Tränen der Enttäuschung nach dem 0:4 in der Liga-Quali-Serie gegen die Tigers. Freudentaumel nach dem 4:1 im Viertelfinal gegen Lugano. Dazwischen liegen sechs Jahre und zwölf Tage – in denen die Lakers ihre Auferstehung realisiert haben. Die beiden Emotionswelten hat Leandro Profico als Einziger durchlebt.
Von Swiss-Ligist Thurgau ausgeliehen, steigt der Verteidiger im April 2015 mit dem SCRJ ab. «Rappi war ein Scherbenhaufen. Darum war der Abstieg verdient. Es war eine brutal harte Landung. Doch diesen Tiefpunkt hat es gebraucht», sagt Profico rückblickend.
Damals zerschlug sich im ersten Moment auch seine persönliche Hoffnung. «Ich hatte da bereits einen Vertrag mit den Lakers für die National League unterzeichnet und dachte, dass ich den Sprung in die höchste Liga erneut geschafft habe», erinnert sich der Ex-Lugano- und Ex-Davos-Spieler.
Trotzdem bleibt Profico am Obersee. Zunächst ohne grosse Perspektiven. «Denn lange war unklar, welche Spieler zur Mannschaft stossen.» Beim Auftakt des Sommertrainings sind nicht mal zehn (!) Akteure anwesend. Bei Profico ist die Befürchtung ist gross, dass ein Wiederaufbau schwierig wird. Hoffnung keimt erst wieder auf, als Team und Klubführung Formen annehmen. Und Spiele gewonnen werden.
2018 gelingt ihnen das Triple
«Für uns Spieler war das wichtig. Viele kannten das Gefühl des Gewinnens gar nicht mehr. Wir haben ja bei null angefangen.» Mit Trainer Jeff Tomlinson (51, Ka). Ein da noch zartes Pflänzchen namens Selbstvertrauen beginnt zu wachsen. Trotzdem: Das gesetzte Ziel des Wiederaufstiegs innert drei Jahren sei damals in den Köpfen noch weit weg gewesen. Obwohl die Lakers es sogleich in den Playoff-Final schaffen. «Dass wir die ersten beiden Finals gegen Ajoie und Langenthal verloren haben, war eine gute Lehre für uns.»
Erst im dritten Jahr ist der SCRJ eine gestandene Mannschaft, der 2018 das Triple gelingt: Cupsieg, SL-Meistertitel, Aufstieg. Dass die Lakers auch danach kontinuierlich Fortschritte machen, überrascht selbst Profico. Der 31-Jährige begründet es damit, dass die Klubführung vernünftig geblieben ist und nur kleine Schritte gemacht hat. Und dass Trainer Tomlinson seiner Linie immer treu geblieben ist.
Dass er die beeindruckende Entwicklung des Teams über diese sechs Jahre miterlebt und mitgeprägt hat, erfüllt Profico mit Freude. Und mit Stolz. Weil der Einsatz anerkannt und mit dem Aufstieg belohnt worden ist. Die aktuelle Chemie in der Garderobe ist laut dem Bündner vergleichbar mit jener vor dem Aufstieg.
«Es ist krass, was in den letzten zwei Wochen in der Kabine zwischenmenschlich passiert ist. Wir haben zusammen von etwas geträumt, das plötzlich in Reichweite kam. Das hat etwas ausgelöst im Team.» Und der Traum ist noch nicht zu Ende.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |