Nanu? Man reibt sich verwundert die Augen. Die Zuger Meister rennen gegen die SCL Tigers an, liegen 1:3 hinten. «Wenn man so auftritt, ist das kein Wunder», sagt Lino Martschini, der zum wichtigen 3:3-Ausgleich getroffen hat. Erst ab Spielmitte nimmt der EVZ Fahrt auf.
«Wir haben erst spät unser wahres Gesicht gezeigt», analysiert Sven Leuenberger, Torschütze des 1:2-Anschlusstreffers. Selbstkritisch fügte er an: «Wir waren nicht von Anfang an bereit und viel zu passiv, immer einen Schritt zu spät. Vielleicht hatten wir etwas falsche Erwartungen ans Spiel.» An ein Spiel, in dem man eine Dominanz des Meisters erwartet hätte.
Die Defensive der Emmentaler zu knacken, ist den Zugern schwergefallen. «Die Spieler haben realisiert, dass 95 Prozent Einsatz zu wenig sind. Langnau hat das Spiel langsam gemacht und war auf Konter aus. Wir hatten grosse Mühe damit. Wir haben nur zugeschaut und abgewartet», so EVZ-Trainer Dan Tangnes kritisch. «Ich denke, die Spieler haben aus dieser Lektion gelernt», betont der Norweger nach dem 5:3-Sieg.
Versöhnlich wird er dank der Reaktion seiner Mannschaft. «Beeindruckt bin ich von der Art und Weise der Wende. Das Team hat die richtige Antwort gegeben.» Immerhin. Doch die Anspruchshaltung beim Meister und erneuen Titelfavoriten ist eine andere. Tangnes will, dass seine Spieler stets eine positive Energie kreieren auf dem Eis – nebst Druck und Torgefahr.