Es ist ein Moment, in dem die Zuschauer gebannt auf die Davoser Spielerbank blicken: Soeben haben die Refs den Ausgleichstreffer der Bündner zum 1:1 wieder aberkannt (16.). HCD-Frehner stösst EVZ-Hansson in seinen Goalie Genoni, als Schmutz einschiebt.
Doch Trainer Christian Wohlwend bleibt – zumindest äusserlich – gelassen. Für seine wutentbrannten Trinkflaschen-Würfe im zweiten Duell hat er die Rechnung präsentiert bekommen: Die Liga büsst Wohlwend dafür mit 4400 Franken.
Zug macht die Musik
Nach diesem Dämpfer setzen die Davoser etwas besser nach. Ansonsten aber läuft dieses Spiel so: Die Zuger machen die Musik, die Bündner schlagen ab und zu mal eins auf die Trommel, tragen aber nicht allzuviel zum Konzert der Meister bei. Dass es so lange bei einer 1:0-Führung für den EVZ bleibt, ist bei der Anzahl an Top-Chancen unfassbar. Weil sie diese nicht nutzen, halten sie die Davoser im Spiel.
Deren Powerplay ist aber wieder so harmlos, dass nicht sie für Torgefahr sorgen, sondern die Zuger in ihrem Boxplay. Zweimal während der selben Überzahl verliert HCD-Verteidiger Nygren an der blauen Linie den Puck – Aeschlimann entschärft zuerst Kovars und dann Herzogs Abschlussversuch. Als sich der Torhüter später einen missglückten Ausflug aus seinem Kasten leistet, springt Rasmussen als Retter ein.
Davoser Abschlussschwäche
Beim HCD offenbaren sich zwar immer wieder Defizite in der Abwehr. Viel schwerer wiegt jedoch die Abschlussschwäche. Nach den ersten beiden knappen Niederlagen haben die Davoser betont, dass man die Schussanzahl aufs und den Verkehr vor Genonis Tor erhöhen muss. Das gelingt nicht wunschgemäss. In Bedrängnis jedenfalls bringen sie die Abwehr des Meisters nicht häufig.
Schon zum zweiten Mal schiessen die Bündner keine Tore in diesem Halbfinal. Und schon zum zweiten Mal in diesen Playoffs liegen sie mit 0:3 zurück in einer Serie. Ein Comeback gegen diesen überzeugenden EVZ, der nun vier Matchpucks hat, ist jedoch eine Herkulesaufgabe.
Fans: 7200.
Die Tore: 6. Allenspach (Suri) 1:0. 45. Zehnder (Senteler) 2:0. 60. Simion 3:0 (leeres Tor).
Die drei Besten:
*** Sven Senteler (Zug)
** Fabrice Herzog (Zug)
* Dario Allenspach (Zug)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |