13. De Cesaris (+) 208
14. N. Rosberg 206
15. Piquet 204
16. Alesi 201
17. Hamilton 200
1. Barrichello 322
2. M. Schumacher 307
3. Button 305
4. Alonso 284
5. Räikkönen 263
6. Massa 262
7. Patrese 256
8. Trulli 252
9. Coulthard 246
10. Fisichella 229
11. Webber 215
12. Berger 210
13. De Cesaris (+) 208
14. N. Rosberg 206
15. Piquet 204
16. Alesi 201
17. Hamilton 200