Eine Woche vor dem Teststart in Bahrain scheint sich der mysteriöse Fall im Weltmeister-Team vorerst in Luft aufzulösen. Die Bullen luden die Medien am Mittwoch mit einem E-Mail zum Online-Launch ein. Auf der Interview-Liste steht auch Christian Horner.
Warum schweigt Red Bull?
Ist damit das Chaos beim 113-fachen GP-Sieger bei 369 Einsätzen beendet? Kaum. Die schweren Vorwürfe einer Mitarbeiterin bleiben in der Fabrik und an der Strecke im Raum stehen, auch wenn natürlich weiter die Unschuldsvermutung gilt.
Ein achtstündiges Verhör in London mit dem dienstältesten Formel-1-Teamchef blieb offenbar ohne Ergebnis. Red Bull, das einen unabhängigen Ermittler eingesetzt hatte, schweigt bis jetzt.
Rücktritt wäre Überraschung
Wie das seit Monaten gestörte Verhältnis zwischen Horner und dem Verstappen-Clan (Max und Jos) sowie Sportdirektor Marko weitergeht, ist unklar. Die Scherben liegen überall rum.
Wenn Horner, mit dem Ex-Spice-Girl Geri Halliwell (51) verheiratet, bei der Online-Teamvorstellung am Abend seinen Rücktritt bekannt gäbe, wäre das eine Überraschung.
Kaum echte Fotos
Nicht nur für Ferrari, sondern auch für Mercedes und McLaren öffnet das Theater beim Branchenleader eine kleine Türe der Hoffnung vor der längsten Saison mit 24 Rennen.
Nicht unerwartet haben auch Mercedes und McLaren-Mercedes das Geheimnis um den neuen Boliden nicht gelüftet. Man speist die Fans mit Computer-Animationen ab. Erst am Mittag, als beide Teams in Silverstone den Filmtag (200 km) abspulten, sah man mehr. Es ist jetzt schon klar, dass im Übergangsjahr noch keine Revolution bei der Weiterentwicklung stattfindet.
Geschlossene Türen für Lewis
Bei McLaren mit der wohl stärksten Fahrerpaarung (Norris und Piastri) will man den grossen Update-Sprung erst beim dritten Rennen in Australien machen. Der WM-Vierte will 2023 aufs Podest.
Beim WM-Zweiten Mercedes steht alles im Zeichen des Abganges von Lewis Hamilton. Wie motiviert ist er neben Russell? Eines kann der 103-fache Sieger (zuletzt Jeddah 2021) vergessen: Jede Information für die Zukunft bleibt ihm verschlossen.
«Nur auf dem Gipfel zufrieden»
Teamchef Toto Wolff (52): «Wir hassen es zu verlieren. Aber in diesem Sport gibt es keine Wunder, nur harte Arbeit. Wir stehen vor einem grossen Berg – nur am Gipfel warten die Titel. Wir haben mehrere Entwicklungspunkte im Gepäck. In Bahrain werden wir mehr erfahren.»