Höhenflug in der Swiss League
Grosses Fragezeichen: Darf Olten gar nicht aufsteigen?

Dem EHC Olten läuft es in der Swiss League top. Doch weil die Junioren-Abteilung die Voraussetzungen nicht erfüllt, ist der Aufstieg in Gefahr.
Publiziert: 30.09.2021 um 16:51 Uhr
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Können die Oltner (im Bild Joel Scheidegger und Goalie Simon Rytz, rechts) mit ihren Fans diese Saison den Aufstieg feiern?
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Stephan Roth und Angelo Rocchinotti

Der EHC Olten ist im Hoch, mit sechs Siegen aus sieben Spielen souveräner Leader in der Swiss League. Trainer Lars Leuenberger sagte: «Olten ist eine Hockeystadt, die Leute haben Ambitionen.» Man träumt in der Dreitannen-Stadt bereits vom Meistertitel und vom Aufstieg, auch wenn der ehemalige SCB-Meistercoach noch nicht an den Frühling denken mag.

Doch die Frage ist nicht nur, ob die Oltner stark genug sind, um sich gegen den ambitionierten Favoriten und Liga-Krösus Kloten durchzusetzen. Sondern: Darf der EHCO überhaupt aufsteigen? «Es ist im Moment noch zu früh, um das zu beantworten, da die Frist für die Aufstiegsgesuche noch läuft», sagt NL-Direktor Denis Vaucher.

Klar sei aber, dass Olten eine Ausnahme-Bewilligung des NL-Verwaltungsrats brauchen würde. Denn die Nachwuchsabteilung des Klubs, der letztmals 1993/94 im Oberhaus spielte, erfüllt die Anforderungen nicht. Denn gemäss Reglement muss «mindestens eine Elit-Mannschaft in einer der beiden höchsten Juniorenligen» spielen.

Oltens Nachwuchsabteilung lag in Trümmern

Die U20 der Oltner spielt allerdings in der drittklassigen A-Stufe, die U17 ist immerhin (wie auch die U15) auf der zweithöchsten Ebene (Top) vertreten.

Ob Olten eine Ausnahme-Bewilligung (wie zuletzt Ajoie) bekommen würde, ist jedoch ungewiss. Nachdem die Nachwuchsabteilung, die einst Nati-Spieler wie André Rötheli, Patrick Sutter oder Timo Helbling hervorbrachte, komplett verkümmert war, hat man erst vor einigen Jahren wieder mit dem Aufbau begonnen.

Und was sagt man bei Olten? «Unsere Zielsetzung ist es, die Top 3 zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass wir von der Liga in den nächsten Wochen die Unterlagen mit den entsprechenden Kriterien erhalten werden, um dann bis zum 31. Oktober das Aufstiegsgesuch stellen zu können», sagt CEO Patrick Reber.

«In 5 bis 10 Jahren eigene Junioren integrieren»

Punkto Nachwuchs habe man «die Zeichen der Zeit erkannt und den Weg bereits vor vier Jahren lanciert», so Reber weiter. «Wir engagierten gute Trainer, schafften professionelle Strukturen und führten die Organisation in eine neue Rechtsform über. Unsere Vision ist es, in fünf bis zehn Jahren eigene Junioren in der ersten Mannschaft integrieren zu können. Vor 25 Jahren war Olten eine Talentschmiede mit guten Strukturen. Wir verfügen über ein riesiges Einzugsgebiet. Es wäre schade, hätte man da keinen Anker gesetzt. Doch es braucht nun eine gewisse Zeit, bis wir wieder so weit sind wie damals.»

Eine Ausnahme-Bewilligung würde auch Visp brauchen. Doch die Walliser sind (wie Aufsteiger Ajoie) im Nachwuchsbereich einen Schritt weiter als Olten. Die Voraussetzungen erfüllt hingegen der EHC Kloten.

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EHC Basel
EHC Basel
28
41
62
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
28
41
61
3
HC Thurgau
HC Thurgau
29
29
59
4
EHC Visp
EHC Visp
29
8
50
5
HC Sierre
HC Sierre
29
20
48
6
EHC Olten
EHC Olten
29
-17
36
7
EHC Chur
EHC Chur
29
-27
36
8
GCK Lions
GCK Lions
29
-21
34
9
EHC Winterthur
EHC Winterthur
29
-23
32
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
29
-51
14
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