Es ist so was wie die Ruhe nach dem Sturm. Nachdem Taifun Hagibis Hudelwetter inklusive 17 Stunden Regen brachte, strahlt am Sonntag die Sonne. Und der grosse Wirbel bleibt dann auch beim Rennen weitestgehend aus.
Die grösste Aufregung gibts gleich beim Start. Pole-Mann Vettel geht zu früh von der Kupplung, macht einen Satz nach vorne. Die Szene wird untersucht – doch die Kommissäre kommen zum Schluss: kein Frühstart! Sehr seltsam. Kimi Räikkönen wurde in Sotschi (Russland) für das gleiche Vergehen zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert.
Leclerc und Ferrari bestraft
Die nächste Szene, die wild diskutiert wird, spielt sich nur Sekunden später ab. Charles Leclerc im Ferrari schiesst Max Verstappen ab. Zuerst wird die Szene als normaler Rennunfall taxiert. Verstappen kanns kaum glauben, tobt am Funk: «Wo hätte ich denn hin sollen?!» Und Hamilton sagt: «Warum hat man Charles nicht verwarnt? Teile des Flügels haben mein Auto beschädigt und sind mir knapp am Helm vorbeigeflogen.»
Erst Minuten später heisst es, dass eine Untersuchung eingeleitet wird. Abgeschlossen wird sie allerdings erst nach dem Rennen. Verstappen, als 5. gestartet, fällt weit zurück und gibt das Rennen auf. «Die Aktion von Charles war unverständlich und dumm. Zudem verstehe ich nicht, dass der Fall nach dem Rennen erst diskutiert wird. Die Schuldfrage konnten ja alle schon bei den Aufzeichnungen sehen.»
Nach dem Rennen wird Leclerc an die Kasse gebeten! Er kassiert eine 5-Sekunden-Strafe, weil er Verstappen abschiesst. Und 10 Sekunden obendrauf, weil er danach mit kaputtem Auto weiterfährt. Damit verliert der Monegasse einen Platz, ist neu Siebter. Ricciardo macht dafür einen Rang gut – ist nun Sechster.
Doch damit nicht genug: Die FIA bestraft später auch das ganze Ferrari-Team mit 25'000 Euro Busse, weil man Leclerc mit kaputtem Auto nicht sofort reingeholt habe!
Dr. Marko: «Vettel gehört bestraft»
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: «Die Ironie des Schicksals war für uns, dass Verstappen den besten Start der Saison hatte und schon eine Wagenlänge vor Leclerc war, als ihn dieser rücksichtslos von der Piste drängte. Ein dummer Fehler, der einem Spitzenfahrer nicht passieren darf. Und zum Fehlstart von Vettel kann ich eigentlich gar nichts sagen. Jeder hat gesehen, dass er sich zu früh bewegt hat – und das gehört bestraft.»
Hamilton: «Strategie war gegen mich»
Ganz vorne sorgen andere für die Musik. Valtteri Bottas gewinnt den GP vor Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Es ist der 6. Rennsieg für den Finnen. Für Mercedes ein doppelter Erfolg, denn: Die Silberpfeile krönen sich zu den Konstrukteurs-Champions. Zum 6. Mal in Serie – welch Dominanz! Mercedes-Chef Toto Wolff sagte nach dem Tod von Niki Lauda (†70): «Wir widmen Niki beide Titel.» Bei der Feier nach dem Rennen liegt dann auch Laudas rote Kappe auf dem Pokal.
Hamilton, um 0,4 Sekunden nur Dritter, sagt: «Gratulation zum 6. Titel an das ganze Team. Bei mir hätte die Strategie etwas besser laufen können.» Der Brite machte eine saure Miene zum bösen Reifenstopp-Spiel.
Alfa-Sauber im «Haasen-Glück»
Für die Alfa-Sauber gibts am Geburtstag von Peter Sauber (76) indes nichts zu holen. Kimi Räikkönen wird 14., Antonio Giovinazzi 16. Immerhin kommen die ärgsten Konkurrenten in den Haas-Ferrari (15. Grosjean, 17. Magnussen) ebenfalls nicht vom Fleck. Alfa-Sauber liegt noch immer mit 35:28 Punkten vorne.
Erster Sieger aus der 2. Reihe
Und dann noch eine Statistik, die Valtteri Bottas vielleicht noch mächtig Mut macht: Die letzten sieben Suzuka-Sieger wurden auch immer Weltmeister. Und zum allerersten Mal in 30 (!) Japan-Rennen hat ein Fahrer aus der zweiten Reihe gewonnen.
Hamiltons Titelrechnung
Wenn Bottas mit 64 Punkten Rückstand in Mexiko, Amerika, Brasilien und Abu Dhabi viermal mit dem Punktemaximum von 26 Zählern pro Rennen gewinnt, braucht Hamilton in diesen vier Rennen viermal einen fünften Platz. Bei Punktgleichheit entscheidet die Anzahl Siege und da führt Hamilton mit 9:3. Und bei einem weiteren Hamilton-Sieg kann Bottas den Zählrahmen auf die Seite legen.
Übrigens: Bei Renault wurden später die Lenkräder beschlagnahmt. Dies, nachdem Racing Point erfolgreich bei der FIA Protest wegen eines illegalen Bremssystems einlegte. Der Fall soll allerdings erst in Europa behandelt werden.
Vasseur: «Wir gingen ins Rennen und hofften auf einen Top-10-Platz, aber am Ende reichte es nicht. Wir haben am Ende ein viel besseres Tempo an den Tag gelegt. In einem so engen Feld müssen wir das Beste aus uns herausholen.»
Räikkönen: «Es ist ein enttäuschendes Ende des Wochenendes. Wir wollen immer ein gutes Resultat nach Hause nehmen und das Auto lief mit dem letzten Reifenset ziemlich gut, aber bis dahin haben wir zu viel Zeit verloren.»
Giovinazzi: «Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Die Bedingungen waren nicht ideal mit dem Wind, aber am Ende ist es für alle dasselbe und wir müssen uns auf unsere Arbeit fokussieren.»
Vasseur: «Wir gingen ins Rennen und hofften auf einen Top-10-Platz, aber am Ende reichte es nicht. Wir haben am Ende ein viel besseres Tempo an den Tag gelegt. In einem so engen Feld müssen wir das Beste aus uns herausholen.»
Räikkönen: «Es ist ein enttäuschendes Ende des Wochenendes. Wir wollen immer ein gutes Resultat nach Hause nehmen und das Auto lief mit dem letzten Reifenset ziemlich gut, aber bis dahin haben wir zu viel Zeit verloren.»
Giovinazzi: «Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Die Bedingungen waren nicht ideal mit dem Wind, aber am Ende ist es für alle dasselbe und wir müssen uns auf unsere Arbeit fokussieren.»