Es war ein seltsames Bild, als Reto Berra (37) in der Schlussphase des siebten Playoff-Viertelfinalspiels gegen Lugano (4:2) plötzlich zum Animateur wurde und wild mit den Armen herumfuchtelte. Durch diese ungewöhnliche Aktion gab er seinen Vorderleuten zu verstehen, dass sie sich bewegen sollen, und gegen die nochmals alles in die Waagschale werfenden Tessiner nicht zu passiv werden dürfen.
Für das nächste Kuriosum sorgte der Fribourg- und Nati-Goalie dann im ersten Halbfinal-Tanz gegen Lausanne. Als er nach dem vermeintlichen Treffer zum 2:1 von Lausannes Miikka Salömäki den Puck verschwinden liess, als wäre er David Copperfield. Berra verdeckte die schwarze Hartgummischeibe mit seiner Fanghand derart zauberhaft, dass diese schlicht nicht mehr zu sehen war. Und somit auch nicht, ob sie im Tor war. Die Schiris konnten sich anschliessend beim Video-Studium nur noch verdutzt gegenseitig anschauen und mussten wegen der Berra-Magie bei ihrem On-Ice-Entscheid (kein Tor) bleiben.
Der Mann für die grosse Sehnsucht
Reto Berra sorgt für Showtime. Auch mit spektakulären Paraden. Beim 2:1-Erfolg am Montag gegen Lausanne hält er den Sieg in der Schlussphase als Fels in der Brandung fest. «Reto hatte einmal mehr ein tolles Spiel», betonte Fribourg-Trainer Christian Dubé hinterher. Mit einer Abwehrquote von 93,58 Prozent, einem Gegentorschnitt von 1,73 pro Spiel und 204 gehaltenen Pucks ist der Routinier auch in allen Playoff-Statistiken auf den vordersten Plätzen.
Der Zürcher ist der grosse Hoffnungsträger, dass die Sehnsucht nach dem ersten Meistertitel in Fribourgs Vereinsgeschichte doch noch gestillt wird. Bei früheren Anläufen war dieser Hoffnungsträger zumeist nicht auf dem Goalie-Posten zu suchen. In den 90er-Jahren, als drei Playoff-Finals in Folge verloren gingen, musste der damalige Keeper Dino Stecher anschliessend als Sündenbock herhalten. Bei der letzten Finalteilnahme 2013 (2:4-Niederlage gegen Bern) fehlte ebenfalls ein Goalie der Kragenweite von Berra – im Tor stand der zu jenem Zeitpunkt gerade mal 21-jährige Benjamin Conz. Berra, der seinerseits 2009 mit Davos schon mal Meister geworden ist, könnte sich in Fribourg unsterblich machen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |