Der Flaggen-Flop von Winnie Harlow ist legendär. Das Model schwenkte in Montreal 2018 die Zielflagge zu früh – auf Anweisung. Trotzdem musste sich die Kanadierin in den sozialen Netzwerken nach dem verfrühten Rennende einiges anhören.
Damit solche Fehler nicht wieder vorkommen, hat die FIA auf diese Saison hin eine neue Regel eingeführt. Die geschwenkte Flagge gilt seit Anfang Jahr nicht mehr als das massgebliche Signal, sondern die Anzeige auf der elektronischen Tafel. Doch die digitale Variante erweist sich als nicht besser. Auch am Wochenende in Suzuka wird das Rennen nämlich eine Runde zu früh «abgewinkt».
Die digitale Zielfalgge wird in Japan schon nach 52 statt erst nach 53 Runden gezeigt. Das löst bei den Teams Verwirrung aus, sie fragen bei der Rennleitung gar nach, ob das Rennen bereits zu Ende sei. Die Anweisung: Fahrt die 53. Runde zu Ende.
Perez trotz Crash Neunter
Das machen auch alle. Sergio Perez und Pierre Gasly kollidieren noch, Perez landet in den Leitplanken. Und doch darf sich der Mexikaner über zwei WM-Punkte freuen. Denn nachträglich wird entschieden, dass der Stand nach 52 Runden zählt. Zu diesem Zeitpunkt hat Pérez die Ziellinie als Neunter überquert.
Der Artikel 43.2 des Reglements besagt Folgendes: «Sollte – aus welchem Grund auch immer – das Zielsignal gegeben werden, bevor das führende Auto die geplante Rundenzahl vollendet hat, so gilt die Reihenfolge aus der Runde zuvor.»
Also bleibt Perez Neunter. Und Lance Stroll, der durch den Crash in die Top 10 gerutscht war, geht als Elfter doch leer aus.
Systemfehler vermutet
Der Grund für den Fehler ist noch nicht klar. «Nach allem, was wir bisher wissen, war es ein Systemfehler», lässt sich der Rennleiter Michael Masi zitieren. «Das müssen wir untersuchen. Über die Gründe möchte ich nicht mutmassen.» Das Zielsignal wird gemäss Masi sowohl durch eine technische als auch eine menschliche Komponente ausgelöst. (sme)