Das Rennen
Die Rechnung ist ganz simpel: Bringt Max Verstappen seinen Red Bull ins Ziel, leuchtet beim Weltmeister am Ende die Eins auf. So geschehen in Dschidda, in Imola (Sprint- und Hauptrennen) und nun bei der wenig berauschenden GP-Premiere in Miami.
Die beiden Ferrari von Pole-Mann Charles Leclerc und Carlos Sainz sieht der Holländer schnell nur noch im Rückspiegel. Den Spanier Sainz schnappt sich Verstappen bereits in der ersten Kurve, der Monegasse Leclerc ist in der neunten Runde fällig.
Dann sorgt der Norris-Crash (Duell mit Gasly) in der 41. Runde für eine Safety-Car-Phase. Immerhin kommt jetzt noch etwas Spannung auf.
Das Feld schliesst wieder zusammen. Leclerc setzt Verstappen unter Druck, doch dieser bleibt cool und gewinnt letztlich mit fast vier Sekunden Vorsprung vor dem WM-Spitzenreiter (Leclerc führt mit 104:85 vor Verstappen). Auch Sainz klettert aufs Podest.
Dahinter folgen Pérez, Russell, Hamilton, Bottas, Ocon, Alonso und Albon.
Leer gehen die beiden Deutschen Sebastian Vettel und Mick Schumacher aus. Die zwei räumen sich in der Schlussphase gegenseitig ab und fliegen aus den Punkten. Schumacher wartet nach wie vor auf sein erstes Top-Ten-Ergebnis.
Alfa-Sauber
7. Valtteri Bottas
Aufgabe Guanyu Zhou
Schade. Teamleader Valtteri Bottas hat die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton (6.) und George Russell (5.) lange Zeit im Griff. Doch nach der Safety-Car-Phase begeht der Finne einen bitteren Fahrfehler, er fällt vom fünften auf den siebten Rang zurück. Das sind sechs Punkte für die Hinwiler Equipe. Es hätten auch zehn sein können.
Ein Rennen zum Vergessen ists für Guanyu Zhou. Der chinesische F1-Neuling muss bereits in der siebten Runde an die Box fahren und wegen eines technischen Problems aufgeben.
Die Stimmen
Valtteri Bottas: «Ich konnte die Lücke zwischen mir und Lewis gut verwalten und Platz fünf wäre sogar möglich gewesen. Doch als die Safety-Car-Phase begann, tauchte auch George Russell mit frischen Reifen hinter mir auf. Den Platz zu verteidigen wäre also sowieso schwierig geworden. Trotzdem bringen wir gute Punkte nach Hause, welche extrem wichtig für die Weltmeisterschaft sind und zeigen, dass wir mit jedem Team aus dem Mittelfeld mithalten können.»
Guanyu Zhou: «Es ist schade, dass ich das Rennen abbrechen musste, da wir gerade auf dem Vormarsch waren. Ich hatte das Gefühl, wir hatten alles, um ein positives Resultat einzufahren. Wir sind immer noch am prüfen, was das Problem war. Alles, was wir wissen, ist, dass es ein Wasserleck war, aber wir müssen nun schauen, wie es dazu kam. Es ist natürlich frustrierend, aber das gehört zum Rennfahren.»
Alfa-Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur: «Es zeigt, welche Fortschritte wir in diesem Jahr gemacht haben, dass wir nun ein bisschen enttäuscht sind über den siebten Platz – was eigentlich ein gutes Resultat ist. Die Safety-Car-Phase hat uns ziemlich geschadet und nahm Valtteris Vorteil gegenüber den beiden Mercedes. Trotzdem, sechs Punkte einzufahren, ist ein positives Resultat und ein weiterer Schub für unseren Platz in der WM-Wertung, aber wir wissen, dass wir noch mehr können. Wir wissen, dass wir an jedem Wochenende mithalten können und wir werden weiter kämpfen, um in den nächsten Rennen noch mehr Erfolge einzufahren.»
Max Verstappen (1.): «Wir müssen weiter unser Auto entwickeln, sonst bleibt Ferrari weiter in unserer Nähe. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass ich den Rückstand vor den Europa-Rennen verkürzen konnte.»
Charles Leclerc (2.): «Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden. Herrlich, dass wir wieder um den Sieg kämpfen konnten. Die Reifen haben das Duell am Ende vielleicht entschieden, aber Red Bull war am Ende schneller.»
Carlos Sainz (3.): «Wir haben es geschafft, das Podium zu erreichen, also ist es ein gutes Ergebnis. Es war überhaupt nicht einfach. Es war ein hartes Rennen.»
Der WM-Stand
Fahrer-Wertung | ||
1. | Charles Leclerc | 104 |
2. | Max Verstappen | 85 |
3. | Sergio Pérez | 66 |
4. | George Russell | 59 |
5. | Carlos Sainz | 53 |
6. | Lewis Hamilton | 36 |
7. | Lando Norris | 35 |
8. | Valtteri Bottas | 30 |
9. | Esteban Ocon | 24 |
10. | Kevin Magnussen | 15 |
11. | Daniel Ricciardo | 11 |
12. | Yuki Tsunoda | 10 |
13. | Pierre Gasly | 6 |
14. | Sebastian Vettel | 4 |
15. | Fernando Alonso | 4 |
16. | Alexander Albon | 2 |
17. | Guanyu Zhou | 1 |
18. | Lance Stroll | 1 |
19. | Mick Schumacher | 0 |
20. | Nico Hülkenberg | 0 |
21. | Nicholas Latifi | 0 |
Team-Wertung | ||
1. | Ferrari | 157 |
2 | Red Bull-Honda | 151 |
3. | Mercedes | 95 |
4. | McLaren-Mercedes | 46 |
5. | Alfa-Sauber-Ferrari | 31 |
6. | Alpine-F1-Renault | 28 |
7. | Alpha-Tauri-Honda | 16 |
8. | Haas-Ferrari | 15 |
9. | Aston Martin-Mercedes | 5 |
10. | Williams-Mercedes | 2 |
Das gab zu reden
Der Asphalt wird mit Hochdruckreinigern behandelt und dabei übertreiben es die Amerikaner wohl etwas. Das Wasser spült die Bindemittel weg. Deshalb graben die Formel-1-Autos mit ihren 1000 PS winzige Kieselsteine aus dem Asphalt.
Auch Kurve 13 sorgt für Kritik (Sainz-Crash am Freitag, Ocon-Unfall am Samstag). Ferrari-Pilot Sainz fordert bei der Fahrerbesprechung eine Tecpro-Barriere als Absicherung. Doch damit stösst er bei FIA-Rennleiter Niels Wittich auf taube Ohren.
Die Bedingungen
Ein paar Wolken tauchen über der Rennstrecke rund ums Hard Rock Stadium auf. Während des Rennens schlagen einige Teams Regen-Alarm. Es bleibt aber stets trocken. Und vor allem heiss. 32 Grad Aussentemperatur werden gemessen, der Asphalt glüht mit 47 Grad.
So gehts weiter
Im Mai kommen die Formel-1-Fans noch in den Genuss von zwei weiteren Rennen. In zwei Wochen wird im spanischen Barcelona gefahren (22.5.), danach auf dem Stadtkurs von Monaco (29.5.)