Altmeister Alonso verliert im Nassen die Kontrolle und crasht
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Safety Car ausgelöst:Altmeister Alonso verliert im Nassen die Kontrolle und crasht

Aufregender Saisonstart mit Norris-Sieg im Wetterchaos von Melbourne
Ohrfeige für Ferrari – Verstappen nach 1029 Tagen entthront

Wenn der WM-Start in Melbourne der Massstab für 2025 war, dann erlebt die Formel 1 die wildeste und heisseste Saison. Kurz: Spannender geht es kaum mehr. Am Ende entschied Vizechampion Norris das alte Königsduell gegen Weltmeister Verstappen um 0,895 Sekunden.
Publiziert: 16.03.2025 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2025 um 13:06 Uhr
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Jubel bei Sauber: Nico Hülkenberg lässt sich nach dem GP von Australien feiern.
Foto: Lukas Gorys

Darum gehts

  • Verstappen verliert WM-Führung nach 1029 Tagen an Norris
  • McLaren-Duo Norris und Piastri liefern sich enges Rennen
  • 452'055 Fans kamen an vier Tagen zum Grand Prix in Australien
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

«Damit kann ich leben. Der McLaren ist immer noch etwas schneller als mein Auto. Es dürfte also eng bleiben», lachte der vierfache Weltmeister Max Verstappen (27), der in seinem neuen 45-Millionen-Jet Falcon X8 ans andere Ende der Welt geflogen ist.

452'055 Fans – Rekord

Nach 1029 Tagen ist also Verstappen als WM-Leader erstmals entthront worden. Oder seit seinem Spanien-Sieg am 22. Mai 2022. Wie lange der jetzt fünffache GP-Sieger Lando Norris (25) von ganz oben lacht, wer weiss es.

Während Verstappen auch 2025 bei Red Bull-Honda fast ein Einmann-Team bildet (Lawson baute einen Unfall), ist bei McLaren-Mercedes wohl bald Ärger angesagt. Denn Norris-Partner Oscar Piastri (23) zeigte vor seinem Heimpublikum (total kamen 452'055 Fans an vier Tagen), dass er so schnell wie der Brite ist.

Piastri vergab Podestplatz

Die beiden lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, immer mit «Schiedsrichter» Verstappen in der Nähe. «Hold position», tönte es bei Halbzeit von den Boxen – ein klarer Befehl, nicht zu überholen.

Sechs Runden tönte es vom Papaya-Boxenfunk so: «Free to race!» – also haut rein, Jungs, ihr dürft euch angreifen. Wie lange das gut geht, schon in China am nächsten Sonntag dürfte es wieder eng werden. Dass Piastri nach 57 Runden nicht aufs Podest kletterte, lag an ihm selbst. Er drehte sich ins Gras, verlor eine halbe Minute und wurde zwischen den zwei Ferraris noch Neunter.

Hamilton nur Zehnter

Die Roten mit Superstar Lewis Hamilton (40) und Charles Leclerc (27) waren die Enttäuschung. Das Duo startete zusammen nur aus der vierten Reihe, hatte im Wetter-Chaos keine Chance, weil die Strategie nicht stimmte. Chef Vasseur: «Zum Glück können wir in China bald alles besser machen. Fehler neben der Strecke werden schnell bestraft.»

Weil sich die Bedingungen schlagartig änderten, irrte das auf 17 Autos reduzierte Feld meist hilflos durch die Gegend, wechselte oft zum falschen Augenblick von den grünen Intermediates auf Slicks und umgekehrt.

Hadjar (Racing Bulls) hatte sich schon in der Aufwärmrunde verabschiedet, Lokalheld Doohan (Alpine) baute in der ersten Runde einen Unfall, Sainz (Williams) machte kurz darauf einen Fehler.

Haas pokerte – und bekam Angst

Später schmissen auch Alonso, Lawson und Bortoleto ihre Punktechancen auf der nassen Piste weg. So kamen noch 14 Autos ins Ziel. Mit dem Haas-Ferrari-Duo Ocon und Bearman.

Aber das US-Team kann sich in den Hintern beissen. Rund 20 Runden vor Schluss als ihre Gegner alle auf Trockenreifen wechselten, fuhren Ocon und Bearman auf den grünen Intermediates weiter.

Doch Haas bekam plötzlich Angst vor dem eigenen Poker – und wechselte nach 40 Runden ebenfalls auf den weissen Trocken-Gummi. Und was geschah? Kurz darauf, als der Grand Prix zum dritten Mal neutralisiert wurde, musste das ganze Feld von Slicks auf Grün wechseln – auch Haas.

Kimi bekam Platz 4 zurück

Für die positive Überraschung sorgte sicher Mercedes mit den Plätzen drei (Russell) und vier (Antonelli). Chef Toto Wolff (53) war begeistert: «Wir haben ein tolles Team, auf und neben der Strecke. Russell ist ein souveräner Leader und Kimi ein längst gereifter Lehrling. Wer bei diesen Bedingungen von Startplatz 16 auf vier vorfährt, muss sich um die Zukunft keine Sorgen machen!»

Mit einem Protest hatte Mercedes den 4. Platz zurückbekommen. Denn bei der Zieldurchfahrt hatte man Antonelli mit einer Fünf-Sekunden-Strafe hinter Albon (Williams) gesetzt. Der Grund: Unsafe Release oder eben gefährliches Verlassen der Strecke nach einem Boxenstopp. Das konnte widerlegt werden.

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