Formel-1-Chefs zweifeln weiter am US-Team
Neue Ohrfeige für Andretti – gibt er auf?

Der Andretti-Clan, der unbedingt in die Formel 1 will, stösst auf Widerstand. «Wir trauen den Amerikanern nicht zu, für 2025 ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen», lässt die FOM ausrichten.
Publiziert: 01.02.2024 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2024 um 17:15 Uhr
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Sorgenvoller Blick: Mike Andretti will mit seinem Team in die Formel 1 – doch er stösst auf viel Widerstand.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Viele Formel-1-Fans haben mit der Situation ihre Mühe: Das US-Team hat sich für eine Teilnahme ab 2025 beworben. Vor vier Monaten gab der Weltverband das Okay – doch die Zirkusdirektoren sagen Nein.

Nach den vielen Mini-Absagen schlug die FOM (Formel-1-Management) mit Geschäftsführer Stefano Domenicali jetzt mit einem vierseitigen Schreiben zu. Und dies kommt für den Andretti-Clan mit Mike (61) und Mario (83) einer neuen Ohrfeige gleich.

«Formel 1 braucht Andretti nicht»

«Wir glauben nicht, dass die Formel 1 Andretti braucht, auch wenn die Fans mit dem Namen etwas anfangen können. Wir sagen: Andretti braucht die Formel 1 mehr als umgekehrt!»

Es geht weiter mit scharfen Attacken auf das geplante US-Team in Indianapolis, wo bereits Hunderte Leute arbeiten und bezahlt werden müssen. Die Übernahme von Sauber und Haas scheiterte kläglich.

Zwei neue Autos 2025 und 2026

Die FOM weiter: «Der Bewerber bringt der Weltmeisterschaft keinen neuen Wert, garantiert keine erfolgreichen Resultate. So darf und kann die Anmeldung nicht erfolgreich sein. Wir trauen den Amerikanern nicht zu, für 2025 ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen. Und für 2026 müsste man mit dem neuen Reglement gleich noch einmal ein neues Auto an den Start bringen.»

20'000 Tage Blick-Benoit

Es gibt Jubiläen, die sind eigentlich zu unrealistisch, um wahr zu sein. Ein solches feiert am Freitag die Formel-1-Reporter-Legende Roger Benoit. Vor 20'000 Tagen, am 1. Mai 1969, hatte er seinen ersten Arbeitstag als Festangestellter beim Blick. «Ich erschien mit Anzug und Krawatte und erhielt als Lohn 1169 Franken monatlich», so Benoit. Lieber Roger, die ganze Sportredaktion freut sich auf möglichst viele weitere Tage mit dir.

Der junge Roger Benoit (1970).
Blick

Es gibt Jubiläen, die sind eigentlich zu unrealistisch, um wahr zu sein. Ein solches feiert am Freitag die Formel-1-Reporter-Legende Roger Benoit. Vor 20'000 Tagen, am 1. Mai 1969, hatte er seinen ersten Arbeitstag als Festangestellter beim Blick. «Ich erschien mit Anzug und Krawatte und erhielt als Lohn 1169 Franken monatlich», so Benoit. Lieber Roger, die ganze Sportredaktion freut sich auf möglichst viele weitere Tage mit dir.

Die FOM: «Vielleicht müssen wir die Sache für 2028 überdenken, wenn Andretti tatsächlich mit General Motors und einem eigenen Antrieb kommt. Dann könnte man noch einmal diskutieren! Jetzt müsste ein aktueller Hersteller (Alpine, die Red.) das Team ausrüsten.»

FOM-Einladung abgelehnt

Klar, es geht der FOM und allen zehn Teams vor allem auch ums Geld. Man will den Milliarden-Kuchen nicht unter elf Teams aufteilen. Andretti müsste für 2025 200 Millionen Dollar Teilnahmegebühr bezahlen (an alle anderen Teams verteilt). Ab 2026 wird die Eintrittssumme auf über eine halbe Milliarde erhöht.

Für Andretti wird die Sache also immer teurer. Und ob seine Geldgeber den Zirkus um ihn noch weiter mitmachen werden, ist fraglich. Die Amis lehnten eine Einladung der FOM im Dezember 2023 nach London ab, weil sie keine Chance für ihr Vorhaben sahen.

Wer denkt an die Fans?

Die Formel 1 zieht weiter ihre eigene Show ab. Mit diesmal 24 Rekord-Rennen innerhalb von 41 Wochen. Ein Blödsinn wie die Zulassung von Teamnamen wie Visa Cash App RB oder Stake F1 Team. Wer seine Show immer grösser werden lassen will und dauernd neue Stadtkurse einbaut, sollte wenigstens Rücksicht auf die Fans nehmen.

Diese können mit solchen Teamnamen sicher wenig anfangen – wie mit dem Dauerstress am TV. Zum Beispiel bei den letzten sechs Übersee-Rennen mit zwei Dreier-Vorstellungen (Austin, Mexiko, Brasilien und Las Vegas, Katar, Abu Dhabi) innerhalb von jeweils zwei Wochen.

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