Der EHC Frauenfeld und der EHC Wetzikon kämpfen um den Meistertitel der Gruppe Ost (BLICK berichtete). Und das Duell der beiden Topteams der 1. Liga hat es in sich. Denn beide wollen in die MySports League aufsteigen.
Entsprechend sind auch Emotionen im Spiel. Bisher setzten sich die Zürcher Oberländer zweimal mit 3:2 durch. Und nun haben die Ostschweizer, welche die Qualifikation dominierten, Trainer Kevin Schüepp freigestellt. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen.
Trainer lässt nach Mitternacht Dampf ab
«In Zusammenhang mit Ereignissen nach Spielende in Wetzikon wurden Grundwerte verletzt, für welche der EHC Frauenfeld einsteht. In der Folge konnte das Vertrauensverhältnis nicht mehr wiederhergestellt werden», begründete der Klub die Massnahme.
Was war passiert? Nach der Niederlage in Wetzikon ist der impulsive Schüepp wütend und nur schwer zu beruhigen. Als er dann zu Hause ist, lässt er nach Mitternacht Dampf ab. In einem Chat. Nur: Der 38-Jährige erwischt den falschen, nämlich den Gruppenchat seiner Mannschaft!
Nachricht gelöscht – zu spät!
Die Spieler, die zum Teil noch beisammen sitzen, trauen ihren Augen nicht, als sie die gepfefferten Worte ihres Trainers, die eigentlich nicht für sie bestimmt sind, lesen. Schüepp löscht die Nachricht schon bald wieder – zu spät. Längst ist sie dokumentiert. Das Vertrauensverhältnis zwischen Spielern und Trainer ist im Eimer.
Schüepp wird, wie sein Assistent Ivo Frischknecht, der sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, freigestellt. Das Team wird nun von Nachwuchschef und Ex-NL-Stürmer Andy Küng (36) betreut. Bereits heute Abend geht es weiter mit Spiel 3. Nur mit einem Sieg bliebt Frauenfeld im Aufstiegsrennen.
Update: Frauenfeld hat die dritte Partie seinerseits vor 496 Zuschauern mit 3:2 für sich entschieden.
Um den Platz in der MySports-League muss der Ost-Meister dann gegen den West-Champion Franches-Montagnes kämpfen.
Schüepp und Frischknecht übernehmen, ungeachtet des Fauxpas in Frauenfeld, auf nächste Saison hin Ligakonkurrent EC Wil.