16'000 Einwohner hat Zandvoort. Am Sonntag strömen 75'000 Formel-1-Fans an den GP Holland. 25'000 von ihnen kommen mit dem Fahrrad an die Strecke. Zandvoort im Ausnahmezustand. Die Oranje-Fans wollen nur eines: Ihren Star Max Verstappen siegen sehen! Sie werden nicht enttäuscht. Der 23-jährige Pole-Mann fährt einen nie gefährdeten Triumph – seinen 17. – ein und holt sich die WM-Führung von seinem Gegner Sir Lewis Hamilton zurück (224,5:221,5).
Verstappen und Red Bull parieren alle Mercedes-Angriffe
Verstappen gibt bereits beim Start den Tarif durch. Er bildet zusammen mit Hamilton die Frontreihe. Und fliegt dem Briten in den ersten Kurven einfach davon. Ein holländischer Traumstart. Auf den Tribünen tobt die Meute. Mercedes holt Hamilton früh an die Boxen, Red Bull reagiert, auch für Verstappen gibts neuen Gummi. Der Mercedes-Plan: Valtteri Bottas – nun an der Spitze – soll den heranbrausenden Verstappen aufhalten. Aber an diesem Tag ist kein Kraut gegen den Red-Bull-Star gewachsen. Der Holländer überholt den Finnen spielend leicht.
Hamilton lässt nichts unversucht, wechselt in der 39. Runde erneut die Reifen. Er bleibt anschliessend im Verkehr hängen und tobt am Funk. Verstappen pariert auch diesen strategischen Angriff mit einem schnellen Boxenstopp souverän. Letztlich siegt er 20,9 Sekunden vor dem siebenfachen Weltmeister, der nach wie vor auf seinen 100. GP-Triumph wartet. Dritter wird Bottas (nur die ersten Drei werden in derselben Runde gewertet). Dessen Nachfolger bei Mercedes, der Brite George Russell (Williams), wird übrigens noch vor Monza (12. September) bekannt gegeben. Gleichzeitig soll Alfa-Sauber Bottas als neuen Star mit bisher neun GP-Siegen in Hinwil verkünden.
Bottas muckt auf
Kurios: Bottas zieht kurz vor Schluss frische Reifen auf. Per Funk wird er angewiesen, die Jagd auf die schnellste Rennrunde, die zu diesem Zeitpunkt Teamkollege Hamilton inne hat, sein zu lassen. Doch der 32-Jährige muckt auf. Er brennt auf dem Dünenkurs tatsächlich eine neue Bestzeit auf den Asphalt. Also muss Hamilton nochmals an die Boxen. Und tatsächlich: In der letzten Runde krallt sich der 36-Jährige die schnellste Rennrunde und damit den Extrapunkt doch noch.
Alfa-Sauber geht in Holland leer aus. Antonio Giovinazzi startet als Siebter, verliert beim Start nach einer leichten Karambolage im Duell mit Fernando Alonso drei Plätze. Die Punktehoffnungen lösen sich bei Rennhälfte in Luft aus, als der Italiener wegen eines Reifenschadens erneut die Boxengasse aufsuchen muss. Giovinazzi wird 14., Robert Kubica (der Pole ersetzt den positiv auf Covid-19 getesteten Kimi Räikkönen) 15. Immerhin: Auch Konstrukteure-Konkurrent Williams (8. mit 20 Punkten) geht leer aus.
Rangliste des GP Holland
Frédéric Vasseur (Teamchef): «Es war ein Tag, an dem das Glück nicht auf unserer Seite war und ein mögliches gutes Ergebnis durch eine Reihe unglücklicher Umstände verloren ging. Nach unserer besten Qualifying-Performance seit 2014 waren wir zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen fahren können. Leider hatte Antonio in der Anfangsphase einen Kontakt und verlor dadurch einige Positionen. Sein Rennen wurde noch weiter beeinträchtigt, als er nur wenige Runden nach seinem Boxenstopp einen Reifenschaden hatte und zu einem neuen Satz Reifen zurückkehren musste: Danach konnte er zwar einige Plätze gutmachen, aber die Top Ten blieben ausser Reichweite. Robert hatte ein gutes Rennen mit einigen unterhaltsamen Zweikämpfen, und sein Überholmanöver in der letzten Runde gegen Latifi war ein schöner Abschluss des Rennens. Wir belegen die Plätze 14 und 15 an einem Wochenende, an dem wir mehr verdient hätten.»
Antonio Giovinazzi (14.): «Es war ein guter Start von einer guten Position aus, aber schon in der ersten Runde hatte ich Kontakt mit Fernando und fiel einige Plätze zurück. Wir waren noch in den Top Ten und sahen solide aus, aber dann hat ein Reifenschaden unser Rennen beeinträchtigt. Bis dahin war es ein wirklich gutes Wochenende, aber dieses Pech im Rennen bedeutet, dass wir keine Punkte geholt haben. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Monza, mein Heimrennen: Ich freue mich darauf, allen Tifosi eine gute Show zu bieten.»
Robert Kubica (15.): «Ich bin mit meinem Rennen recht zufrieden, auch wenn es nicht einfach war, auf einer der härtesten und physischsten Strecken zu starten. Das letzte Mal, dass ich eine volle Renndistanz gefahren bin, war vor fast zwei Jahren in Abu Dhabi, aber am Ende war es ein gutes Rennen und ich hatte sogar einige lustige Kämpfe. Wahrscheinlich hat jeder ein chaotisches Rennen erwartet, mit gelben Flaggen und Safety Cars, aber nichts davon ist passiert: Ich konnte mir trotzdem einen guten Kampf mit Sebastian Vettel liefern und dann Latifi einholen und ihn in der letzten Runde überholen, was Spass gemacht hat. Wenn man bedenkt, wie viel Vorbereitung ich hatte, bin ich sehr zufrieden damit, wie das Rennen gelaufen ist, und ich bin bereit, wenn das Team mich wieder braucht.»
Frédéric Vasseur (Teamchef): «Es war ein Tag, an dem das Glück nicht auf unserer Seite war und ein mögliches gutes Ergebnis durch eine Reihe unglücklicher Umstände verloren ging. Nach unserer besten Qualifying-Performance seit 2014 waren wir zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen fahren können. Leider hatte Antonio in der Anfangsphase einen Kontakt und verlor dadurch einige Positionen. Sein Rennen wurde noch weiter beeinträchtigt, als er nur wenige Runden nach seinem Boxenstopp einen Reifenschaden hatte und zu einem neuen Satz Reifen zurückkehren musste: Danach konnte er zwar einige Plätze gutmachen, aber die Top Ten blieben ausser Reichweite. Robert hatte ein gutes Rennen mit einigen unterhaltsamen Zweikämpfen, und sein Überholmanöver in der letzten Runde gegen Latifi war ein schöner Abschluss des Rennens. Wir belegen die Plätze 14 und 15 an einem Wochenende, an dem wir mehr verdient hätten.»
Antonio Giovinazzi (14.): «Es war ein guter Start von einer guten Position aus, aber schon in der ersten Runde hatte ich Kontakt mit Fernando und fiel einige Plätze zurück. Wir waren noch in den Top Ten und sahen solide aus, aber dann hat ein Reifenschaden unser Rennen beeinträchtigt. Bis dahin war es ein wirklich gutes Wochenende, aber dieses Pech im Rennen bedeutet, dass wir keine Punkte geholt haben. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Monza, mein Heimrennen: Ich freue mich darauf, allen Tifosi eine gute Show zu bieten.»
Robert Kubica (15.): «Ich bin mit meinem Rennen recht zufrieden, auch wenn es nicht einfach war, auf einer der härtesten und physischsten Strecken zu starten. Das letzte Mal, dass ich eine volle Renndistanz gefahren bin, war vor fast zwei Jahren in Abu Dhabi, aber am Ende war es ein gutes Rennen und ich hatte sogar einige lustige Kämpfe. Wahrscheinlich hat jeder ein chaotisches Rennen erwartet, mit gelben Flaggen und Safety Cars, aber nichts davon ist passiert: Ich konnte mir trotzdem einen guten Kampf mit Sebastian Vettel liefern und dann Latifi einholen und ihn in der letzten Runde überholen, was Spass gemacht hat. Wenn man bedenkt, wie viel Vorbereitung ich hatte, bin ich sehr zufrieden damit, wie das Rennen gelaufen ist, und ich bin bereit, wenn das Team mich wieder braucht.»
WM-Stand Fahrer
1. Verstappen (NED) Red Bull-Honda, 224,5 Punkte
2. Hamilton (GBR) Mercedes, 221,5 Punkte
3. Bottas (FIN) Mercedes, 123 Punkte
4. Norris (GBR) McLaren-Mercedes, 114 Punkte
5. Pérez (MEX) Red Bull-Honda, 108 Punkte
6. Leclerc (MON) Ferrari, 92 Punkte
7. Sainz (ESP) Ferrari, 89,5 Punkte
8. Gasly (FRA) Alpha-Tauri-Honda, 66 Punkte
9. Ricciardo (AUS) McLaren-Mercedes, 56 Punkte
10. Alonso (ESP) Alpine-F1-Renault, 46 Punkte
11. Ocon (FRA) Alpine-F1-Renault, 44 Punkte
12. Vettel (GER) Aston-Martin-Mercedes, 35 Punkte
13. Tsunoda (JPN) Alpha-Tauri-Honda, 18 Punkte
14. Stroll (CAN) Aston-Martin-Mercedes, 18 Punkte
15. Russell (GBR) Williams-Mercedes, 13 Punkte
16. Latifi (CAN) Williams-Mercedes, 7 Punkte
17. Räikkönen (FIN) Alfa Sauber-Ferrari, 2 Punkt
18. Giovinazzi (ITA) Alfa Sauber-Ferrari, 1 Punkt
19. Schumacher (GER) Haas-Ferrari, 0 Punkte
20. Mazepin (RAF) Haas-Ferrari, 0 Punkte
21. Kubica (POL) Alfa Sauber-Ferrari, 0 Punkte
WM-Stand Konstrukteure
1. Mercedes, 344,5 Punkte
2. Red Bull-Honda, 332,5 Punkte
3. Ferrari, 181,5 Punkte
4. McLaren-Mercedes, 170 Punkte
5. Alpine-F1-Renault, 90 Punkte
6. Alpha-Tauri-Honda, 84 Punkte
7. Aston-Martin-Mercedes, 53 Punkte
8. Williams-Mercedes, 20 Punkte
9. Alfa Sauber-Ferrari, 3 Punkte
10. Haas-Ferrari, 0 Punkte