«Das ist die richtige Entscheidung»
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Dino Kessler zum Lüthi-Aus:«Das ist die richtige Entscheidung»

Marc Lüthi hört nach 24 Jahren als Klub-Boss auf
Das Ende einer grossen Ära

Facelifting beim SCB. Marc Lüthi macht Platz und wird Präsident. Sportdirektor Raeto Raffainer rückt zum CEO auf.
Publiziert: 30.03.2022 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2022 um 10:14 Uhr
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Marc Lüthi tritt beim SCB als CEO zurück.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Der SCB macht die grosse Rochade. Marc Lüthi (60) geht auf die Seite, ist ab September nicht mehr CEO. Für ihn räumt Beat Brechbühl das Amt des Präsidenten. Künftig wird man in der ganzen Schweiz wissen, wer SCB-Präsident ist.

Neuer CEO wird Sportdirektor Raeto Raffainer (40), der damit die nächste Stufe auf der Karriereleiter hochklettert: In sieben Jahren vom von Verletzungen geplagten Stürmer der GCK Lions, zum Nati-Direktor, zum Sportchef in Davos, zum Sportdirektor beim SCB und nun zum Chef beim grössten Sportklub der Schweiz.

«24 Jahre, 24 Saisons sind genug»
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Ist auch das nur eine kurze Durchgangsstation für den smarten Engadiner, der bereits im IIHF-Council sitzt und dereinst Präsident des internationalen Verbands werden könnte? Er winkt ab. «Ich habe keine anderen Pläne, auch wenn ich nicht weiss, ob ich auch 25 Jahre im Amt bleiben werde.» Er habe sich ganz dem SCB verschrieben.

Es kann nur aufwärts gehen

Er übernimmt zu einem dankbaren Zeitpunkt. Der SCB ist sportlich am Boden, verpasste als Elfter die Pre-Playoffs. Nur Langnau und Ajoie waren noch schlechter. Es kann eigentlich nur aufwärts gehen. Die Weichen für die sportliche Zukunft hat er gestellt. Trainer Johan Lundskog darf bleiben, das Team steht weitgehend. Und wirtschaftlich ist der Klub, wenn man von den Schäden der Pandemie absieht, solide aufgestellt. Nicht wie 1998, als Lüthi Geschäftsführer wurde und der SCB vor dem Konkurs stand.

Sechs Meistertitel hat der SCB unter Lüthi errungen. Gleich viele wie Davos und die ZSC Lions in dieser Zeit. Dass die Ära Lüthi beim SCB ein baldiges Ende nimmt, zeichnete sich in den letzten Monaten aber ab. Beim Mann, der fast ein Viertel-Jahrhundert das Gesicht des SCB und stets präsent war, sendete die Gesundheit zu Beginn des Jahres ein Warnsignal. Lüthi hatte eine Hirnblutung, musste nach einer Herzoperation ein Timeout nehmen und litt unter Angstzuständen. «Drei Tage mehr und ich hätte die Radieschen von unten angeschaut.» Davor hatte sich Lüthi für unverwüstlich gehalten.

«Ich hatte Angstzustände und Mühe zu schlafen»
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«Ich dachte, der sagt eh Nein»

Da entstand bei ihm der Gedanke, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, kürzer zu treten. «Niemand ist unersetzlich», sagte er im Blick-Interview nach dem Quali-Ende.

Seinen Nachfolger hatte er letzte Saison schon selbst ins Boot geholt. Raffainer war schon auf seiner Nachfolger-Liste gewesen, als er ihn für den Job des Sportdirektors kontaktierte. «Ich dachte, der sagt eh Nein», erinnert sich Lüthi.

Lüthi erzählt von Trainer-Fauxpas

Welche Tipps hat er? Welche Fehler, die er gemacht hat, sollte Raffainer vermeiden? «Ich habe kiloweise Fehler gemacht. Einst habe ich eine Mannschaft zusammengestellt und war stolz, dass noch 180'000 Franken übrig blieben – bis ich merkte, dass ich den Trainer vergessen hatte. Dann musste ich einen Trainer für 180'000 finden.»

Lüthi sagt, dass Raffainer Fehler machen werde und solle. «Er muss sich selbst finden, auch mal mit dem Kopf gegen die Wand knallen.» Und Raffainer sagt: «Wir wollen wieder angreifen.»

Lüthi wird nun als Präsident mehr Freiheiten geniessen, nicht mehr permanent präsent sein und sich um die strategischen Aspekte des Klubs kümmern. Es gilt Geldquellen zu erschliessen und es stellt sich die Stadion-Frage. Bis 2029 läuft der Vertrag mit der PostFinance-Arena. Derzeit sieht es nach einer weiteren Sanierung und nicht nach einem Neubau aus.

Hier gibts die PK zum Nachlesen

National League: Pressekonferenz des SC Bern live im Ticker

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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