Den Kopf bei der Sache behalten. Die mahnenden Worte von Goalie Leonardo Genoni müssen im zweiten WM-Spiel vor allem Torhüter Robert Mayer beherzigen. Die Norweger bringen im Startdrittel gerade mal einen Torschuss zustande. Die überlegenen Schweizer erspielen sich wie schon gegen die Slowenen eine 2:0-Führung, Verteidiger Andrea Glauser feiert dabei seinen ersten WM-Treffer.
Eigentlich wäre es sogar ein 3:0-Vorsprung. Doch der dritte Treffer wird wegen Goalie-Behinderung aberkannt. Bei Mosers Schuss berührt Ambühl Norwegens Keeper Arntzen mit dem Schlittschuh. Er wird dabei von Trettenes leicht gestossen, versucht zwar umgehend, den Kontakt zu vermeiden. Doch die Refs geben das Tor nicht.
Leistungsabbau nach dem ersten Drittel
Im gleichen Takt gehts bei der Nati nicht weiter. Wie schon gegen die Slowenen schleicht sich im Mitteldrittel eine Inkonsequenz ein, die Goalie Mayer mehr Arbeit beschert. Plötzlich verzeichnen die Norweger Torchancen – und sogar mehr Torschüsse als die Nati. Die Baisse bleibt aber ohne Folgen. Obwohl bei den Schweizern nicht mehr viel funktioniert und sie sich mehr und mehr Strafen leisten, buchen die Norweger den Anschlusstreffer nicht. Die beste Chance hat Trettenes nach einem Scheibenverlust von Kukan. Die Schweizer finden den Tritt auch danach nicht mehr. Und für den letzten Treffer zum 3:0 ins verlassene Gehäuse braucht es den auch nicht.
Thürkauf verletzt – WM-Aus
Ein Wermutstropfen für die Nati: In der 4. Minute verkantet Calvin Thürkauf, fällt und prallt auf den Knien wuchtig in die Bande. Mit Verdacht auf eine Schulterverletzung wird der Stürmer, der am Vortag stark aufgespielt hat gegen die Slowenen, für weitere Untersuchungen ins Spital gebracht.
Dort bestätigt sich die Befürchtung: Für Thürkauf ist die WM vorbei, er muss operiert werden und fällt rund acht Wochen aus. Für ihn wird nun Damien Riat gemeldet. Auch Verteidiger Tobias Geisser ist mit Schulterproblemen angeschlagen und muss sich deswegen genaueren Untersuchungen unterziehen.
Fischer: «Ein herber Verlust»
Thürkaufs Ausfall überschattet laut Trainer Patrick Fischer das WM-Startwochende. «Das ist ein herber Verlust für uns.» Ansonsten zieht Fischer eine positive Bilanz, trotz «ein paar Hängern». Er hat mit sechs Punkten aus den Duellen gegen Slowenien und Norwegen bilanziert – sein Team hat sechs Punkte geliefert. «Wir haben nicht spektakulär gespielt», räumt der Headcoach nach dem Sieg gegen Norwegen ein, «und wir könnten ein, zwei Tore mehr schiessen. Aber ich bin zufrieden. Das Boxplay haben wir mega gut gespielt. Und die Startphase haben wir körperlich dominiert.»
Was danach passiert ist, erklärt Tanner Richard so: «Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Wir sind in ein Loch gefallen und haben aufgehört, Schlittschuh zu laufen.» Der Genfer Meisterstürmer verweist aber deutlich darauf, dass der Leistungsunterschied immer noch klar gewesen sei. «Solche Spiele muss man zuerst auch gewinnen», betont Verteidiger Christian Marti. Wie die Schweizer weiter mit der Favoritenrolle umgehen, müssen sie bereits am Dienstag gegen Kasachstan unter Beweis stellen.
Norwegen – Schweiz 0:3
Tore: 9. Simion (Miranda, Glauser) 0:1. 20. Glauser (Miranda, Simion) 0:2. 58. Niederreiter (Bertschy, Richard) 0:3 (leeres Tor).