Er ist der Aufstiegsheld der Lakers. Das muss man in Kloten niemandem erklären. Denn als SCRJ-Trainer gewann Jeff Tomlinson 2018 die Liga-Qualifikation in der Belle (2:1 n. V.) und schickte den Traditionsklub in die Swiss League. Die Verpflichtung des Kanadiers liess in der Flughafenstadt nach der letztjährigen Enttäuschung und der Final-Pleite gegen Ajoie die Hoffnungen wieder aufkeimen, dass es doch noch klappen kann mit der Rückkehr ins Oberhaus.
Oder eben muss. Denn die NL-Türe steht bloss in diesem Frühjahr noch sperrangelweit offen: Es braucht «nur» den Meistertitel dafür. Die vereinfachte Promotion, ohne sich mit einem Oberklassigen duellieren zu müssen, hat laut Tomlinson die ganze Dynamik noch einmal verändert. Und den Drang sowie den Druck aus dem Umfeld verstärkt. Kloten muss jetzt aufsteigen.
Ausgangslage völlig anders als in Rappi
Der Trainer weiss zwar, wie das geht. Doch Voraussetzungen und Ausgangslage für den 51-Jährigen sind komplett anders als damals in Rapperswil-Jona. Der SCRJ hat nach dem Abstieg 2015 einen Neustart-Knopf gedrückt und sich einen Plan zurechtgelegt. Tomlinson war Teil davon und als Coach auch in der Sportkommission. Er bekam die Zeit, über mehrere Jahre etwas aufzubauen.
Am Obersee wuchs eine Euphorie heran. Nach zwei verlorenen Finals 2016 und 2017 folgte das Triple-Jahr 2018 mit Cup-Triumph, SL-Titel – und eben Aufstieg. «Es war ein Prozess», sagt Tomlinson. Auch mit der Mannschaft. «Die Aufopferungsbereitschaft muss dafür bedingungslos sein. Kloten hat gezeigt, dass es das auch kann. Aber diese Seite von uns müssen wir öfter zeigen.»
«Perfekte Chemie über vier Linien»
Seine derzeit grösste Herausforderung? «Die perfekte Chemie über vier Linien zu finden», so Tomlinson. Und das in einer Mannschaft, von der ein Grossteil der Spieler über viel NL-Erfahrung verfügt. Doch: «Nur weil man ein guter Spieler ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man bereit ist, ein Champion zu sein», sagt der Trainer.
Zumindest zeigen die Klotener eine starke Reaktion auf ihren ungenügenden Auftritt im zweiten Final-Duell gegen Olten, das 0:1 verloren ging in der ersten Verlängerung. Im dritten Spiel ist die Entschlossenheit von Beginn weg spürbar. Auf Figrens Powerplay-Führungstreffer antworten die Oltner zwar mit dem Ausgleich, der Forget in doppelter Überzahl gelingt.
Einen Schub gibt den Zürcher Unterländern jedoch etwas unerwartet die Startphase des Mitteldrittels. Oltens Knelsen verliert in der fünfminütigen Überzahl (Kindschi mit Restausschluss) den Puck. Randegger leitet ihn blitzschnell zu Figren weiter, der abgeklärt den Shorthander erzielt.
Promotion wertvoller als Titel
Kloten hat Olten in allen Zonen im Griff, die Solothurner kommen kaum mehr zu gefährlichen Torchancen. Goalie-Verstärkung Tim Wolf ist beinahe unterbeschäftigt. Nach zuvor engen Partien setzen die sattelfesten und engagierten Klotener mit diesem Auftritt eine Duftmarke, wie sie der Trainer von seinem Team erwartet hat.
Für Tomlinson, der in seiner Karriere vor seinem Wechsel in die Schweiz noch nie um einen Aufstieg gespielt oder gecoacht hat, bedeutet eine Promotion viel mehr als ein Titel. «Das ist nochmals ein ganz anderes Level an Emotionen», weiss er. Auch darum möchte er dieses «Highlight im Hockeyleben» nochmals erleben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | EHC Basel | 31 | 47 | 71 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 31 | 54 | 70 | |
3 | HC Thurgau | 31 | 35 | 65 | |
4 | EHC Visp | 32 | 6 | 52 | |
5 | HC Sierre | 32 | 11 | 48 | |
6 | EHC Olten | 32 | -14 | 42 | |
7 | GCK Lions | 32 | -18 | 40 | |
8 | EHC Chur | 32 | -39 | 36 | |
9 | EHC Winterthur | 31 | -28 | 33 | |
10 | Bellinzona Snakes | 32 | -54 | 17 |