Mercedes stellt sich schon auf den erneuten Weltmeister-Titel von Lewis Hamilton ein. Aber dann kracht Nicholas Latifi (Berührung mit Mick Schumacher) mit seinem Williams kurz vor Schluss in die Mauern. Das Safety Car kommt raus. Die letzte Chance für Max Verstappen. Er lässt frische Soft-Reifen (Rot) aufziehen. Lewis Hamilton liegt mit stark strapazierten Hart-Reifen derweil an der Spitze.
Wie lange bleibt das Safety Car draussen? Eine Runde vor Schluss kommt es rein. Verstappen jagt Hamilton, überholt ihn und gewinnt. Was für ein Krimi, was für ein Spektakel! Der Holländer ist der 34. Weltmeister der Geschichte. Der siebenfache Champion Hamilton (2.) und sein Team (trotz Konstrukteurs-Titel) sind am Boden zerstört. Mercedes legt nach dem Rennen Protest ein.
Hamilton fährt über Auslaufzone
Was war das für ein verrückter Showdown in Abu Dhabi!
Hamilton (Medium-Reifen) jagt Pole-Mann Verstappen (Soft-Reifen) sogleich beim Start die Führung ab. Aber der Holländer schlägt wenig später zurück, quetscht sich bei einer Linkskurve am Briten vorbei. Es kommt zur Berührung. Hamilton fährt über die Auslaufzone wieder an die Spitze.
Natürlich will Red Bull, dass Hamilton die Führung zurückgibt. Die FIA siehts anders, leitet keine Untersuchung ein. Verstappen jammert am Funk: «Warum passiert da nichts?» Er hat wohl seine Aktionen in den letzten Rennen vergessen.
Verstappen zieht früh die weichen Reifen (Weiss) auf. Hamilton tut es ihm gleich. Und liegt fortan hinter Sergio Pérez. Dessen Auftrag ist klar: Hamilton so lange wie möglich aufhalten. Der Red-Bull-Mexikaner liefert dem Mercedes-Star harte Gegenwehr, ist aber letztlich mit seinen gebrauchten Reifen chancenlos.
Bitterer Räikkönen-Abschied
«Pérez ist eine Legende», lobt Verstappen, der den Abstand auf Hamilton auf 1,2 Sekunden verkürzen kann. Von den Red-Bull-Boxen kommt der Funkspruch: «Sergio hat sich wie ein Tier gewehrt.» Nur: Kaum führt Hamilton das Feld erneut an, zieht er wieder davon.
Red Bull reagiert auf den Ausfall von Antonio Giovinazzi (Getriebeschaden beim Alfa-Sauber-Italiener). Verstappen zieht während der virtuellen Safety-Car-Phase frische Reifen (Weiss) auf, Hamilton kann sich keinen Stopp leisten. Aber Max kommt nicht in Schlagdistanz. Erst der Latifi-Crash wendet das Blatt – und entscheidet diesen denkwürdigen WM-Kampf.
Bitter endet die Formel-1-Karriere für Kimi Räikkönen. Der Alfa-Sauber-Finne fliegt in der 27. Runde ab, fährt an die Boxen und gibt das Rennen auf.
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Ein Rennen mit zwei Ausfällen zu beenden, ist immer enttäuschend, erst recht, wenn es das letzte der Saison ist. Wir wollten unseren Fahrern einen besseren Abschied bereiten und die Saison mit einem guten Ergebnis beenden. Wenn wir in die Off-Season gehen, müssen wir die positiven Aspekte des vergangenen Jahres nutzen, um darauf für 2022 aufzubauen. Wir müssen anerkennen, dass wir in diesem Jahr einen guten Leistungssprung gemacht haben, aber leider haben die Ergebnisse das nicht bestätigt. Wir haben einige Grosschancen ungenutzt gelassen, wir haben einige Fehler gemacht und wir haben nicht alles bekommen, was wir verdient hätten. Im Winter liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind darauf vorbereitet und können es kaum erwarten, die Ergebnisse unserer Bemühungen zu sehen, wenn wir nächstes Jahr in der Startaufstellung stehen.»
Kimi Räikkönen (DNF): «Es war schön zu sehen, dass so viele Leute heute ihre Wertschätzung gezeigt haben, auch wenn das Rennen nicht so verlief, wie wir es uns erhofft hatten. Wir hatten ein Problem nach dem Boxenstopp, ein technisches Problem, das dazu führte, dass wir heute früher ins Ziel kamen. So ist das im Rennsport, manchmal geht etwas schief, aber das heutige Ergebnis hat keinen Einfluss darauf, wie ich meine Karriere betrachte. Ich bin froh, dass ich wieder ein normales Leben führen kann, ich freue mich darauf. Natürlich werde ich viele der grossartigen Menschen vermissen, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe; 20 Jahre sind schnell vergangen, ich habe viele Erinnerungen gesammelt, einige gute, einige schlechte, und diese werden mir für immer in Erinnerung bleiben.»
Antonio Giovinazzi (DNF): «Es ist schade, die Saison so zu beenden, das erste DNF nach einer ganzen Saison voller Zieleinläufe. Wir hatten ein gutes Rennen und kämpften gegen einen Weltmeister wie Vettel, aber wenigstens konnte ich die letzten Runden dieses Rennens geniessen. Es war ein grossartiger Kampf zwischen Max und Lewis, beide hätten den Titel verdient gehabt. Es war insgesamt ein emotionaler Tag, Kimi zurücktreten zu sehen und all die Dinge zu sehen, die das Team heute für uns getan hat. Er ist ein grossartiger Mensch, sehr fair, und die ganze Formel 1 wird ihn vermissen. Was mich betrifft, so hoffe ich, dass dies nur ein ‹Bis bald› ist: Mein voller Fokus liegt jetzt auf der Formel E, aber ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Ich bin zufrieden mit meiner Reise, mit der Art und Weise, wie ich mich über die Jahre hinweg entwickelt habe, ich habe alles gegeben, was ich konnte.»
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Ein Rennen mit zwei Ausfällen zu beenden, ist immer enttäuschend, erst recht, wenn es das letzte der Saison ist. Wir wollten unseren Fahrern einen besseren Abschied bereiten und die Saison mit einem guten Ergebnis beenden. Wenn wir in die Off-Season gehen, müssen wir die positiven Aspekte des vergangenen Jahres nutzen, um darauf für 2022 aufzubauen. Wir müssen anerkennen, dass wir in diesem Jahr einen guten Leistungssprung gemacht haben, aber leider haben die Ergebnisse das nicht bestätigt. Wir haben einige Grosschancen ungenutzt gelassen, wir haben einige Fehler gemacht und wir haben nicht alles bekommen, was wir verdient hätten. Im Winter liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind darauf vorbereitet und können es kaum erwarten, die Ergebnisse unserer Bemühungen zu sehen, wenn wir nächstes Jahr in der Startaufstellung stehen.»
Kimi Räikkönen (DNF): «Es war schön zu sehen, dass so viele Leute heute ihre Wertschätzung gezeigt haben, auch wenn das Rennen nicht so verlief, wie wir es uns erhofft hatten. Wir hatten ein Problem nach dem Boxenstopp, ein technisches Problem, das dazu führte, dass wir heute früher ins Ziel kamen. So ist das im Rennsport, manchmal geht etwas schief, aber das heutige Ergebnis hat keinen Einfluss darauf, wie ich meine Karriere betrachte. Ich bin froh, dass ich wieder ein normales Leben führen kann, ich freue mich darauf. Natürlich werde ich viele der grossartigen Menschen vermissen, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe; 20 Jahre sind schnell vergangen, ich habe viele Erinnerungen gesammelt, einige gute, einige schlechte, und diese werden mir für immer in Erinnerung bleiben.»
Antonio Giovinazzi (DNF): «Es ist schade, die Saison so zu beenden, das erste DNF nach einer ganzen Saison voller Zieleinläufe. Wir hatten ein gutes Rennen und kämpften gegen einen Weltmeister wie Vettel, aber wenigstens konnte ich die letzten Runden dieses Rennens geniessen. Es war ein grossartiger Kampf zwischen Max und Lewis, beide hätten den Titel verdient gehabt. Es war insgesamt ein emotionaler Tag, Kimi zurücktreten zu sehen und all die Dinge zu sehen, die das Team heute für uns getan hat. Er ist ein grossartiger Mensch, sehr fair, und die ganze Formel 1 wird ihn vermissen. Was mich betrifft, so hoffe ich, dass dies nur ein ‹Bis bald› ist: Mein voller Fokus liegt jetzt auf der Formel E, aber ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Ich bin zufrieden mit meiner Reise, mit der Art und Weise, wie ich mich über die Jahre hinweg entwickelt habe, ich habe alles gegeben, was ich konnte.»
Die Top 10
WM-Schlussstand Fahrer
Rang | Fahrer | Punkte |
1 | Verstappen | 395,5 |
2 | Hamilton | 387,5 |
3 | Bottas | 226 |
4 | Pérez | 190 |
5 | Sainz | 164,5 |
6 | Norris | 160 |
7 | Leclerc | 159 |
8 | Ricciardo | 115 |
9 | Gasly | 110 |
10 | Alonso | 81 |
11 | Ocon | 74 |
12 | Vettel | 43 |
13 | Stroll | 34 |
14 | Tsunoda | 32 |
15 | Russell | 16 |
16 | Räikkönen | 10 |
17 | Latifi | 7 |
18 | Giovinazzi | 3 |
19 | Schumacher | 0 |
20 | Kubica | 0 |
21 | Mazepin | 0 |
WM-Schlussstand Teams
Rang | Fahrer | Punkte |
1 | Mercedes | 613,5 |
2 | Red Bull-Honda | 585,5 |
3 | Ferrari | 323,5 |
4 | McLaren-Mercedes | 275 |
5 | Alpine F1-Renault | 155 |
6 | Alpha Tauri-Honda | 142 |
7 | Aston Martin-Mercedes | 77 |
8 | Williams-Mercedes | 23 |
9 | Alfa-Sauber-Ferrari | 13 |
10 | Haas-Ferrari | 0 |