Acht Heimspiele. Acht Pleiten. Nie wies ein Team seit Einführung der Playoffs 1985 eine solch miese Bilanz vor. «Das setzt mir zu», gestand Tigers-Präsident Peter Jakob und entschuldigte sich im Blick bei den Fans. Eine Woche später können die Emmentaler aufatmen.
«Endlich!», sagt Pascal Berger. Der Captain freut sich doppelt und dreifach. Am Freitag holten sich die Tigers beim 9:3-Sieg gegen Aufsteiger Ajoie den lang ersehnten Heimsieg und doppelten am Samstag in Lausanne (4:1) nach. Zwei Spiele, sechs Punkte? Das gabs seit eineinhalb Jahren nicht mehr!
Langnau führte viele Gespräche
«Noch mehr freue ich mich aber über unsere Spielweise. Wir agierten einfach und solid», so Berger. «Zuletzt haben wir oft im zweiten Drittel den Faden verloren, versuchten, etwas Spezielles zu machen, spielten unnötige Pässe.»
Man habe viele Gespräche geführt. «Wir wussten, dass viel mehr in uns steckt und wir – ohne überheblich zu klingen – jeden Gegner schlagen können.» Man müsse auf sich schauen. «Ist Ajoie schlechter? Nein! Auch sie haben Qualitäten. Unterschätzt man einen Gegner, kommt er in einen Spielfluss. Wir müssen ihm unser Spiel aufzwingen. Das haben wir jetzt getan.»
Einen weiteren Freitag
Dass das Publikum in der Ilfishalle zusehends angespannter reagierte, habe man auf dem Eis nicht registriert. Im Gegenteil: «Ich muss den Fans ein Kompliment aussprechen. Sie haben uns immer angefeuert. Wir brauchen diese Atmosphäre, wollen Emotionen teilen. Das gehört zu uns. Ohne Zuschauer war es im letzten Jahr auf Deutsch gesagt ziemlich Scheisse.»
Der Heimsieg gegen Ajoie habe Emotionen freigesetzt, sagt Trainer Jason O’Leary. «Das gibt uns Selbstvertrauen.» Nun kommt das Team, das erst am Freitag in Lugano wieder im Einsatz steht, am Montag zu einem zusätzlichen Freitag. «Ich hoffe, die Spieler vergessen nicht wieder alles, was wir abgemacht haben», sagt O’Leary augenzwinkernd.