«Wir haben eine faire Lohnpolitik in Kloten»
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Präsident Schälchli betont:«Wir haben eine faire Lohnpolitik in Kloten»

Angriff mit 11-Millionen-Budget
Kloten auf der Mission «Jetzt oder nie»

Andere Klubs ringen ihren Spielern Lohnverzichte ab. Beim EHC Kloten, der heute im Cup auf Ajoie trifft (14.00 Uhr, live im Stream auf BlickTV) lässt man die Finger davon. Wegen der Vergangenheit und der Zukunft.
Publiziert: 25.10.2020 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 13:17 Uhr
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Klotener Führungskräfte (von links): Trainer Per Hanberg, Captain Steve Kellenberger, CEO Pascal Signer und Präsident Mike Schälchli.
Foto: Sven Thomann
Stephan Roth, Angelo Rocchinotti (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Die Ausgangslage ist klar: Da der Abstieg aus der National League wegen Corona ausgesetzt wird, kann der Meister der Swiss League ohne Liga-Quali aufsteigen, wenn er alle Voraussetzungen dafür erfüllt. Es ist eine Art Lex Kloten. Denn bei Licht betrachtet sind nur die Flughafenstädter, auch wenn Olten, Visp oder Ajoie ebenfalls Ambitionen haben, wirtschaftlich und strukturell dafür gerüstet.

Im ersten Jahr scheiterten die Zürcher, die 2018 nach 56 Jahren abgestiegen sind, kläglich. Im letzten Frühling wähnten sie sich auf Kurs, als sie durch den Abbruch der Playoffs jäh gestoppt wurden. Am grünen Tisch versuchten sie, noch zum Aufstieg zu kommen. «Wir waren es unseren Farben schuldig, bis zum letzten Moment um den Aufstieg zu kämpfen», sagt CEO Pascal Signer.

Kloten – Ajoie live auf BlickTV mit Nati-Coach Fischer

Heute um 14 Uhr überträgt BlickTV den Cup-Showdown zwischen den beiden Swiss-League-Giganten Kloten (Leader nach Punkten) und Ajoie (Leader nach Punkten pro Spiel) live im Stream. Beide Klubs haben den Cup schon gewonnen: Die Jurassier beim denkwürdigen Eishockey-Fest im letzten Frühling in Lausanne (gegen Davos), Kloten 2017 vor eigenem Anhang (gegen Servette). Nati-Coach Patrick Fischer wird als Gast im BlickTV-Studio erwartet. Kommentiert wird die Partie vom Duo Mathias Germann/Dino Kessler.

Studio-Gast: Nati-Coach Patrick Fischer.
keystone-sda.ch

Heute um 14 Uhr überträgt BlickTV den Cup-Showdown zwischen den beiden Swiss-League-Giganten Kloten (Leader nach Punkten) und Ajoie (Leader nach Punkten pro Spiel) live im Stream. Beide Klubs haben den Cup schon gewonnen: Die Jurassier beim denkwürdigen Eishockey-Fest im letzten Frühling in Lausanne (gegen Davos), Kloten 2017 vor eigenem Anhang (gegen Servette). Nati-Coach Patrick Fischer wird als Gast im BlickTV-Studio erwartet. Kommentiert wird die Partie vom Duo Mathias Germann/Dino Kessler.

Auch wenn EHC-Präsident Mike Schälchli intensiv an den Plänen für die Neuausrichtung der Swiss League mitarbeitet, sagt er: «Nach so vielen Jahren im Oberhaus müssen wir sicher alles daransetzen, um wieder aufzusteigen.»

«Wir gehören langfristig wieder in eine andere Liga»

Der umtriebige Event-Veranstalter sieht den Klub auf dem richtigen Weg. «Man spürt es im ganzen Umfeld, aber auch im Volk. Wir haben die Abstimmung für unser Ausseneis und Themen wie die Puck-Debatte gewonnen», erklärt er. «Wir gehören langfristig wieder in eine andere Liga. Das ist klar. Wir legen uns aber keinen Druck auf. Denn so kann man im Sport meistens nichts gewinnen.»

Doch wohl jeder Fan denkt: Wenn nicht jetzt, wann dann? «Ich weiss nicht, was einfacher ist: eine normale Saison mit einer Liga-Quali? Oder diese Saison ohne Liga-Quali, dafür mit diesem Virus?», gibt Signer zu bedenken.

Captain Steve Kellenberger findet: «Der Druck ist in jedem Jahr etwa gleich hoch. Wenn man in Kloten spielt, kennt man die Ziele.» Trainer Pelle Hanberg gibt sich betont cool: «Ich kann nicht sagen, dass ich hier mehr Druck habe als davor in Langenthal. Ich setze mich immer stark unter Druck. Ich will immer gewinnen.»

Probleme gegen die Farmteams

Bisher haben die Flieger noch nicht restlos überzeugt. Gegen die Farmteams GCK Lions (1:2) und Ticino Rockets (0:2) setzte es Pleiten ab, und auch zuletzt gegen die EVZ Academy (7:6 nach 3:5) bekundeten sie Mühe. «Man hat es in den Köpfen, dass diese Farmteams schlecht sind. Das mag vor drei Jahren so gewesen sein. Aber die machen jedes Jahr Schritte nach vorne», sagt Hanberg. Besorgt wirkt der Schwede nicht. Es brauche Zeit, neue Spieler zu integrieren, sagt er. «Wir haben zweimal verloren, das ist keine grosse Sache. Ich habe lieber zu Beginn einige Schwierigkeiten als am Ende.»

Schälchli ist froh, dass man nun nach den Jahren mit Millionären an der Spitze, für die der Klub ein Spielzeug war, breiter abgestützt ist. Es ist nicht mehr nur einer, sondern es sind «zwölf Freunde», die finanziell in die Bresche springen.

«Wir greifen mit einem 11-Millionen-Franken-Budget an. Das ist nicht wenig. In dieser Liga haben die meisten Klubs nur etwa ein Drittel davon zur Verfügung», sagt Schälchli. «Aber auch das ist ein Prozess. Rauf kommst du nur, wenn du dich wieder fit machst. Wir haben den Elchtest mit dem frühen Ende der letzten Saison mit Bravour bestanden. Unter den aktuellen
Bedingungen wird es auch in diesem Jahr Geld kosten. Zwei bis drei Millionen, das müssen wir in der Besitzergruppe regeln.»

«Für mich ist der Cup sehr wichtig»

Trotz Corona hat man, im Gegensatz zu anderen Klubs, darauf verzichtet, bei den Spielern Lohnverzichte einzufordern. «Ich habe das Gefühl, der EHC Kloten kommt aus der falschen Ecke», sagt Schälchli. «Man hat viel zu lange über Löhne gesprochen. Wir haben eine sehr faire und gute Lohnpolitik.» Verzichte würden erst als letzte Massnahme zum Thema. «Wir möchten unsere Hand über die Spieler legen und hoffen, dass sie ihren Beitrag leisten, indem sie ihre Knochen hinhalten und in den Kampf gehen.»

Kellenberger, der in 14 Saisons bei Kloten zweimal auf Lohn verzichten musste, sagt: «Wir mussten in den letzten zehn Jahren ein paar Mal Lohneinbussen hinnehmen. Umso mehr schätzen wir es nun, dass wir in diesen wirklich speziellen Zeiten bisher nichts abgeben mussten.»

Heute geht es für den Cupsieger von 2017 gegen Titelverteidiger Ajoie. «Für mich ist der Cup sehr wichtig», betont Hanberg. Und in Kloten haben sie am eigenen Leib erfahren müssen, dass der Cup einem Team Schub geben kann. 2018 holten die SCRJ Lakers den Cup und setzten sich dann gegen Kloten in der Liga-Quali durch.

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EHC Basel
EHC Basel
31
47
71
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
31
54
70
3
HC Thurgau
HC Thurgau
31
35
65
4
EHC Visp
EHC Visp
32
6
52
5
HC Sierre
HC Sierre
32
11
48
6
EHC Olten
EHC Olten
32
-14
42
7
GCK Lions
GCK Lions
32
-18
40
8
EHC Chur
EHC Chur
32
-39
36
9
EHC Winterthur
EHC Winterthur
31
-28
33
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
32
-54
17
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