Chaos und Skandal in China
Wer fliegt zuerst: Lawson oder Doohan?

Weltmeister McLaren-Mercedes scheint nach dem 50. Doppelsieg (Piastri vor Norris) bereits auf dem Weg zur Titelverteidigung. Mercedes, Ferrari und Red Bull waren auch beim zweiten WM-Lauf in China (noch) zu langsam.
Publiziert: 23.03.2025 um 14:39 Uhr
|
Aktualisiert: 24.03.2025 um 14:37 Uhr
1/5
Noch ohne Punkte: Red Bulls Liam Lawson …
Foto: Formula 1 via Getty Images

Darum gehts

  • Ferrari und Hamilton nach dem Rennen disqualifiziert
  • Red Bull plant nach enttäuschendem GP von China einen Krisengipfel
  • Ferrari liegt 61 Punkte hinter McLaren
Die Blick KI ist noch am lernen und kann Fehler machen. Fragen zum Sport und Wetter können noch nicht beantwortet werden.
2 Frage21 Tupfer Benoit1_2 Benoit1_18 Aufmacher3.JPG
Roger BenoitFormel-1-Experte

Im Fall von Ferrari (5. Leclerc, 6. Hamilton) kam es drei Stunden nach dem Rennen sogar noch zum Skandal. Leclerc wurde (wie Gasly im Alpine) wegen Untergewicht des Autos (also weniger als 800 Kilo auf der Waage) disqualifiziert.

Schon 61 Punkte zurück

Und Sprint-Sieger Lewis Hamilton stolperte über das Messband bei der Unterboden-Befestigung. Die Bodenplatte war an drei Messstellen zu stark abgenutzt, zweimal um 0,4, einmal um 0,5 Millimeter. So bleiben die Roten auf ihren 17 WM-Punkten von Australien und dem China-Sprint kleben. Schon 61 Zähler hinter McLaren.

Klar, dass die frustrierten Roten kurz über einen Protest nachdachten. Doch die FIA hat seit Monaten einen harten Kurs eingeschlagen – und da sollte man solche Urteile schnell akzeptieren. Was dann auch mit einer Entschuldigung geschah: «Unsere Fehler. Es tut uns vor allem für unsere Fans leid!»

Norris: «Bremsen am Ende»

Bei McLaren herrscht noch Ruhe, weil sich die Chefs noch keine Gedanken über eine Papaya-Stallorder machen mussten. In Shanghai war Pole-Mann Oscar Piastri (wird beim nächsten GP in Suzuka 24) auf dem Weg zum dritten Formel-1-Sieg zu überlegen.

Und Norris musste am Ende froh sein, dass Verfolger Russell den 300. Podestplatz in der Mercedes-Geschichte nicht noch versilberte. Norris: «Meine Bremsen fielen immer mehr durch. Eine Runde mehr – und Russell hätte mich gehabt.»

Mercedes auf leisen Sohlen

Bei Mercedes bleibt man weiter an McLaren dran, fällt nicht mit grossen Sprüchen auf und fühlt sich in der Aussenseiter-Rolle wohl. Russell zeigt, dass er so schnell ist, wie früher Hamilton war – und Antonelli (neu 6.) hatte schon beim Start einen defekten Unterboden.

Chef Toto Wolff: «Unheimlich, wie abgeklärt Kimi mit erst 18 Jahren fährt. Da dürfen wir uns noch alle auf ein tolles 2025 freuen.»

Wache kein Newey-Ersatz

Bei Red Bull hängt nach dem GP von China der Haussegen endgültig schief. «Das Team muss so schnell wie möglich ein Auto bauen, das es Max erlaubt, wieder um Siege zu kämpfen», sagt Motorsportchef Helmut Marko.

Für nächsten Donnerstag ist ein Krisengipfel in Milton Keynes angesagt. Nach dem Abgang von Adrian Newey zu Aston Martin konnte Pierre Wache nie in die grossen Fussstapfen des Vorgängers steigen. Der Job des Franzosen ist wohl nur deswegen nicht in Gefahr, weil gute Konstrukteure kaum zu finden sind.

Wer fliegt zuerst?

Anders sieht es bei den Fahrern aus. Pérez-Nachfolger Liam Lawson (23) wird in der aktuellen Form die Saison nicht überleben. Vielleicht hätte Red Bull für 2025 doch auf den Japaner Tsunoda von Racing Bulls setzen müssen. Der sagt offen: «Ich bin der bessere Mann.» Nun, ohne gescheiten zweiten Fahrer ist Red Bull kein Anwärter auf den WM-Titel bei den Teams.

Noch schneller als den Neuseeländer Lawson dürfte es bei Alpine den Australier Jack Doohan (22) erwischen. Ein Flop oder Fehler reiht sich an den anderen. Der Junge ist völlig überfordert – und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Alpine-Berater Flavio Briatore auf den Knopf drückt. Und damit der argentinische 20-Millionen-Dollar-Einkauf Franco Colapinto im Cockpit sitzt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?