Am Donnerstagabend ereignete sich der höchsten deutschen Eishockey-Liga, der DEL, eine Szene, über die in unserem Nachbarland nun heiss diskutiert wird.
Vor dem 3:1 der Straubing Tigers gegen die Schwenninger Wild Wings löst Schwenningen-Goalie Eriksson – wohl unbewusst – das Tor aus der Verankerung und hebt es etwas an. Just in diesem Moment packt Straubings JC Lipon (30) seine Chance und bringt den Puck aufs Tor. Der Kanadier schiesst unter dem Torpfosten hindurch ins Goal. Der Treffer zählt und es wird wenig später wieder angespielt.
Erst danach bringen die TV-Bilder Licht ins Dunkel. Auf diesen ist zu sehen, dass Lipon den Puck gar nie regulär ins Tor geschossen hat. «Ich hatte das Gefühl, dass das womöglich passiert ist», sagte Schlitzohr Lipon in der ersten Drittelspause bei MagentaTV. «Wir haben einfach versucht, uns dann so schnell wie möglich wieder aufzustellen, damit sie das Tor nicht mehr zurücknehmen können.»
Weil niemand – nicht mal Schwenningens Coaching-Staff – das Malheur bemerkt, kommt auch der Video-Beweis nicht zum Zug. «Wir haben gedacht: Okay, das ist ein Tor», sagt Straubing-Coach Tom Pokel, der wegen des Fehlers nicht böse ist. «Fehler passieren», so Pokel.
Zeit, um die Partie zu wenden, hätten die Wild Wings ohnehin noch genügend gehabt. Das Phantomtor fällt schon in der 19. Minute. Es ist eines von insgesamt neun in dieser Partie, die die Straubing Tigers 6:3 gewinnen. Man of the Match ist übrigens JC Lipon. Neben seinem Phantomtor trifft der Kanadier noch zwei weitere Male. (par)