Ist es eine Schnapsidee oder ein genialer Plan? NHL-Boss Gary Bettman wünscht sich, dass Eishockey an Olympia nicht mehr bei den Winter-, sondern bei den Sommerspielen ausgetragen wird. So könnten die besten Spieler der Welt um Gold kämpfen, ohne dass die NHL-Saison unterbrochen werden müsste.
Nachdem die NHL in Absprache mit der Spielergewerkschaft NHLPA die Teilnahme an den Spielen in Peking in einem Monat aufgrund der vielen Spielverschiebungen wegen Covid-Infektionen abgesagt hatte, gab es kritische Stimmen von NHL-Stars.
Nun wurde Bettman in einem TV-Interview vom ehemaligen Lugano-Stürmer Anson Carter gefragt, ob er nie darüber nachgedacht habe, beim IOC nachzufragen, ob Hockey nicht bei den Sommerspielen ausgetragen werden könnte. Der NHL-Boss antwortete, dass er dies tatsächlich bereits seit Mitte der 90er Jahre versucht habe.
1998 waren erstmals NHL-Stars bei Olympia
Mit dem Anliegen, bei den Sommerspielen mitmachen zu können, stiess er beim IOC bisher aber stets auf taube Ohren. Warum? Weil das Eishockey-Turnier wohl zu wichtig für die Winterspiele sei, glaubt Bettman.
1998 hatte die NHL ihre Stars erstmals an Olympia teilnehmen lassen. Das letzte Mal waren sie 2014 in Sotschi dabei. 2018 liess die Liga ihre Spieler nicht nach Pyeongchang gehen.
Als sich die NHL und die NHLPA auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag einigten, wurde dem Wunsch der Spieler, bei Olympia dabei zu sein, stattgegeben. Dafür musste die Gewerkschaft allerdings in anderen Verhandlungspunkten nachgeben.
Eishockey war schon einmal im Sommer olympisch
Olympia-Hockey im Sommer wäre für die NHL und auch für die europäischen Ligen deshalb interessant, weil man dann die Spieler nicht mitten in der Saison ziehen lassen müsste. Andererseits wäre es für viele äusserst gewöhnungsbedürftig, wenn Eishockey gespielt würde, während draussen die Temperaturen in die Höhe schnellen. In Nordamerika ist dies aber längst Normalität, seit die NHL in sonnige Regionen expandiert ist. In den letzten beiden Jahren ging der Stanley Cup nach Florida an die Tampa Bay Lightning.
Seit 1924 gibt es die Olympischen Winterspiele. Davor war Eishockey allerdings schon einmal olympisch: 1920 in Antwerpen holte sich Kanada Ende April Gold. Die Schweiz war damals eines von sieben Ländern, die am Turnier teilnahmen, und verlor erst 0:29 gegen die USA und dann gegen Schweden 0:4.
Gold gab es damals für die Schweiz im Freistilringen (Schwingerkönig Robert Roth, Schwergewicht) und Rudern (Willy Brüderlin, Max Rudolf, Paul Rudolf, Hans Walter, Paul Staub, Vierer mit Steuermann).
Die Schweizer Head-Schiedsrichter Anna Wiegand und Michael Tscherrig sowie Linesman David Obwegeser werden an den Olympischen Spielen im Einsatz sein. Anna Wiegand, die Ehefrau von Marc Wiegand, leitet Partien beim Frauen-Turnier. Sie sammelte bereits 2014 in Sotschi Erfahrungen bei den Winterspielen. Tscherrig und Obwegeser – beides Olympia-Debütanten – arbitrieren bei den Männern.
Die Schweizer Head-Schiedsrichter Anna Wiegand und Michael Tscherrig sowie Linesman David Obwegeser werden an den Olympischen Spielen im Einsatz sein. Anna Wiegand, die Ehefrau von Marc Wiegand, leitet Partien beim Frauen-Turnier. Sie sammelte bereits 2014 in Sotschi Erfahrungen bei den Winterspielen. Tscherrig und Obwegeser – beides Olympia-Debütanten – arbitrieren bei den Männern.