Ex-Manager über Schumis Unfall
«Ich habe keine Hoffnung mehr»

Zehn Jahre nach dem Unfall spricht Michael Schumachers ehemaliger Manager Willi Weber darüber, wie er abschliessen konnte. Und warum er sich bis heute Vorwürfe macht.
Publiziert: 15.12.2023 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2023 um 20:19 Uhr
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Willi Weber (r.) war über 20 Jahre lang der Manager von Michael Schumacher.
Foto: imago/HochZwei

Am 29. Dezember 2013 verunfallte Formel-1-Legende Michael Schumacher (54) beim Skifahren in Frankreich und zog sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu. Seither ist nur wenig über seinen Gesundheitszustand bekannt.

Wenn sich der tragische Unfall dieses Jahr zum zehnten Mal jährt, strahlt die ARD mit «Being Michael Schumacher» eine neue Doku über den Deutschen aus. Dabei kommen etliche Wegbegleiter zu Wort. Sein ehemaliger Manager Willi Weber (81) spricht bereits jetzt im Interview mit dem Portal Focus.de über seinen früheren Schützling.

Weber macht sich Vorwürfe

Nach zehn Jahren ohne positive Nachricht hat Weber seine Hoffnungen aufgegeben: «Wenn ich jetzt an Michael denke, habe ich leider keine Hoffnung mehr, dass ich ihn noch einmal wiedersehe.»

Der Deutsche macht sich bis heute Vorwürfe: «Ich hätte Michael im Krankenhaus besuchen müssen.» Nach seinem Unfall habe er «getrauert wie ein Hund».

Mit Schumacher abgeschlossen

Doch irgendwann sei der Punkt gekommen, an dem Weber gemerkt habe, dass er mit Michael abschliessen musste. Denn auch einige Jahre nach dem Unfall sei er immer wieder nach dem Gesundheitszustand des 91-fachen GP-Siegers gefragt worden. «Warum fragt niemand, wie es mir geht? Für mich stand fest: So, jetzt ist Schluss. Der Mist muss aus meinem Kopf raus», erinnert sich Weber.

Dabei geholfen, sich von «Michael zu befreien und loszulassen», habe ihm sein eigenes Buch «Benzin im Blut». Darin blickte er auf die äusserst erfolgreiche Zeit (in den 20 gemeinsamen Jahren gewann Schumacher sieben WM-Titel) des Duos zurück: «Es war nicht einfach, mich noch mal damit zu konfrontieren. Aber ich wollte das machen. Das Buch soll für mich ein Schlussstrich sein.»

Rücken-OP und Schlaganfall

Auch Weber hatte es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Er musste sich einer schweren Rücken-OP unterziehen und erlitt einen leichten Schlaganfall. Zudem seien seine Beine ständig entzündet.

Den Umständen entsprechend gehe es ihm aber gut, und der 81-Jährige feiert Weihnachten im Kreise seiner Familie. Und das Kapitel Schumacher scheint endgültig abgeschlossen. (bjl)


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