Wenn der SCB und der HCD heute Abend um 19.45 Uhr zum zweiten Mal innert zwei Tagen in der Berner PostFinance-Arena aufeinander treffen, fehlt einer, der am Sonntag mit einem üblen Foul für grosse Aufregung gesorgt hatte: Fabrice Herzog.
Der Davos-Stürmer, der nach dieser Saison nach Zug zurückkehrt, wurde vom Einzelrichter vorsorglich für gleich zwei Spiele gesperrt. Zudem wurde ein Verfahren gegen den Ostschweizer eingeleitet. Da kommt noch mehr auf ihn zu.
Herzog hatte beim 5:1-Sieg des SCB Verteidiger Eric Blum, der sich bereits in einem Zweikampf befand, gegen den Kopf gecheckt. Das Opfer zog sich dabei eine Hirnerschütterung, einen Nasenbruch und eine Verletzung der Schulter zu.
«Ich bereue es, dass ich ihn nicht umgehauen habe»
Die Berner sparten danach nicht mit Kritik an Herzog. So schrieb Verteidiger Thomas Thiry, der sich gleich nach dem Foul ein vor allem verbales Scharmützel mit dem HCD-Stürmer geliefert hatte, auf Facebook: «Ich bereue es, dass ich ihn nicht umgehauen habe.»
Doppeltorschütze Praplan erhob schwere Vorwürfe und unterstellte Herzog, er habe Blum verletzen wollen: «Unnötig und primitiv! Zwei bis drei Sperren reichen nicht. Es müssen viel mehr sein. Wenn du jemanden so angehst, willst du ihn verletzen. Das muss hart bestraft werden.»
Herzog schon zum 7. Mal für ein Foul gesperrt
Praplan sagte zudem: «Es ist nicht der erste hässliche Check von Herzog.» Bereits zum siebten Mal wurde der 26-Jährige nun für ein Foul gesperrt. Der Ostschweizer hatte im Dezember 2020 zwei Spielsperren für einen Check gegen den Kopf von Daniel Vukovic (Lakers) kassiert. Im Januar 2019 war der damalige ZSC-Spieler für einen Bandencheck gegen Ralph Stalder (Fribourg) ebenfalls für zwei Partien vom Einzelrichter auf Eis gelegt worden. 2016 waren es gar vier Spielsperren gewesen, weil der 1,87 Meter grosse Stürmer Dan Weisskopf (SCL Tigers) gegen den Kopf gecheckt hatte.
Wegen einer Sperre nach einem Stockendstich gegen den damaligen Bieler Marco Maurer verpasste er den Cupfinal 2016. Schon früher in dieser Saison war er für Checks gegen den Kopf von Johan Fransson (Servette, 1 Spiel) und Fabian Lüthi (Biel, 2 Spiele) gesperrt worden. Als Wiederholungstäter muss Herzog nun mit einer Verschärfung seiner Sperre rechnen.
Ob Herzogs Absenz reicht, um die aufgeheizten Berner Gemüter bis heute Abend zu beruhigen? Eigentlich kann es sich der SCB nicht leisten, den Kopf zu verlieren. Der Tabellenletzte braucht jeden Punkt, wenn er die Pre-Playoffs noch erreichen will. Und Davos brennt nach der Pleite sportlich auf Revanche.
Auch zwei Rappi-Spieler gesperrt
Nicht nur Herzog sorgte für Arbeit für den Einzelrichter. Die Lakers-Stürmer Lukas Lhotak (Bandencheck gegen Thomas Wellinger) und Martin Ness (Check gegen den Kopf von Raphael Herburger) wurden für ihre Fouls beim 4:2-Sieg am Sonntag in Lugano vorsorglich für ein Spiel gesperrt.
Gegen die beiden Übeltäter wurde zudem ebenfalls ein Verfahren eröffnet.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |