In der 38. Runde eskaliert das Königsduell in diesem sonst schon verrückten Premieren-GP von Saudi-Arabien. Hamilton geht an Verstappen vorbei. Dieser kürzt ab, liegt wieder in Führung.
Der Holländer wird aufgefordert, die Spitzenposition zurückzugeben. Doch der angefressene Verstappen tut dies natürlich nicht auf einem normalen Weg. Als Hamilton hinter ihm liegt, geht er in der Mitte der Strecke klar vom Gas (Fachausdruck: Bremstest) – und schon knallt der britische Mercedes-Pilot ins Red-Bull-Heck.
Die FIA schaltet schnell: Fünf-Sekundenstrafe für Verstappen wegen der Abkürzung. Hamilton überholt seinen Kontrahenten noch auf der Strecke und feiert seinen 103. GP-Sieg (inklusive der schnellsten Rennrunde). Vor Verstappen und Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Wenig überraschend müssen sowohl Verstappen als auch Hamilton bei den Stewards antanzen. Das Urteil folgt kurz vor Mitternacht Schweizer Zeit: Weitere zehn Strafsekunden und zwei Strafpunkte für Verstappen. Am Resultat ändert sich deswegen nichts. Ein fauler Kompromiss der FIA.
Die beiden WM-Rivalen reisen nun punktgleich nach Abu Dhabi, wo am 12. Dezember der ultimative Showdown ansteht. Da Verstappen mehr Saisonsiege (9:8) eingefahren hat, bleibt er Leader. Was für ein Krimi!
Zwei Neustarts, viel Schrott
Und was für ein Rennen in Jeddah, das Schumacher früh mit seinem Crash lanciert. Das Safety Car kommt raus. Leader Hamilton und Bottas – auf 1 und 2 gestartet – wechseln die Reifen, Verstappen nicht. Dann wird überraschend die rote Flagge geschwenkt, das Rennen unterbrochen. Verstappen, nun in Führung, kommt so zu einem Gratis-Reifenwechsel. Hamilton tobt am Funk fürchterlich über das Mercedes-Gambling.
Der (erste) Neustart: Hamilton schnappt sich Verstappen, der verlässt die Rennstrecke und liegt wieder vorne. Ocon quetscht sich derweil zwischen Verstappen und Hamilton. Hinten im Feld krachts. Pérez, Mazepin und Russell liefern Schrott ab. Erneut rote Flagge. Die grosse Frage nun: Was passiert mit Verstappen? Red Bull offeriert, freiwillig neben Ocon aus der ersten Reihe zu starten. Die FIA entscheidet: Nein, Ocon startet mit Hamilton ganz vorne.
Der (zweite) Neustart: Teufelskerl Verstappen (wechselt in der Pause vom harten auf die Medium-Reifen) schiesst innen an Hamilton und Ocon vorbei. Hamilton überholt rasch den Franzosen. Fortan jagt er Verstappen – und hat letztlich das bessere Ende für sich.
Alfa-Sauber-Pilot Antonio Giovinazzi schaffts als Neunter in die Punkte. Teamkollege Kimi Räikkönen kollidiert mit Vettel, wird 15. und damit Letzter. Die Hinwiler Equipe liegt neu zehn Zähler hinter WM-Rang acht (Williams).
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Zunächst einmal: Was für eine grossartige Show. Was für eine Werbung für unseren Sport. An diesem unglaublichen neuen Ort haben wir ein starkes Rennen abgeliefert und dank Antonios grossartiger Leistung zwei Punkte mit nach Hause gebracht. Wir wussten, dass wir den Speed haben, aber wir hatten noch eine grosse Aufgabe vor uns, um ihn umzusetzen. Wir mussten uns aus dem Chaos heraushalten und sicherstellen, dass wir alles aus unserem Paket herausholen konnten. Wir hatten zeitweise zwei Autos in den Punkterängen, und obwohl Kimi nach einer Berührung mit Vettel aus dem Kampf ausschied, konnte Antonio die meiste Zeit des Rennens bis auf Platz sieben vorfahren. Direkt hinter zwei Ferraris ins Ziel zu kommen und einen McLaren in Schach zu halten, war das Beste, was wir tun konnten, also können wir mit unserer Leistung zufrieden sein. Das gibt uns Selbstvertrauen für das letzte Rennen, jetzt wollen wir die Saison gut abschliessen.»
Kimi Räikkönen (15.): «Es war ein hektisches Rennen, vor allem durch die vielen Neustarts und die ersten Runden. Unsere Pace war nicht allzu schlecht, und wir hätten um die Punkte kämpfen können, aber als ich mir bei der Berührung mit Vettel einen Schaden zuzog, wurde es wirklich schwierig. Es war nicht viel drin, wir fuhren Seite an Seite, ich versuchte, die Kurve zu kriegen, aber wir berührten uns. Das hat mein Rennen komplett ruiniert, von da an gab es keinen Weg mehr zurück.»
Antonio Giovinazzi (9.): «Ich bin wirklich zufrieden mit dem Rennen – nicht nur mit dem Ergebnis, sondern mit der gesamten Leistung. Schon gestern im Qualifying waren wir stark, und heute haben wir es geschafft, uns aus dem Chaos herauszuhalten: Wir haben beim Start immer etwas aufgeholt und hatten die Pace, um in den Top 10 zu bleiben, auch wenn die beiden Ferraris am Ende einfach zu schnell für uns waren. Es war ein hartes Rennen, sehr physisch – manchmal erinnerte es mich an Singapur, mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit. Aber am Ende haben wir eine gute Belohnung dafür vorzuweisen. Wir sind so oft knapp ausserhalb der Punkteränge gelandet, da ist ein neunter Platz wirklich verdient. Ich freue mich auf Abu Dhabi und darauf, um ein weiteres gutes Ergebnis zu kämpfen und die Saison gut abzuschliessen.»
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Zunächst einmal: Was für eine grossartige Show. Was für eine Werbung für unseren Sport. An diesem unglaublichen neuen Ort haben wir ein starkes Rennen abgeliefert und dank Antonios grossartiger Leistung zwei Punkte mit nach Hause gebracht. Wir wussten, dass wir den Speed haben, aber wir hatten noch eine grosse Aufgabe vor uns, um ihn umzusetzen. Wir mussten uns aus dem Chaos heraushalten und sicherstellen, dass wir alles aus unserem Paket herausholen konnten. Wir hatten zeitweise zwei Autos in den Punkterängen, und obwohl Kimi nach einer Berührung mit Vettel aus dem Kampf ausschied, konnte Antonio die meiste Zeit des Rennens bis auf Platz sieben vorfahren. Direkt hinter zwei Ferraris ins Ziel zu kommen und einen McLaren in Schach zu halten, war das Beste, was wir tun konnten, also können wir mit unserer Leistung zufrieden sein. Das gibt uns Selbstvertrauen für das letzte Rennen, jetzt wollen wir die Saison gut abschliessen.»
Kimi Räikkönen (15.): «Es war ein hektisches Rennen, vor allem durch die vielen Neustarts und die ersten Runden. Unsere Pace war nicht allzu schlecht, und wir hätten um die Punkte kämpfen können, aber als ich mir bei der Berührung mit Vettel einen Schaden zuzog, wurde es wirklich schwierig. Es war nicht viel drin, wir fuhren Seite an Seite, ich versuchte, die Kurve zu kriegen, aber wir berührten uns. Das hat mein Rennen komplett ruiniert, von da an gab es keinen Weg mehr zurück.»
Antonio Giovinazzi (9.): «Ich bin wirklich zufrieden mit dem Rennen – nicht nur mit dem Ergebnis, sondern mit der gesamten Leistung. Schon gestern im Qualifying waren wir stark, und heute haben wir es geschafft, uns aus dem Chaos herauszuhalten: Wir haben beim Start immer etwas aufgeholt und hatten die Pace, um in den Top 10 zu bleiben, auch wenn die beiden Ferraris am Ende einfach zu schnell für uns waren. Es war ein hartes Rennen, sehr physisch – manchmal erinnerte es mich an Singapur, mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit. Aber am Ende haben wir eine gute Belohnung dafür vorzuweisen. Wir sind so oft knapp ausserhalb der Punkteränge gelandet, da ist ein neunter Platz wirklich verdient. Ich freue mich auf Abu Dhabi und darauf, um ein weiteres gutes Ergebnis zu kämpfen und die Saison gut abzuschliessen.»
Das Schlussklassement des Jeddah-GP
WM-Stand Fahrer
1. Verstappen 369,5
2. Hamilton 369,5
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149,5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 3
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
WM-Stand Teams
1. Mercedes 587,5
2. Red Bull-Honda 559,5
3. Ferrari 307,5
4. McLaren-Mercedes 269
5. Alpine-F1-Renault 149
6. Alpha-Tauri-Honda 120
7. Aston Martin-Mercedes 77
8. Williams-Mercedes 23
9. Alfa Sauber-Ferrari 13
10. Haas-Ferrari 0