Darum gehts
- Lawson und Doohan stehen nach zwei Rennen vor dem Abschied
- Briatore und Marko setzen auf schnelle Entscheidungen bei Fahrerwechseln
- Racing-Bulls-Pilot Tsunoda könnte beim Heim-GP in Suzuka am 6. April ins A-Team wechseln
Bereits nach zwei Rennen stehen zwei Fahrer vor dem unfreiwilligen Abschied aus ihren Teams. Jack Doohan (22) bei Alpine und Liam Lawson (23) bei Red Bull stiegen bereits mit einem grossen Fragezeichen und ohne viel Kredit in die neue Saison. Und beide lieferten bisher nur Schrott und keine guten Resultate ab.
Geduld ist ein F1-Fremdwort
Da wird man an der Basis schon mal nervös. Die Teamchefs Christian Horner (Red Bull) und Oliver Oakes (Alpine) flüchten sich noch in Floskeln über die Zukunft der eigenen Piloten. Da müssen schon Briatore und Marko ran. Denn Geduld war in der Formel 1 noch nie gefragt.
«Wir sind ein Leistungssport. Und wenn einer nicht liefert, muss er eben ersetzt werden. Bei uns arbeiten über 1000 Menschen für nur zwei Fahrer», sagt Briatore. Nur sein Team hat 2025 noch keine WM-Punkte!
Briatore und Schumi
In weiser Voraussicht hat der Italiener über den Winter schon mal Franco Colapinto (20) und dessen argentinische Sponsoren von Williams freigekauft. Warum wohl? Briatore macht schneller Nägel mit Köpfen als seine Mitstreiter denken können.
Wie brutal Briatore funktioniert, zeigte das Schumacher-Debüt 1991 in Spa auf Jordan. Noch in Belgien sicherte sich Briatore die Unterschrift des neuen Stars – und setzte ihn zwei Wochen später in Monza ins zweite Benetton-Cockpit. Für den Brasilianer Moreno. Schumi wurde gleich Fünfter – vor Teamkollege Piquet! Zweimal wurde Schumi mit Briatore Weltmeister (1994 und 1995).
Auch Papa Doohan ist nervös
Doohan, der beim Start in Australien gleich in der ersten Runde einen Crash baute und beim China-Sprint beide Sauber beschädigte und im Rennen für eine Karambolage mit zehn Sekunden gebüsst wurde, ist sehr dünnhäutig. Er beantwortet keine Fragen mehr über seine Zukunft.
Als bei der Medienkonferenz in Australien eine griechische Journalistin Doohan eine kritische Frage stellte, mischte sich Papa Mick Doohan (fünffacher Töff-Champion) ein und sprach von einer bodenlosen Frechheit.
Lawson ein Fehler – Jubel in Mexiko
Bei Lawson liegt der Fall klar auf dem Tisch. Der Neuseeländer wird neben Weltmeister Max Verstappen zerbrechen. Wie es in der zweiten Saison-Halbzeit 2024 der Mexikaner Sergio Pérez tat. Und viel zu spät von seiner Unterform befreit wurde.
In Mexiko werden jetzt die Einsätze von Lawson genau betrachtet. Und in den Restaurants die Liam-Zwischenfälle bejubelt. Nach dem Crash beim GP in Melbourne, wurde er in China in der Sprint-Qualifikation und bei der GP-Zeitenjagd Letzter.
Tsunoda beim Heim-GP im A-Team?
Bei Liam Lawson («Wenn ich nicht liefere, fliege ich») liegt das Versagen auch bei Red Bull. Marko hatte den Racing Bulls-Fahrer für 2025 als Pérez-Nachfolger dem Japaner Yuki Tsunoda vorgezogen. Ein schwerer Missgriff, den Tsunoda seit Wochen kommentiert: «Ich gehöre ins A-Cockpit!»
Beim nächsten Rennen in Suzuka am 6. April soll also Tsunoda ausgerechnet dem Heimpublikum zum Frass vorgeworfen werden. Weil der Red Bull momentan schwächer als der Racing Bulls unterwegs ist, bekommt Lawson bei der Rückkehr ins B-Team vielleicht eine goldene Chance. Denn bei Red Bull kann momentan nur Verstappen die vielen Mängel am Auto einigermassen überfahren.