Das vielzitierte Momentum. Am Freitag in Biel hat es sich ausgetobt. 0:3, Ausgleich. Sieg. Gut für Biel, verheerend für die ZSC Lions. «So sind Playoffs», sagt der sichtlich gelöste Trainer Antti Törmänen nach der Partie. «Da passieren in kürzester Zeit manchmal ganz viele Dinge.»
War es gar die emotionalste Partie, die er jemals erlebt hat? «Ich bin zu alt, um mich noch an alle Spiele erinnern zu können», so der 51-jährige Finne mit Humor. Die emotionale Achterbahnfahrt in der ausverkauften Tissot-Arena nimmt dank des Overtime-Treffers von Toni Rajala in der 64. Minute ein glückliches Ende.
Lange Zeit sah es nicht nach einem Happy End aus. «Nach dem ersten Gegentor hatten wir ein kurzes Tief», so Törmänen. «Wir nahmen zu viele Strafen, haben zu viel diskutiert und waren mental nicht mehr da.»
Aufholjagd beginnt im Schlussabschnitt
Doch dann orchestriert Biel ein Comeback für die Geschichtsbücher. Nach Sallinens Anschlusstreffer gelingt Hofer 35 Sekunden vor der Sirene der Ausgleich. Der Coach scheint in der zweiten Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. «Wir mussten zwei Tore aufholen, also mussten wir aufhören, Strafen zu nehmen und uns über Schiedsrichterentscheide aufzuregen. Ich sagte, dass wir das spielen müssen, was wir können.»
Am Sonntag mit Cunti und Brunner?
Und das geht auf. Rajala beendet die Partie, nachdem Bodenmann für den ZSC nur den Pfosten trifft und danach das offene Tor verfehlt. Die Halle tobt, aber der coole Finne Törmänen bleibt ruhig. «In den Playoffs darfst du weder zu hoch, noch zu tief fliegen. Die Serie geht jetzt erst so richtig los», sagt er.
Am Sonntag im Hallenstadion kann der Coach dann möglicherweise auch wieder auf das Künstler-Duo Brunner/Cunti zählen. Die beiden waren bereits am Freitag nahe an einer Rückkehr, doch Törmänen wollte nichts riskieren.