Wieser war 2008 bereits dabei
Wie der HCD schon einmal das Wunder schaffte

Vor 14 Jahren stand der HCD gegen den EVZ schon mal mit dem Rücken zur Wand. Marc Wieser, damals erst 20 Jahre jung, erinnert sich, was – und wer – die Wende möglich gemacht hat.
Publiziert: 06.04.2022 um 18:05 Uhr
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Die Routiniers Marc Wieser (r.) und Andres Ambühl (M.) führen ihre Mannschaft mit Zuversicht zum Ausgleich in der Viertelfinal-Serie gegen die Lakers.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Der HCD steht vor einer grossen Wende. Erst dreimal gelang es einer Mannschaft, einen 0:3-Rückstand in einer Viertelfinal-Serie noch zu drehen: Lugano 2006 gegen Ambri, Zug 2007 gegen den SCRJ, und Davos 2008 gegen Zug. Damals bereits dabei: HCD-Stürmer Marc Wieser (34).

Die Erinnerungen daran? «Noch schwach vorhanden», sagt er grinsend nach dem dritten Sieg in Folge in diesem Viertelfinal gegen die Lakers. «Irgendwann haben wir 2008 gemerkt, dass die Serie gekippt ist und wir die Überhand gewonnen haben.» Wie in der Gegenwart? «Aufpassen!», hebt Wieser den Mahnfinger. «Wir haben diese Serie erst ausgeglichen, nicht mehr. Wir dürfen am Mittwoch nicht nachlassen oder passiv werden.»

Der dritte Matchpuck wurde abgewendet, weil die Pucks reingingen, das Powerplay mal geklappt habe, und man den Lakers mal mehrere Tor einschenken konnte. «Das tat gut, jeder von uns hat Selbstvertrauen getankt.» Der Lohn für den Effort in den letzten drei Partien: Die Chance, im Entscheidungsspiel das Halbfinal-Ticket zu lösen. «Eine Belle ist geil, das ist Playoff!»

Erst dreimal wurde ein 0:3 gedreht
  • 2006: Lugano liegt gegen Rivale Ambri im Viertelfinal 0:3 zurück und hat nach dem zweiten Spiel bereits Trainer Larry Huras durch das Duo Harold Kreis/Ivano Zanatta ersetzt. Im Spiel 5 führt Ambri viermal, doch Lugano gewinnt und stürmt dann zum (bisher letzten) Titel.
  • 2007: Rapperswil-Jona führt gegen Zug im Viertelfinal bereits 3:0. Doch die vierte Partie entscheidet der EVZ im Penaltyschiessen für sich und wendet danach das Blatt. Entscheidend für die Wende ist wohl eher die Rückkehr von Paolo Duca nach 6 Spielsperren als die vier Holzscheite, die Präsident Roland Stärkle zum Team-Essen mitbringt und Coach Sean Simpson mit Nummern versehen unter die Bank legt.
  • 2008: Zug gewinnt im Viertelfinal gegen den Titelverteidiger HCD die ersten drei Spiele, dann aber kein weiteres mehr. Die Davoser sind schon in den ersten drei Spielen auf Augenhöhe. Trainer Arno Del Curto sagt: «Es könnte auch 3:0 für uns stehen.»
  • Was die drei Serien gemeinsam haben: Die Wende begann mit einem Torfestival im vierten Spiel (5:4 n. V./6:5 n. P./7:6). (sr)
Hokuspokus 2007: EVZ-Goalie Lars Weibel und Paolo Duca (rechts) zeigen die Holzscheite, die bei der Wende gegen Rappi unter der Bank lagen.
TOTO MARTI
  • 2006: Lugano liegt gegen Rivale Ambri im Viertelfinal 0:3 zurück und hat nach dem zweiten Spiel bereits Trainer Larry Huras durch das Duo Harold Kreis/Ivano Zanatta ersetzt. Im Spiel 5 führt Ambri viermal, doch Lugano gewinnt und stürmt dann zum (bisher letzten) Titel.
  • 2007: Rapperswil-Jona führt gegen Zug im Viertelfinal bereits 3:0. Doch die vierte Partie entscheidet der EVZ im Penaltyschiessen für sich und wendet danach das Blatt. Entscheidend für die Wende ist wohl eher die Rückkehr von Paolo Duca nach 6 Spielsperren als die vier Holzscheite, die Präsident Roland Stärkle zum Team-Essen mitbringt und Coach Sean Simpson mit Nummern versehen unter die Bank legt.
  • 2008: Zug gewinnt im Viertelfinal gegen den Titelverteidiger HCD die ersten drei Spiele, dann aber kein weiteres mehr. Die Davoser sind schon in den ersten drei Spielen auf Augenhöhe. Trainer Arno Del Curto sagt: «Es könnte auch 3:0 für uns stehen.»
  • Was die drei Serien gemeinsam haben: Die Wende begann mit einem Torfestival im vierten Spiel (5:4 n. V./6:5 n. P./7:6). (sr)

Was Wieser noch genau weiss, ist, was er vor 14 Jahren gedacht hat, als der HCD mit dem Rücken zur Wand stand. «Dass es unsere Routiniers schon richten werden.» Die Von-Arx-Brüder Reto und Jan, Sandro Rizzi, Josef Marha. «Wir Jungen waren nie nervös, sie haben die Ruhe bewahrt.» Dieses Vertrauen leitete sie zur Wende.

Heute gehört Wieser selbst zu den Routiniers, zusammen mit Leitwolf Andres Ambühl (38), der 2008 auch schon mit von der Partie war. Nun sind sie es, die diese Zuversicht ausstrahlen – vor allem im sechsten Duell, das mit dem 7:3-Sieg endete. «Jetzt fahren wir mit dem gleichen Schwung fort», so Wieser.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
36
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