Wenn Berufs-Wrestler abtreten, folgen sie einem Kodex: You go out on your back. Das bedeutet sinngemäss: Wenn du gehst, tust du das mit einer Niederlage. Das zeugt von Grösse und etwas Demut, aber auch von Respekt dem Anlass gegenüber: Keiner ist grösser als der Sport selbst.
Marc Lüthi ist kein Wrestler (auch wenn es Spass macht, sich ihn in einem exotischen Kostüm vorzustellen). Er gibt den Posten als CEO auf, während der SCB sportlich auf den Brettern liegt, und das war bestimmt nie seine Absicht.
Zumindest nicht, solange er keine gesundheitlichen Probleme hatte. Er wolle noch einen Titel mitnehmen als CEO, sagte Lüthi im letzten Sommer. Nicht, weil er für sein Palmarès unbedingt noch einen gebraucht hätte.
Lüthi ist kein Wrestler und muss auch nicht so denken. Ein Chef, der einen gesunden Betrieb übergeben möchte, handelt nicht falsch oder egoistisch. Ein Geschäftsführer, der gesundheitlich angeschlagen ist, sollte aber in erster Linie an sich selbst denken.
Einen Plan hat jeder. Auf jeden Fall solange, bis die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Lüthi hat den SCB in die Gegenwart geführt. Die Zukunft gehört Raeto Raffainer. Lüthi geht. Aber nicht wie ein Wrestler – er geht aufrecht.