Für die euphorischen Fribourg-Fans war es wie Weihnachten und Ostern zusammen. Der erste Sieg (2:1) in der heissen Derby-Halbfinalserie gegen Lausanne war Tatsache und mit Andrei Bykov (36) wurde ihr grosser Liebling auch noch zum Matchwinner.
Während der Saison hatte sich der Gottéron-Anhang für eine Weiterbeschäftigung des Sohnes des legendären Slava Bykov (63) starkgemacht, aber die Klubführung entschied sich dennoch, dem 36-Jährigen im Rahmen einer Blutauffrischung im Kader keinen neuen Vertrag mehr auszuhändigen.
Deshalb befindet sich Andrei Bykov in diesen Playoffs auf Abschiedstour – und wenn er bei dieser Ausgangslage dann in diesem kapitalen ersten Halbfinal-Duell auch noch das entscheidende zweite Tor erzielt, dann bekommt dieses einen sehr emotionalen, fast schon kitschigen Anstrich. Entsprechend gefeiert wurde der Freiburger mit russischen Wurzeln nach seinem ersten Treffer in den diesjährigen Playoffs.
Wer ist der Matchwinner wirklich?
Nur: Bykov selbst hat grosse Zweifel, ob er überhaupt der Matchwinner ist. Er habe zwar den Puck nach dem Schuss von Mauro Dufner berührt, aber: «Technisch gesehen gehört dieses Tor eher Julien Sprunger. Ich glaube, er war als Letzter dran.» Anhand der Videobilder kann dies nicht schlüssig aufgelöst werden, vermutlich verursachte nach Bykov aber Lausanne-Verteidiger Joël Genazzi noch einen zweiten Ablenker. Der noch im Lauf dieses Monats seine Schlittschuhe an den Nagel hängende Bykov blieb jedoch der offizielle Torschütze.
Bykov oder sein langjähriger Copain Sprunger – letztlich ist das Bykov auch «egal», wie er betont. «Ich bin aber froh, dass unserer Linie ein Tor gelungen ist, denn Julien, Sandro Schmid und ich haben uns in letzter Zeit immer wieder gute Chancen erarbeitet. Jetzt hat sich die Arbeit endlich mal ausgezahlt.»
Eine Steigerung muss her
Der offizielle Siegesschütze ist sich aber auch bewusst, dass Fribourg trotz des 2:1-Erfolges in Halbfinalspiel 1 nicht sein bestes Gesicht gezeigt hat. «Das konstant gute Niveau hat in unserem Spiel gefehlt. Wir waren mit dem Puck und bei der Ausführung nicht gut.»
Eine wirkliche Erklärung hat Bykov dafür nicht, «aber ich hatte den Eindruck, dass beide Mannschaften etwas nervös waren und dadurch ein etwas komisches Spiel entstand». Aber letztlich zähle nur der Sieg – und dieser sei ihnen geglückt. Am Mittwoch in Lausanne erwartet er jedoch etwas anderes: «Spiel 1 war noch wie eine Beobachtungsrunde, es wurde auch nicht wirklich hart gespielt.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |