Was für ein emotionales Finale in der Qualifikation. Zuerst bejubelten die Zuschauer die vermeintliche Pole-Position von Leclerc. Sekunden später riss Verstappen den Monegassen vom Pole-Thron. Auf den Tribünen wurde es aber nur für sieben Sekunden still.
Dann raste der Spanier Carlos Sainz (wurde am Freitag 29) mit der neuen Bestzeit über die Ziellinie. Oder 0,013 Sekunden schneller als der elffache Saisonsieger!
«Die Pole-Position im Land von Ferrari – ein besseres Gefühl kann ein Athlet nicht haben», strahlte Sainz, der bisher erst einmal (Silverstone 2021) gewonnen hat.
Wie 1988?
Erlebt Monza also am Sonntag eine historische Stunde wie 1988? Damals war McLaren-Honda (Prost/Senna) bis zum GP Italien ungeschlagen. Da verschätzte sich Leader Senna in der vorletzten Runde beim Überrunden von Williams-Ersatzmann Schlesser (Mansell war krank) – und rutschte raus!
Und was passierte? Berger und Alboreto feierten einen Ferrari-Doppelsieg. Verstappen lacht: «Ich kenne diese Geschichte. Das werde ich hoffentlich zu verhindern wissen!»
Wie immer im Tempo-Tempel: kleine Zeitabstände. Im ersten Teil der Qualifikation waren es zwischen dem Ersten und 20. gerade mal 1,287 Sekunden. Im zweiten Teil (1 bis 15) waren es genau 1,007 Sekunden. Und im Finale, wo Alonso (10.) nur eine Runde drehte, waren es 1,133 Sekunden.
Alfa-Sauber schwach
Nicht unerwartet blieben beide Alfa-Sauber nach drei durchzogenen Trainings-Vorstellungen chancenlos. Zhou (16.) schied sofort aus. Bottas (14.) erwischte es im zweiten Teil.
Für die «Freunde» des bösen Fluchs: Der Chinese startet zum dritten Mal aus der 16. Position. In Baku schied er aus – in Zandvoort crashte er. Und Bottas mit Startplatz 14? In Jeddah und Baku wurde der Finne am Ende 18. In Spielberg 15.
Also kann man am Sonntag vom WM-Vorletzten beim Abschied aus Europa wahrlich keine grossen Punkte-Wunder erwarten.