In den Medien ist die Sache seit Tagen klar: Alonso, der Mann des Volkes aus Oviedo, füllt die Seiten, Sainz, der Gentleman aus Madrid, die Nebenspalten. Und noch überraschender: Die Jugend ist vom zweifachen Weltmeister um einiges mehr begeistert als vom Sohn des zweifachen Rallye-Champions Carlos senior.
Raubein gegen Muttersöhnchen
Auf der einen Seite der Aufstieg des kratzbürstigen Talentes, vom GP-Start 2002 von Manager-Schlitzohr Flavio Briatore begleitet. Höhepunkt war der Crashgate-Skandal 2008 in Singapur, als Piquet junior absichtlich in die Mauer fuhr, um mit den gelben Flaggen den Alonso-Sieg abzusichern.
Auf der anderen Seite das stets behütete Kind eines Superstars. Fernab von Misstönen und Klatschgeschichten. Aber nur ein Sieg (Silverstone 2022) in 168 Rennen ist keine Bilanz für die Geschichtsbücher. Und zu oft lieferte er ab 2021 mit Ferrari Schrott ab.
Erster Verstappen-Sieg 2016
Sainz ist bei den Roten gegen Leclerc so chancenlos wie Pérez bei Red Bull-Honda gegen Verstappen. Der Holländer peilt auf der Strecke den 40. Sieg an – nach dem ersten hier 2016 in Barcelona, als sich die beiden Mercedes von Rosberg und Hamilton gleich zu Beginn abschossen.
Aber jetzt ist die letzte Schikane vor der Start/Zielgeraden weg und die Piste um 17 Meter kürzer (neu 4,657 km). Max lacht: «Nach zwei Runden im Training verfährt sich keiner mehr!»
Superhirne entscheiden
Red Bull verliert nach 17 Jahren seinen hochgepriesenen Chefingenieur Bob Marshall (55) ab Januar 2024 an McLaren. Da haben Ferrari und Mercedes wohl geschlafen. Oder zu wenig geboten.
Man weiss es nicht erst seit dem Wunderaufstieg von Aston Martin über den letzten Winter – es sind vor allem die Superhirne in den Fabriken, die den Unterschied ausmachen.
PS. Bei Alfa-Sauber sollen am Freitag CEO Andreas Seidl (47) und Peter Sauber (79) im Fahrerlager auftauchen.