Briatore wird ausmisten
F1-Legende Ecclestone: «Flavio kann Alpine helfen»

Die Formel 1 ist mit einem Diskussionsthema nach Silverstone unterwegs: Verstappen oder Norris – wer war schuld am Spielberg-Unfall? Einen Mann interessiert dies nicht: Flavio Briatore (74), der Retter von Alpine.
Publiziert: 01.07.2024 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2024 um 16:35 Uhr
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Zwei Legenden des Formel-1-Sports: Bernie Ecclestone (vorne) und Flavio Briatore.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Der Italiener, nach dem Crashgate 2008 in Singapur fünf Jahre lang gesperrt, hat andere Sorgen. Er muss als Sonderberater (jetzt schon höher einzustufen als die Rolle von Teamchef Bruno Famin) aus dem französischen Hühnerhaufen wieder eine konkurrenzfähige Truppe machen.

Das totale Chaos

Aus den ersten sieben Rennen holten die verfeindeten Gasly und Ocon gerade mal einen Punkt, dümpelten wie Williams und Sauber am Tabellenende herum. In den letzten vier Rennen gab es jeweils Zähler für Alpine!

Der Geist des früheren Machers bei Benetton (mit zwei Schumi-Titeln) und als Renault-Teamchef (zwei WM-Kronen mit Alonso) schwebt neu über dem Team, das vor zwei Jahren Piastri und Alonso (Manager Briatore!) durch ewige Diskussionen an die Konkurrenz verlor. Später rollten dann im Monatstakt immer wieder neue Köpfe.

Ecclestone sprach mit Renault-Chef

Da kam Bernie Ecclestone (93) ins Spiel. Der clevere Brite, der am 1. Juli den vierten Geburtstag von Sohn Ace feiert, zu Blick: «Ich habe lange mit Renault-Chef Luca de Meo telefoniert. Er war verzweifelt. Dann fiel das Wort Briatore. Wir waren uns schnell einig, dass in einer so verworrenen Situation nur ein Macher, ein Schlitzohr unter Engeln helfen konnte. Und von den Heiligen hats im Grand-Prix-Zirkus genug!» Das Wort «Bandit» fiel in diesem Gespräch nie.

Ecclestone weiter: «Die grosse Stärke von Flavio war schon immer: ‹Halte die Diskussionen kurz, mache und denke gross! Du brauchst in der Formel 1 keine Freunde, du brauchst nur Erfolg.›»

Neuer Motorenhersteller?

Und diesen Erfolg hat der Mann mit einer kürzlichen Herzoperation (nach Krebsbefund) jetzt im Visier. Mit Carlos Sainz (29) als neuen Teamleader. Wie sich Pierre Gasly und der auf Ende Saison entlassene Esteban Ocon weiter in die Kiste fahren, überlässt er Teamchef Famin.

Briatore denkt gross und an die Zukunft. Sogar mit einem neuen Motorenhersteller. Dass der im Winter bei Ferrari freigestellte Sainz das Überbrückungsjahr 2025 bei Alpine absolviert, ist für Briatore keine Frage mehr.

Briatore: «Alles spricht für uns!»

Der Mann, der mit Heidi Klum eine Tochter hat (Leni, 20): «Die Resultate der beiden anderen Varianten für Carlos sprechen nur für uns.» Anders gesagt: Die Trauerspiele bei Williams-Mercedes (2 Punkte) und vor allem bei WM-Schlusslicht Sauber (im freien Fall) gehen munter weiter.

Für das Auge hat Briatore diese Woche in Le Castellet ein teaminternes Duell zwischen Alpine-Ersatzfahrer Jack Doohan (Manager Briatore) und Alpine-Langstreckenpilot Mick Schumacher einberufen. Flavio weiss, wie man Schlagzeilen macht.

Krisensitzung bei Audi-Sauber

Die neue Verbindung Audi-Sauber hatte nach dem neuen Debakel in Spielberg noch am Sonntagabend eine Krisensitzung in der Steiermark einberufen. Wenn am Sonntag in Silverstone die WM-Halbzeit eingeläutet wird, dürfen sich die Fans keine grossen Hoffnungen machen. 2023 starteten dort Bottas und Zhou von weit hinten, landeten auf den Plätzen 12 (Bottas) und 15 (Zhou).

Für den Finnen wäre dieser Rang 2024 schon eine Bestmarke! Denn Bottas (zehn Siege mit Mercedes) schaffte bis jetzt in Monaco und Kanada jeweils nur einen 13. Platz. Tiefer kann man nicht fallen.

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