Versteckspiel um B-Lizenzen
Hockey-Klubs kneifen bei Transparenz um Verstärkungs-Deals

Wenn es um B-Lizenzen im Hinblick auf die Playoffs geht, stösst man bei den Klubs der National League und den Top-Teams der Swiss League auf eine Mauer des Schweigens.
Publiziert: 03.03.2022 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2022 um 11:05 Uhr
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«Mr. B-Lizenz» Lee Jinman zeigt seinen HCD-Meisterring von 2009.
Foto: photoplus/swss-image.ch
Stephan Roth

Erinnern Sie sich an Lee Jinman? Der Kanadier spielte während neun Jahren in der NLB – und tauchte in den Playoffs jeweils in der NLA auf. So wurde er 2009 und 2011 mit Davos zweimal Meister und leistete seinen Beitrag mit insgesamt zehn Toren.

Nur: Es hat Tradition, dass die NL- und SL-Klubs den trendigen Begriff Transparenz in die Mottenkiste hängen, wenn es darum geht, Angaben darüber zu machen, welche Spieler mittels B-Lizenz in den Playoffs im Jinman-Style als Verstärkungen vorgesehen sind. Das gilt auch für NL-Spieler, die Teams in der Swiss League verstärken.

Das beste Beispiel ist Tim Wolf. Der 30-Jährige hexte Ajoie erst 2020 zum Cupsieg und im Jahr darauf gegen Kloten zum Aufstieg. Da es keinen Absteiger gibt und die Saison für den Tabellenletzten aus dem Jura am 12. März endet, dürfte Wolf in den Playoffs zu Kloten stossen. Doch weder der Goalie noch die Flieger wollen dies bestätigen.

Was ist eine B-Lizenz?

Für einen Spieler kann eine B-Lizenz für ein Team in einer anderen Liga gelöst werden. So sollen vor allem junge Spieler zu Spielpraxis kommen. Darum gibt es bei Spielern unter 23 Jahren auch keine Limitierung der Anzahl Spieler mit B-Lizenz, die ein Klub in einem Spiel einsetzen darf. Bei Spielern im Alter von 23 und älter hingegen schon: In der National League sind es maximal zwei, in der Swiss League drei.

Ein Spieler unter 23 Jahren darf die Playoffs in der SL starten und dann für ein NL-Team spielen. Sobald er in der NL eingesetzt wird, darf er nicht mehr in der SL ran.

Für die älteren Spieler gilt: Wenn man bei einem Playoff-Spiel auf dem Matchblatt war, darf man erst nach Saisonende seines SL-Teams in die NL wechseln. Ein Spieler, der ab nach SL-Playoff-Start für einen NL-Klub auf dem Matchblatt steht, darf nicht mehr zurück in die SL wechseln.

Die Pre-Playoffs zählen noch nicht als Playoff-Spiele.

Eine B-Lizenz für einen Aktivspieler kostet 300 Franken, für einen U20-Spieler 100 Franken – oder im Pauschalpreis 1500.– in der NL und 1000.- in der SL.

Für einen Spieler kann eine B-Lizenz für ein Team in einer anderen Liga gelöst werden. So sollen vor allem junge Spieler zu Spielpraxis kommen. Darum gibt es bei Spielern unter 23 Jahren auch keine Limitierung der Anzahl Spieler mit B-Lizenz, die ein Klub in einem Spiel einsetzen darf. Bei Spielern im Alter von 23 und älter hingegen schon: In der National League sind es maximal zwei, in der Swiss League drei.

Ein Spieler unter 23 Jahren darf die Playoffs in der SL starten und dann für ein NL-Team spielen. Sobald er in der NL eingesetzt wird, darf er nicht mehr in der SL ran.

Für die älteren Spieler gilt: Wenn man bei einem Playoff-Spiel auf dem Matchblatt war, darf man erst nach Saisonende seines SL-Teams in die NL wechseln. Ein Spieler, der ab nach SL-Playoff-Start für einen NL-Klub auf dem Matchblatt steht, darf nicht mehr zurück in die SL wechseln.

Die Pre-Playoffs zählen noch nicht als Playoff-Spiele.

Eine B-Lizenz für einen Aktivspieler kostet 300 Franken, für einen U20-Spieler 100 Franken – oder im Pauschalpreis 1500.– in der NL und 1000.- in der SL.

Und dass Klotens an Servette ausgeliehene Nummer 2, Dominic Nyffeler (29), in Genf bleiben wird? Schweigen. Im Doppelpass-Spiel mit den Genfern haben sich die Klotener offenbar auch die B-Lizenz von Stürmer Deniss Smirnovs und Verteidiger Mike Völlmin gesichert.

Olten hat schon vier NL-Spieler eingesetzt

Blick wollte Transparenz bezüglich der B-Lizenzen schaffen und kontaktierte die Medienabteilungen der NL- sowie der aufstiegswilligen SL-Klubs. Die häufigste Antwort? Man danke fürs Verständnis. Es sei Stillschweigen vereinbart worden.

Auch Klotens Aufstiegsrivale Olten «wird bis zum Start der Playoffs nicht kommunizieren, welche B-Lizenzen gelöst wurden», hat aber bereits mit Elsener, Leeger und Langenegger von den SCL Tigers, Neukom von den Lakers und Kohler von Biel NL-Verstärkungen eingesetzt.

Offener sind Klubs, die ihre Spieler mit B-Lizenzen aus dem Farmteam beziehen. So meldet der ZSC, dass 14 Spieler von den GCK Lions (Jeffrey Meier, Zumbühl, Braun, Büsser, Guebey, Landolt, Noah Meier, Aeschlimann, Backman, Graf, Hayes, Henry, Marchand und Sopa) mit B-Lizenzen versehen wurden.

Oder der HCD, der einst Jinman holte, antwortet: «Im Zuge unserer Klub-Politik mit der Förderung der eigenen Junioren haben wir keine B-Lizenzen für die Playoffs gelöst.» Bei Bedarf rücken die Prospects Canova, Ritzmann, Gärtner, Rubanik und Croce, die diese Saison meist bei den Ticino Rockets zum Einsatz kommen, nach. Auch der EVZ löste keine externen B-Lizenzen-

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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