Im Schlussdrittel des vierten Duells gegen die Lakers hat man ansatzweise gesehen, wozu die Luganesi fähig wären. Wenn sie denn könnten. Oder einfach würden. Diese Entschlossenheit blitzt aber erst auf, als die Tessiner mit dem Rücken zur Wand stehen. Der Mut der Verzweiflung.
Natürlich betont Tim Heed, dass man nun an diese Leistung anknüpfen müsse. Luganos Star-Verteidiger sagt mehrmals: «Wir müssen einen Weg finden.» Doch wie soll der aussehen? Denn dass es nicht an mangelnder sportlichen Qualität im Team liegt, dass die Bianconeri in dieser Viertelfinal-Serie 1:3 zurückliegen, ist klar.
«Nicht der Moment, um müde zu sein»
Die Lösung des Schweden: «Jetzt gehts um Herz, Einsatz und Einstellung.» Denn bis jetzt habe der Einsatz der Lakers das Talent der Luganesi ganz klar übertrumpft. Der Umkehrschluss: Daran hats bei den Tessinern also gemangelt. In einem Playoff-Viertelfinal...
Heed selbst übertrumpft in den letzten beiden Partien alle Mit- und Gegenspieler in einem Bereich: Mit der Eiszeit. Der 30-Jährige steht in Duell 3 über 35 Minuten (!) auf dem Eis, in Duell 4 fast 31 Minuten. Doch mit sinkendem Energie-Level steigt das Fehler-Risiko. «Jetzt ist nicht der Moment, um Angst zu haben oder um müde zu sein», mahnt Trainer Serge Pelletier, «sondern um den Unterschied zu machen.»