Die wichtigste Erkenntnis aus dieser vierten Vorrundenpartie gegen die Slowakei ist nicht der Gegentorlos-Rekord (200 Minuten und 8 Sekunden), den die Nati nebenbei aufgestellt hat. Wegweisend war die Reaktion der Mannschaft im Schlussdrittel, als man den nimmermüden Slowaken die Grenzen aufzeigte.
Zwischendurch hatte man gespannt auf die Reaktion der Schweizer gewartet, als die Slowaken die Partie kurz vor Ende des zweiten Abschnitts ausgeglichen hatten. Der Plan, auch diesen Gegner durch tiefes und hartnäckiges Forechecking zu Fehler zu verleiten, war lange Zeit aufgegangen. Aber einen Plan hat jeder – bis der Gegner ernsthaft zurückschlägt.
«Wir sind das erste Mal auf der emotionalen Seite getestet worden», sagt Nati-Coach Patrick Fischer nach dem vierten Sieg. «Wir starteten gut und waren überlegen mit den Schüssen und Chancen. Nach einer 2:0-Führung sollte dann eigentlich Ruhe einkehren, aber das Gegenteil ist passiert. Wir liessen uns ablenken und provozieren. Die Slowaken waren aufsässig und haben es uns schwergemacht. Aber wir sagten uns: Einfach ruhig bleiben, wir sind die bessere Mannschaft.» Und wie.
Eindrückliche Reaktion der Nati
Als die Slowaken alles versuchen und einen möglichen Punktgewinn wittern, dreht die Schweiz wieder auf. Eine eindrückliche Reaktion. Im Schlussdrittel wird den Osteuropäern Zeit und Raum schrittweise entzogen, die Schweizer Nati presst tief, manchmal mit fünf Mann, erobert sich Scheiben im Vierteltakt und wuchtet sich in die gegnerischen Körper und sucht die Abschlüsse.
Der wegweisende Treffer fällt nach einem Distanzschuss durch den Zürcher Verteidiger Christian Marti (1. Länderspiel-Tor), abgelenkt von einem slowakischen Handschuh trudelt der Puck ins Tor und die Schweiz gewinnt das Spiel. Als Supplement trifft Haas dann noch ins leere Tor.
Starker Robert Mayer
Die Slowaken kommen im Schlussabschnitt trotz viel Aufwand nur noch zu einer Chance (46. Spielminute), die der starke Robert Mayer aber reaktionsschnell entschärft.
Die Schweiz besteht den ersten Crashtest gegen einen Gegner auf Augenhöhe, weil ein kurzes Zwischentief aus eigener Kraft überwunden wurde. Im zweiten Abschnitt muss man nicht nur erstmals Gegentore hinnehmen, man lässt auch eine Vielzahl an Chancen liegen.
Und der Torlos-Rekord? Schöne Sache. Aber eine statistische Randnotiz und deshalb ein Muster ohne Wert. Zusatzpunkte gibt es für solche Kollateralschäden aus Spielen gegen inferiore Gegner keine.
Tore: 6. Siegenthaler (Malgin, Hischier) 1:0. 25. Niederreiter (Ambühl) 2:0. 26. Kudrna (Kelemen, Panik) 2:1. 40. Regenda (Okuliar, Knazko/PP) 2:2. 47. Marti (Richard) 3:2. 60. Haas (Miranda, Simion) 4:2 (ins leere Tor).
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