Wie schwer müssen diese Playoffs für Petr Vrana (36) gewesen sein. Denn kurz vor deren Start schlägt das Schicksal brutal zu: Der Captain von Ocelari Trinec verliert Anfang März seine Frau Lindsey (†35) bei einem tragischen Unfall.
Die Kanadierin bricht auf dem zu dünnen Eis des Stausees Silesian Harta eine Stunde ausserhalb von Trinec ein beim Versuch, ihren Hundewelpen wieder einzufangen. Eine Polizeisprecherin von Nova Plan sagt damals: «Sofort starteten die alarmierten Rettungskräfte mit Hilfe eines Hubschraubers die Suche. Doch nach einer Stunde konnte die Frau nur noch tot geborgen werden.»
Als Teenager haben sie sich verliebt
Petr Vrana verliert seine Frau, die er vor 17 Jahren während seiner Zeit in Kanada bei den Halifax Mooseheads kennengelernt hat, in die er sich als Teenager verliebt hat. Und Söhnchen Leo (6) verliert seine geliebte Mutter, die einst davon träumt, eine professionelle Ballettänzerin zu werden.
Aus Respekt für die Trauer des Team-Captains verschiebt Trinec das letzte Spiel der Qualifikation nach der Tragödie kurzfristig. Doch bereits zwei Wochen später starten die Playoffs. Die Zweitplatzierten der Quali kämpfen sich Runde um Runde weiter bis in den Final, Petr Vrana kämpft Tag für Tag.
Doch dann – nur sechs Wochen nach dem Verlust seinen grossen Liebe – kann der Ex-NHL- und KHL-Stürmer den Meisterpokal in die Höhe stemmen. Trinec gewinnt die Final-Serie 4:1 gegen Liberec. Nach dem entscheidenden 3:0-Sieg am Montag wird Petr Vrana von seinen Emotionen übermannt. Im goldenen Konfetti-Regen weint er, Freudentränen und Tränen der Trauer. Der bewegendste Moment: Als der Captain seinem Sohn Leo die Goldmedaille umhängt.