Grasbrand unterbricht erstes China-Training
Stroll vor Piastri – wer holt die Sprint-Pole?

Nach fünf Jahren Pause (Corona) rasten die Formel-1-Boliden wieder in Shanghai um die Wette. Im einzigen Training über 60 Minuten lagen Stroll (Aston Martin) und Piastri (McLaren) vor Verstappen. Mehr Vorbereitung gibt es vor den zwei Qualifikationen und Rennen nicht.
Publiziert: 19.04.2024 um 06:44 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2024 um 09:00 Uhr
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Der Schnellste im ersten Training: Lance Stroll im Aston Martin.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Bereits um 9 Uhr MEZ steigt am Freitag die Zeitenjagd für das Sprintrennen am Samstag um 5 Uhr MEZ. Ein echter Frühschoppen auf Sky. Dann gehts am Samstag um 9 Uhr MEZ mit der Qualifikation für den GP China weiter.

Hamilton «Kaiser von China»

Das Rennen in Shanghai wird bereits zum 17. Mal ausgetragen – 2019 war China der 1000. WM-Lauf der Geschichte. Jetzt sind wir bei Rennen Nummer 1106. Der «Kaiser von China» ist in der Formel 1 unbestritten Sir Lewis Hamilton (39) mit je sechs Siegen und Pole-Positionen.

Sauber-Pilot Guanyu Zhou (24) ist nicht der erste Chinese, der in Shanghai in der Formel 1 fährt. Das war vor über zehn Jahren Ma Qinghua (36). Er durfte im ersten freien Training für Caterham ran. Vorher war er bereits dreimal für HRT am Freitag im Zirkus unterwegs.

Zhou erinnert sich an 2004

Dank Zhou ist das Rennen bereits ausverkauft. Kann der Mann, der die drei letzten Rennen immer von ganz hinten startete, die hohen Erwartungen erfüllen? Zhou erinnert sich: «2004 sass ich hier auf der Haupttribüne und sah einen Piloten, gegen den ich jetzt antrete. Unglaublich, dass Alonso immer noch an der Spitze mitfährt!»

Ein Jahr später gewann Alonso in Shanghai auf Renault. Wie 2013 mit einem Ferrari. Sonst siegte neben Hamilton von den aktuellen Fahrern nur noch Ricciardo 2018 auf Red Bull.

Ferrari liess Rivalen putzen

Klar, dass die meisten Piloten im ersten und einzigen Training auf die 5.451 km lange Strecke drängten, um möglichst viele Details aufzusaugen. Nur die beiden Ferrari von Leclerc und Sainz sahen wir in den ersten zwölf Minuten noch nicht in Aktion. Sie liessen sich wohl von den Rivalen die noch dreckige Piste etwas säubern.

Als die Roten endlich auftauchten, lag bereits Verstappen an der Spitze. Vor Pérez, Hülkenberg, Stroll, Alonso, Zhou, Ocon, Gasly, Magnussen und Bottas. Der Finne fuhr 2019 mit dem Mercedes auf die Pole-Position. Mit 1:31,547.

Wenn der Rasen brennt!

Nach 15 Minuten kam die rote Flagge. In einer Kurve brannte der Rasen! Und schon gingen wieder wertvolle fünf Minuten der kurzen Vorbereitungszeit verloren.

Und dann schlug Ferrari zu: Leclerc und Sainz schnappten sich den dreifachen Saisonsieger Verstappen. Gleichzeitig flogen beide Kick-Sauber kurz aus den Top Ten, bevor sie mit wenig Sprit beim «Heimrennen» eine Show abzogen: 10. Bottas, 11. Zhou. Ob man solche Ränge endlich auch mal in die Qualifikation mitnehmen kann?

Wilde Schlussminuten

Nun, ein klares Bild kann man nach diesen 60 Minuten noch nicht ausmachen, da viele Teams die Zeit auch für Longruns (Rennsimulation) nutzen wollten und kaum mit «leeren» Tanks fuhren. Und zehn Minuten vor Schluss plötzlich beide Williams von Albon und Sargeant an der Spitze auftauchten – und Leclerc ins Sandwich nahmen!

Grund genug für das Red Bull-Honda-Duo, wieder etwas Gas zu geben. Aber die wilden Schlussminuten brachten noch Stroll (Aston Martin), Piastri (McLaren) und das Haas-Ferrari-Duo Hülkenberg und Magnussen ins Rampenlicht.

Audi will Sainz/Hülkenberg

Und Hülkenberg mit Sainz ist ja die klare Wunsch-Paarung von Audi für die GP-Premiere 2026 mit Sauber. Bei Red Bull ist für den Spanier die Türe offenbar schon zu. Motorsportdirektor Helmut Marko (80) in der «Kleinen Zeitung»: «Bei Sainz können wir mit Audi nicht mithalten. Zudem bleibt Pérez unsere klare Option für 2025.»

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