So werden die Silber-Helden von den Fans empfangen
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Ehre, wem Ehre gebührt:So werden die Silber-Helden von den Fans empfangen

Windkanal statt WM-Appetit
Das ist eines WM-Finals unwürdig, liebes SRF

Was das SRF beim Hockey-WM-Final (nicht) geboten hat, war unwürdig, findet Daniel Leu, stv. Sportchef.
Publiziert: 27.05.2024 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 20:50 Uhr
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Trotz Chance auf den WM-Titel widmet SRF der Eishockey-Nati nur knapp 20 Minuten Vorprogramm.
Foto: Pius Koller
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Daniel LeuStv. Sportchef

Stell dir vor, die Schweiz steht in einem Eishockey-WM-Final und SRF spult einfach ihr 0815-Programm ab. Unmöglich? Nein, möglich! Erst 20 Minuten vor dem ersten Puck-Einwurf begann am Sonntagabend im Schweizer Fernsehen die Übertragung des Endspiels. Ein genüssliches, liebevolles Warmmachen auf diesen sporthistorischen 26. Mai 2024? Nicht mit SRF.

Statt schon eine Stunde vor dem Spiel der Spiele die Fans einzustimmen, lief zwischen 19 und 20 Uhr auf SRF2 «Schwerelos im Windkanal – der Traum vom Fliegen». Erkenntnisgewinn dabei: Im grössten Indoor-Windkanal Europas bei Mailand wird dieser Traum tatsächlich wahr. Gut zu wissen …

«Stopp», würden nun an dieser Stelle Verantwortliche, Freunde und Verteidiger des Schweizer Fernsehens sagen. Es gab ja noch ab 18 Uhr das Sportpanorama. Schauen wir kurz rein in die Reihenfolge der Beiträge: Formel 1, Mountainbike, Rudern, Leichtathletik (Studiogast Annik Kälin mit einem sehr sympathischen Auftritt), Segeln, Fussball und dann – nach 50 Minuten Sendezeit – wurde noch während unglaublich langen sechs Minuten auf den Hockey-WM-Final geblickt.

Ketzerisch gesagt: Zum Glück fand nicht noch der Frauenfelder Waffenlauf statt, sonst wären die sechs Hockey-Minuten vielleicht noch mehr eingedampft worden.

Die Deutschen warten mit Mega-Programm auf

Zur Vollständigkeit und Fairness gehört, dass SRF in der Tagesschau zuerst auf den WM-Final geblickt und dann später das Spiel selbst und die Nachberichterstattung solide über die Bühne gebracht hat. Umso mehr stellt man sich deshalb die Frage, warum man uns TV-Konsumenten nicht mehr davon gegeben hat.

Dass es auch anders geht, bewies gestern der deutsche Privatsender Pro7. Zur Erinnerung: Die Deutschen waren schon Tage zuvor (gegen die Schweiz) an der WM ausgeschieden, unsere Nachbarn sind jetzt nicht gerade das Eishockey-verrückteste Land der Welt, und Pro7 hat sich bislang auch noch nicht zwingend einen Namen als Hockeysender gemacht.

Doch das Vorprogramm begann auf Pro7 bereits um 19.30 Uhr. Und die Deutschen schafften es dann mit ihren Experten, Moderatoren und Kommentatoren auch, richtig Appetit auf den Final zu machen.

Was SRF indes am Sonntagabend geboten hat, war eines WM-Finals nicht würdig.

Die Erklärung des SRF

Doch was sagt SRF zu den Vorwürfen? Gegenüber Blick teilt man mit: «Die Zahlen sprechen für sich: SRF erreichte mit der Übertragung des WM-Finals bis zu 1,15 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer und einen Marktanteil von 75,9 Prozent. Als multimediales Medienhaus führte SRF nicht nur mit einem prominenten Schwerpunkt im Sportpanorama, sondern auch über Radio, die Online-Kanäle, die Sport-App, sowie Social Media auf den Final hin.

Lange Vorprogramme sind nicht mehr zeitgemäss, dies belegen auch die Zuschauerzahlen. Erfahrungsgemäss schaltet die grosse Mehrheit des Publikums erst zu Spielbeginn ein. Ein aufwendiges und teures Vorprogramm gleichzeitig zur Tagesschau auf SRF 1 auszustrahlen, würde zudem unserem Anspruch widersprechen, haushälterisch mit den vorhandenen Mitteln umzugehen.»

Doch was sagt SRF zu den Vorwürfen? Gegenüber Blick teilt man mit: «Die Zahlen sprechen für sich: SRF erreichte mit der Übertragung des WM-Finals bis zu 1,15 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer und einen Marktanteil von 75,9 Prozent. Als multimediales Medienhaus führte SRF nicht nur mit einem prominenten Schwerpunkt im Sportpanorama, sondern auch über Radio, die Online-Kanäle, die Sport-App, sowie Social Media auf den Final hin.

Lange Vorprogramme sind nicht mehr zeitgemäss, dies belegen auch die Zuschauerzahlen. Erfahrungsgemäss schaltet die grosse Mehrheit des Publikums erst zu Spielbeginn ein. Ein aufwendiges und teures Vorprogramm gleichzeitig zur Tagesschau auf SRF 1 auszustrahlen, würde zudem unserem Anspruch widersprechen, haushälterisch mit den vorhandenen Mitteln umzugehen.»

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